Ein ganzer Tag in Prag, hurra! Er fängt ein bisschen früh an, weil die Frühstückszeit im Hotel nur von 8 bis 9:30 geht, aber das Büffet ist für 8 € ganz OK. Morgen suchen wir uns dann eine andere Frühstückslocation. Vorher reicht es knapp fürs Bloggen, Französisch und Italienisch sind dann hinterher dran. Dann gehe ich noch auf einen Sprung in die „Stadt“ und kaufe in einem Einkaufszentrum mit dm, Rossmann und Nanu Nana Pflaster für meinen Daumen. Er blutet heute Morgen auch nur noch ganz wenig…

10:30 dann Aufbruch. Erste Station ist eine Kirche in der Nähe, in der sich die Heydrich-Attentäter 1942 verschanzten, von Nazi-Truppen belagert und beschossen wurden. Als die Nazis die Krypta fluteten, namen sich die mutigen Antifaschisten das Leben. Ihrer wird in ganz Tschechien am 18. Juni gedacht, aber ein paar Tage früher herrscht auch schon ordentlich Andrang in dem kleinen Museum.


Dann laufen wir weiter zur und über die Moldau, die Sonne brennt. Drüben auf der kleinen Seite geht es zum Glück erstmal durch schattiges Grün. Im Park mehrere Straßenmusikant*innen, die allesamt Blasinstrumente spielen und zum Beispiel „Volare (il blù dipinto del blù)“ oder die kleine Nachtmusik spielen.

Nächste Station ist die Lennon-Mauer, mit vielen friedensbewegten Graffiti, die seit John Lennons Tod besteht und inzwischen ein Touristenmagnet geworden ist.



Dann geht es noch ein kleines Stück über das Ende der Karlsbrücke (voll, voll, voll) um auf den richtigen Weg Richtung Burg zu kommen. Erstmal jedoch Pause.

Vor einem kleinen Café gibt es Eiskaffee, Espresso Tonic oder Espresso Martini, außerdem Crêpes und Pancakes.


Nach der dringend benötigten Abkühlung und Ausruhphase für meinen Fuß erklimmen wir den steilen Weg hinauf zur Burg. Oben setze ich mich in den Schatten und beobachte die Wachablösung, während die brandeten nach dem Fenster von den Fensterstürzen suchen, den Veitsdom umrunden und sich gegen einen bezahlten Besuch in der Goldenen Gasse entscheiden.

Dann gibt es eine gemeinsame Pause im Biergarten mit Aussicht, mit dem ersten Bier des Tages. Für mich gibt’s das Dunkle, das mir sowohl geschmacklich als auch histamintechnisch mehr zusagt als das Pilsner.

Als alle wieder fit sind, machen wir uns an den Abstieg und dann wieder über die Moldau zurück in die Josefstadt. Vor einem Konzerthaus stoßen wir auf den Prager No-Kings-Protest mit amerikanischen Redner*innen und vielen schönen Schildern. Wir bleiben ein bisschen und fragen uns, ob Bruce Springsteen auch kommt – er ist wie wir gestern in Prag angekommen und seine Fans haben mit ihren T-Shirts die Stadt bereits größtenteils eingenommen. Er kommt aber nicht, zumindest nicht bevor es uns in der prallen Sonne zu heiß wird.




Wir gehen weiter bis zur Spanischen Synagoge, vorbei an dem einzigen Trdelnik-Laden Prags, der am Schabbat schließt (laut Eigenwerbung).

Dann geht es durchs Stadtzentrum und an der astronomischen Uhr vorbei zurück ins Hotel für eine Siesta.

Wir liegen ein Stündchen, dann drängt es die ersten schon wieder Richtung Abendbrot. In einem Restaurant in der Nähe gibt es Bier und eingelegten Käse.



Kurz nach 7 sind wir satt und spazieren runter zur Moldau, wo es einen Biergarten/Beachbar und Musik gibt. Die anderen trinken Bier, ich Eistee (genug Alkohol, Kohlensäure und Histamin für heute). Wir sitzen, gucken aufs Wasser, beobachten ein Nutria, das immer wieder vorbeischwimmt…



Kurz nach Sonnenuntergang ist schon Last Call, um 10 macht der Laden zu und wir gehen direkt auf unsere Zimmer. Dann nochmal viel Nachbetrachtung der No-Kings-Proteste in den USA (und der politischen Morde am Morgen, der Situation zwischen Israel und Iran, die Korruption der CDU…) und gegen halb 1 geht dann langsam das Licht aus. 18.219 Schritte. Trotz Fuß!