29.06.2025 – Partykatersonntag

Das Unverschämte am Älterwerden ist ja, dass ich trotz anstrengenden Vortagen und – vergleichsweise – spätem ins Bett Gehen schon um halb 7 wieder wach bin. Da klingelte gestern der Wecker, vermutlich stellt sich mein Biorhythmus zu schnell um. Ich bin hundemüde, aber nicht mehr zum Schlafen zu bewegen. Also lese ich still das Internet leer, bis der Liebste zwei Stunden später auch plötzlich aufrecht im Bett sitzt und dann Kaffee machen geht.

Mit Kaffee dann Bloggen und uns gegenseitig verklagen wie müde, alt und verkatert wir sind. Irgendwann steht der Liebste auf und beginnt, die Partyreste aufzuräumen. Ich mache noch fix Französisch und Italienisch, dann geselle ich mich dazu. Zum Glück sind wir recht schnell und dann liegen wir erstmal auf der Couch und atmen vor uns hin, bis ich mir als erste Frühstück mache.

Johannisbeer-Baiser-Kuchen, O-Saft, Obst

Dann habe ich nochmal einen Energieschub, fotografiere unsere gestern erhaltenen Geschenke und packe dann schonmal die ein, die explizit für mich sind.

Bücher, Spiele, charmanter Quatsch mit Katzen- oder Bubble-Tea-Bezug, Kinokarten, Schnaps, Johannisbeerkonfitüre und Zucchini aus dem Garten

Es folgt eine zweite Frühstücksrunde für mich, die erste für den Liebsten, ebenfalls aus Büffetresten.

Guacamole, Hummus, Tabouleh, Salat, Tomate sans Mozzarella

Dann schauen wir eine Wal-Doku, bei der ich gemütlich ein wenig einschlafe. Als sie vorbei ist, stehe ich endgültig auf, ziehe mich an, packe meine Sachen zusammen und mache mich auf den Heimweg, während der Liebste sich zu einem Nickerchen zurückzieht.

Mit zwei S-Bahnen und vollbepackt geht es zurück in den Pberg. Fröhliche Begrüßung durch die Mitbewohnerin und die beiden Katzen. Ich packe aus und setze mich dann mit einem eiskalten Tonic auf den Balkon und lese weiter im Italo-Pop-Buch. Dabei werde ich schnell wieder schläfrig. Als die Mitbewohnerin zur Arbeit aufbricht, wechsle ich ins Wohnzimmer auf die Couch und ratze nochmal ausgiebigst weg.

Ich wache mit Hunger wieder auf und gehe das Zucchini-Problem an. Aus der letzten Crowdfarming-Kiste ist noch eine übrig, in der aktuellen waren zwei dabei und gestern bekamen wir ich (der Liebste mag die nicht) nochmal zwei geschenkt. Bevor es nächstes Wochenende also aufs Land geht (wo die Wahrscheinlichkeit nicht 0 ist, dass man Zucchini hinterhergeworfen bekommt), gilt also die Devise: A zucchini a day keeps the doctor away. Die heutige gibt es als Spaghetti alla Nerano, ungefähr so, allerdings aus Gründen mit Emmentaler statt Provolone.

Zack, Olivenöl schon wieder alle
Die erste, schöne Portion fürs Internet

Am Abend schaue ich mir mal einen etwas gehaltvolleren Film an, der gerade neu auf Netflix ist, nämlich Contra von Sönke Wortmann mit Christoph Maria Herbst. Ganz gut, aber passt dann auch wieder in die vom Liebsten etablierte Kategorie „Deutscher Problemfilm“, auch wenn er, wie ich dann herausfinde, eine Adaption eines französischen Originalskripts ist – wie viele Wortmann-Herbst-Kollaborationen gerade. Ich frage mich, wie viele arabischstämmige Menschen an der Produktion beteiligt waren und stelle fest: nicht viele. Das merkt man. Der Film stellt die richtigen Fragen, schlampt aber selbst bei der Beantwortung.

Danach geht es in die Badewanne, mit mehr Italo-Pop und dann Politik-Podcasts, und gegen 23 Uhr zu den Katzen ins Bett.

28.06.2025 – Sport und Feierei

Der Wecker klingelt um 6:30, am Wochenende! Eltern sportbegeisterter Kinder ahnen den Grund. Erstmal aber langsames Wachwerden mit Kaffee im Bett, Internet leer lesen (die Eltern schickten des Nachts erste Beweisfotos aus Nova Scotia), Bloggen. Dann stehen wir auf, ich esse sogar noch schnell etwas. 7:45 steht unser Wagen vor der Tür – vorne drin der Papa der Geschwister des Teilzeitkinds, daneben ihr Onkel. Auf der mittleren Bank die beiden größeren Geschwister des Teilzeitkinds (3 und 5) und der Liebste, hinten drin das Teilzeitkind und ich. Gemeinsam geht es auf große Fahrt von Südberlin nach Spandau, wo der Sportverein des Teilzeitkinds (und seines größten Geschwisterchens) heute seinen jährlichen Sommermehrkampf veranstaltet.

Wir steigen aus dem Auto aus, zwei stolze Papas geleiten ihre Kinder zu ihren Riegen, der Onkel trägt die Sporttaschen, ich habe das kleinere Geschwister an der Hand. Und dann beginnt ein Tag mit viel Warterei und kurzen Momenten der Aufmerksamkeit, des Anfeuerns und des Videoaufnehmens, während unsere beiden Sportasse nacheinander Sprint, Weitsprung, Schwimmen, Reck und Bodenturnen bewältigen – manchmal zeit- und immer ortsversetzt, so dass sich das Support Team zwischendurch aufteilen muss. Etwa nach der Hälfte stößt noch die Teilzeitkindmama mit dem jüngsten Geschwister (Das ist so minifutziklein, noch viel minifutzikleiner als die anderen, die ja auch minifutziklein sind!!!) dazu, die eben aus dem Krankenhaus entlassen wurden und mit S- und U-Bahn (und Kinderwagen) hinterher gekommen sind.

Es ist alles sehr aufregend (wenn es nicht gerade langweilig ist). Gegen halb 1 sind unsere beiden Stars mit allem durch, bis alle anderen auch fertig sind und die Siegerehrung starten kann, dauert es aber noch anderthalb Stunden. Weil der Liebste und ich heute noch Pläne haben und im Auto eh kein Platz mehr für uns wäre, verabschieden wir uns und spazieren durch große Mittagshitze zur U-Bahn. Nach etwa einer Stunde sind wir zurück in Südberlin. Der Liebste zieht direkt noch weiter und geht einen Kasten Bier holen, da Flaschenpost gestern unsere Bestellung in letzter Sekunde torpediert hat – Mate, Schorle, Prosecco und Sarti kamen an, Bier war plötzlich ausverkauft – und ich packe mich aufs Sofa und mache Französisch und Italienisch.

Danach chillen wir beide kurz und evtl. schlafe ich auch kurz ein. Ab 15 Uhr dann wieder hektische Aktivität. Ich rühre Guacamole an, wärme das Chili auf, schneide Koriander und Salat und erledige weitere letzte Handgriffe in der Küche, der Liebste putzt fertig. Kurz nach 16 Uhr sind wir soweit empfangsbereit, würzen noch das Chili nach und basteln die Playlist für heute Abend – Motto: Ska-Kneipe. Zu 17 Uhr haben wir eingeladen, damit noch etwaige Kinder mitgebracht bzw. junge Eltern noch ein bisschen kommen können.

Das erste Mal klingeln tut es allerdings erst kurz nach 18 Uhr – haben wir das also auch mal ausprobiert. Wenigstens konnten wir so noch ne Stunde auf dem Sofa liegen und den Tag und die Woche veratmen.

Dann geht es aber Schlag auf Schlag – Gäst*innen begrüßen, Getränke verteilen, Geschenke auspacken, Wohnung zeigen und von vorn bzw. alles parallel und gleichzeitig. In sehr kurzer Zeit ist die Wohnung sehr voll und sehr laut (ein Kind und ein Hund sind auch da) und das Büffet füllt sich weiter, mit Brownies, Salat, Aufstrichen, Tomate-Mozzarella und leckerstem Johannisbeer-Baiser-Kuchen. Es werden zunächst viele alkoholfreie Getränke genommen, später steigt der Absatz an Bier, Sekt, Agua de Valencia und Sarti Spritz.

Als erstes verabschieden sich recht früh meine beste Freundin und die Charlottenburger Freundin. Die eine muss ihren Mann bei den Kindern ablösen, weil der auch noch auf einen Geburtstag will, die andere hat zwei kleine Kinder zuhause, die nicht zwingend durchschlafen und morgen wieder früh am Start sind. Die Lichtenberger Freundin samt Kind ist bald danach auch dran. War doch gut, dass wir so früh angefangen haben. Der Hund samt Sitterin geht auch recht früh nach Hause, ansonsten tröpfelt die Situation so langsam aus.

Mit den letzten drei Gäst*innen sitzen wir noch bis nach 1, aber alle haben von hier aus einen langen Weg. Als Rausschmeißersong bekommen die drei noch akadische Fiddle Music aus Cape Breton Island, zu der der Liebste und ich dann noch ein wenig tanzen, während wir die verderblichen Sachen im Kühlschrank unterbringen. Dann falle ich halb 2 ins Bett und der Liebste kurz nach mir auch. What a day!

27.06.2025 – Chillen, Kochen, Raus aufs Dach

Die erste Hälfte des Tages ist eine sehr geruhsame Angelegenheit, wohlweislich, denn danach wird der Turbo angeworfen.

Der Iced Matcha Latte heute mit Granatapfel drin

Gegen Mittag packe ich meine Sachen und bin raus mein Kind (meine Katzen), ich bin auf der Reise nach Südberlin und habe Rückenwind. Eine Stunde später komme ich an, der Liebste steckt noch mitten in der Arbeit. Jetzt beginnt der kulinarische Teil des Tages. Für die morgendliche Party bereite ich aus den vorgestern eingekauften Dingen Leckereien zu – einen großen Topf Chili sin carne, eine große Schüssel Tabouleh. Dann darf das alles durchziehen und ich gehe nochmal zum Supermarkt, ein paar fehlende Dinge holen. Währenddessen hat der Liebste Feierabend gemacht und wirbelt wie Derwisch durch die Wohnung und putzt.

Wieder zurück beginne ich mit der Hummus-Zubereitung, als ich bemerke, dass kein Pürierstab da ist. Das Pürieren gehört nicht zu des Liebsten Küchentätigkeiten, aber bis jetzt hat noch jede seiner Mitbewohnerinnen einen Pürierstab mit in den Haushalt gebracht. Wie sich herausstellt, hat die aktuelle ihren allerdings verschenkt, weil sie ihn so selten nutzt. Ich gehe also nochmal los und kaufe einen Pürierstab. Vielleicht etikettieren wir ihn, damit er langfristig in der Wohnung verbleibt? Dann jedenfalls wird auch der Hummus fertiggestellt und es gibt ein schnelles Abendessen.

Tortellini in brodo

Jetzt müssen wir uns langsam sputen, um 19 Uhr müssen wir in Kreuzberg sein. Wir sind nämlich auf das beste aller Feste auf der Gästeliste eingetragen! Der ehemalige Mitbewohner des Liebsten spielt mit seiner jungen, aufstrebenden Indie-Punkband ein Konzert auf dem Dach eines Hausprojekts und 25 ausgewählte Menschen dürfen dabei sein. Für den langen Anfahrtsweg nehmen wir uns noch Weggetränke mit.

Stilecht zum Punkkonzert

Am Späti noch schnell mit mehr Bier eingedeckt treffen wir am Eingang des Hauses eine der Bewohnerinnen, die uns nach oben führt. Fünf Stockwerke, Altbau, oben aufs Dach gesetzte Extra-Etage mit Dachterrasse. Alles zu und mit meinem kaputten Fuß. Es ist anstrengend, aber lohnt sich.

Gegen 20 Uhr geht es los und Deine Nachbarn spielen ein über 90-minütiges Set plus mehrerer Zugaben.

Wir sind zwar biased aber trotzdem: Große Empfehlung für diese Band!

Weil wir morgen früh raus müssen, brechen wir recht schnell wieder auf, essen noch ein zweites Abendbrot im Sterne-Pommesladen und nehmen dann ganz dekadent ein Taxi nach Hause.

Pommes mit Trüffelmayo, Chili Cheese Pommes, Honey Chicken

26.06.2025 – Remix

Diese Nacht hatte mit erholsamem Schlaf so wenig zu tun wie ich mit einer gewissen Bundestagspräsidentin. Noosa hat sich seit einer Weile angewöhnt, mich regelmäßig anzustupsen, und zwar mit ausgefahrenen Krallen. Auf eine ganz neckisch-kuschelige Art, aber das tut trotzdem weh und reißt zuverlässig aus dem Schlaf. Das fand diese Nacht so oft statt, dass ich mir im Dämmerzustand ganz wilde Szenarien ausmalte, in denen ich von vier Katzen umgeben bin, die mich anstupsen und rotieren. Anyway, viele kurze Schlafphasen, keine davon wirklich erholsam.

Dann Weckerklingeln um halb 7 und komplett durcheinanderer morgendlicher Reboot. Ich lese das Internet nur halb leer, stehe dann direkt auf, füttere die Katzen und gehe aus dem Haus. Der orangene Kater von gegenüber ist auch schon wach.

Mit Tram und Tram in die Facharztpraxis, wo ich zum Blutabnehmen bestellt bin. Die durchführende Dame ist so früh am Morgen schon ordentlich genervt von der Welt, zumindest von den jungen Leuten mit ihrer Work-Life-Balance. Ich versuche es mit sanfter Gegenrede, aber sie ist für Argumente wenig offen. Kurz nach 8 bin ich dann wieder draußen und spaziere durch den nahegelegenen Park.

Auf einer Bank setze ich mich eine Weile hin, esse eine mitgebrachte Zuckerwaffel, blogge, mache Französisch und Italienisch. Dann erst ist der unterbrochene Reboot abgeschlossen. Mit Tram und U-Bahn geht es weiter zu den Eltern, die morgen wieder für sechs Monate nach Nova Scotia fliegen. Wir frühstücken zusammen und ich helfe bei der Restevernichtung. Dann bekomme ich die alte Videokamera und ein paar Hi8-Kassetten übergeholfen, zum Sichten und Digitalisieren. Es sind Aufnahmen von Zuhause drauf und von Reisen, von Kindheit und Jugend (meiner). In einem kurzen Ausschnitt sehe ich die beste Freundin aus diesen Tagen und einen der beiden Jungen aus Thüringen, die wir gemeinsam auf Sprachreise in England kennengelernt haben und die später beide, einmal einzeln und einmal gemeinsam auf ein Wochenende vorbeikamen. Das wird ein verrückter Trip down Memory Lane, wenn ich mir das in Ruhe anschaue. Auch mal googlen, was die jetzt so machen…

Ich nehme dann noch einen Thymian mit, der auf meinen Balkon umziehen darf – neben den Rosmarin vom letzten Jahr – und dann verabschieden wir uns bis nach Weihnachten. Ich nehme die U-Bahn zurück zum Alex, kaufe dort im Asialaden noch Matcha und vietnamesischen Kaffee und fahre dann mit der Tram zurück in den Pberg. Kurz in die Apotheke und zum Briefkasten und dann voll bepackt wieder hoch in die Wohnung. Die Mitbewohnerin ist von ihrer Reise zurück, schwärmt vom Strand und findet Berlin zu kalt. Ich schwitze.

Dann probiere ich mein zum Geburtstag bekommenes Matcha-Set aus und versuche mich an einem ersten echten Iced Matcha Latte mit Erbsenmilch. Damit geht es auf den Balkon, tief durchatmen und den Thymain bewundern.

Nächstes Mal die Milch noch aufschäumen…

Dann überfällt mich bleierne Müdigkeit und weil ich noch Zeit habe, lege ich mich noch ein Stündchen hin und schlafe, bevor am Nachmittag ein dreistündiges Webinar ansteht. Daran nehme ich dann wieder auf dem Balkon teil. Um 18 Uhr ist es vorbei, gerade rechtzeitig, bevor Sturm und Gewitter hier durchziehen. Ich sichere schnell noch alles und verziehe mich nach Drinnen, muss sogar das Licht anmachen. Nebenbei Telefonat mit dem Liebsten, der gerade das Teilzeitkind im Empfang nimmt, das zum Glück vom Turnen nach Hause gefahren wurde und nicht allzu nass geworden ist. Bald darauf ist das Gewitter vorbei, die Sonne zurück und ich setze mich wieder raus.

Ich esse den Rest Feta von gestern und mache mir dann aus Gurken, Tomaten, Zwiebeln (alles Crowdfarming), Knoblauch, Olivenöl und Semmelbröseln eine Art Gazpacho zum Abendbrot.

Dazu lese ich endlich in Eric Pfeil – Ciao Amore Ciao weiter und höre die entsprechenden Stücke dazu. Diese Tätigkeit begleitet mich dann durch den Abend, in die Badewanne und ins Bett. Nach den 40 ersten Songs mache ich gegen 23 Uhr das Licht aus.

25.06.2025 – Extrem-Fußing

Gemütliches Aufwachen mit dem Liebsten und Kaffee im Bett, wenn auch mit Wecker, da das Teilzeitkind in die Schule muss und die morgendlichen Abläufe zumindest aus der Ferne zu beobachten sind. Alle sind etwas müde nach gestern, aber irgendwann ist das Kind dann doch rechtzeitig unterwegs und bei uns wird’s wieder gemütlich. Als der Liebste dann mit der Arbeit anfangen muss, mache ich mir Frühstück und verziehe mich ins Wohnzimmer für meine Sprachaktivitäten.

Mein nächster Tagesordnungspunkt heute sind Partyvorbereitungen – am Sonnabend wollen wir hier unsere Geburtstagsparty vorbereiten und bis dahin haben wir viele Termine und wenig Zeit. Ich verbringe also eine ganze Weile damit, die Gemeinschaftsräume der Wohnung besuchsfein zu machen, trage viele Dinge ins Kinderzimmer und bringe Müll weg. In einer Meetingpause des Liebstens öffnen wir ein Paket, das hier vor Monaten (sagt der Liebste) oder Jahren (vermute ich) für einen Nachbarn abgegeben wurde, der inzwischen schon längst nicht mehr hier wohnt und nie danach gefragt hat. Darin ein paar gefälschte Markenfußballschuhe in Männergröße. Ich esse etwas kalte Pizza von gestern zum Mittag und gehe dann ins Draußen.

Die Schuhe stelle ich in den Tauschschrank am Nachbarschaftsladen, aus dem das Teilzeitkind regelmäßig Firlefanz (eins der Boomerwörter des Jahres) mit nach Hause bringt, von dem ich heute schon einiges in sein Zimmer getragen habe. Dann bringe ich Pfandflaschen weg und kaufe für die Party ein. Getränke haben wir zum Glück schon heute früh vom Bett aus bestellt.

Wieder zurück muss ich dringend die Füße hochlegen, das Schrittziel ist längst erreicht. Kurz nach mir kommt dann das Teilzeitkind etwas aufegebracht aus der Schule und dann gibt es erstmal Frust-Ramen und Chillung.

Bald muss ich aber los, denn ich habe mir für heute – drei Monate und einen Tag nach dem Fuß-Unfall – zum ersten Mal wieder einen Sportkurs gebucht. Ich laufe zum Fitnessstudio und steige kurz danach in den Pool. Das Einsteigen geht schmerzmäßig noch, aber der Pool ist heute nicht beheizt und ganz schön kalt. Schnell bewegen. Im Wasser zu sein ist sehr toll und das Bewegen an sich auch. So ein AquaFitness-Kurs hat aber auch sehr viele Elemente, die dem Fuß wehtun und die ich deswegen nur sanft oder gar nicht mitmache. Dafür aber kaum Schmerzen in der Schulter und im Ellenbogen, aber der Unfall ist ja jetzt auch schon über zehn Monate her.

Am Ende bin ich dann ziemlich ausgepowert und das Aussteigen über die Leiter tut richtig doll weh. Ich humpele mit letzter Kraft ins Dampfbad und dann bin ich erstmal eine Viertelstunde lang sehr zufrieden mit mir und der Welt. Dann Humpeln in den Ruheraum, dort wieder sehr zufrieden. Bei dem Wetter könnte man auch super auf der Dachterrasse relaxen, aber nein, dort finden jetzt anstrengende Sportkurse statt. Dann lieber drinnen chillen.

Es folgt eine Runde Sauna – die mittelheiße und nochmal Ruheraum. Angesichts des Wetters und der anhaltenden Fußschmerzen schenke ich mir den Saunagang in der ganz heißen und humple zurück in die Umkleide. Der Heimweg nach Pberg wird lang und schmerzhaft, aber komischerweise tut der Fuß nach ein paar Minuten laufen nicht mehr weh. Beim Aussteigen aus der U-Bahn dann wieder, beim Einsteigen in die S-Bahn schon nicht mehr. Selbes Bild beim Aussteigen aus der S-Bahn. Das hatte ich jetzt schon öfters so, mal die Physiotherapeutin fragen.

Wieder zuhause erwarten mich zwei verhungernde Katzen, die umgehend versorgt werden müssen. Außerdem hat jemand aufs Bett gekotzt, das muss also auch noch neu bezogen werden. Erst dann kann ich gepflegt auf dem Balkon zusammenbrechen, mir einen dekadenten Burger mit Mac & Cheese, Avocado, Pommes und Feta-Bites bestellen und wie verabredet die Freundin in Frankreich anrufen. Das Essen kommt um 21 Uhr, das Telefonat endet kurz vor Mitternacht. Ab ins Bett!

24.06.2025 – Liebstengeburtstag

Sehr gestückelte Nacht und das ganz ohne Gewitter. Am Ende wache ich zehn Minuten vor dem auf sehr früh gestellten Wecker auf und beginne den morgendlichen Reboot mit allem, was dazugehört. Gegen 8 rufe ich beim Liebsten an und gratuliere das erste Mal heute. Das ist vor seinem ersten Kaffee, daher bleibt das Gespräch kurz. Etwas später stehe ich auf und bereite mich auf einem Arbeitstag im Bett-Office vor. Heute gibt es gleich früh fünf Stunden Webinar am Stück, dabei kann ich es ruhig gemütlich haben.

Milchkaffee, Apfel, Müsli mit Joghurt und Blutorangenmarmelade

Tatsächlich sind es fünf Webinare mit dazwischen jeweils 10-15 Minuten Pause, die ich für Dinge wie Orgakram, Korrespondenz oder Sachen packen nutze. In der letzten Pause bastle ich aus der letzten Crowdfarming-Bete, die ich neulich schon mitgekocht hatte, Eiern, Crowdfarming-Gurke und veganer Fleischwurst eine dekonstruierte kalte Suppe als Salat zum Mittag.

Nach der letzten Session klappe ich den Laptop zu, gehe duschen und ziehe mich an. Dann ziehe ich mit Sport-/Übernachtungstasche, zwei Beuteln voller Geschenke und einem Paket los, durch abklingenden leichten Regen mit zwei S-Bahnen nach Südberlin.

Dort bauen der Liebste und das Teilzeitkind gerade das Geschenk auf, dass er sich selbst gemacht hat – einen neuen Schreibtisch-/Gaming-Stuhl. Das dauert ein wenig, aber in den Pausen werden dann fleißig andere Geschenke ausgepackt, drei von mir und zwei von meinen Eltern an den Liebsten, zwei von meinen Eltern und eins von Freund*innen nachträglich ans Teilzeitkind. Es ist viel Geburtstag dieser Tage.

Als alles ausgepackt ist und der Stuhl fertig aufgebaut, muss dieser natürlich erstmal eingeweiht werden und ich nutze die Gelegenheit für ein Nickerchen auf dem Sofa.

Bald darauf ist es Zeit für das Abendessen beim Stammitaliener, wir drei plus die Mitbewohnerin der beiden plus der beste Freund des Liebsten samt Gattin. Wir werden freundlich begrüßt, es gibt Gratulationen vom ganzen Team und dann erstmal Prosecco für alle außer dem Kind, das aber eine Limo im Proseccoglas bekommt.

Danach ganz regulär Sarti Spritz (bzw. Apfelschorle), diverse Antipasti, dreimal Pizzax dreimal Pasta und Wein. Drei von uns nehmen noch einen Nachtisch (man darf raten, wer) und dann gibt es die Rechnung und den Digestif.

Antipasti
Spaghetti ai frutti di mare
Besoffene Pflaumen in Rotwein mit Vanilleeis

Als wir zuhause ankommen ist es halb 11 und nach dem Teilzeitkind gehen auch wir direkt ins Bett – nach insgesamt fünf Sorten Alkohol (Prosecco, Sarti, Cattaratto, Rotwein, Limoncello) schlafe ich sehr schnell ein.

23.06.2025 – Stormy Weather

Trotz Hitze erstaunlich viel geschlafen – eigenes Bett und so, aber auch einfach mal wieder Zeit. Spektakulär jedoch das minikurze Gewitter, dass sich mittendrin und sehr laut gefühlt direkt über dem Haus entlud, so dass mein dadurch aufgewachtes Hirn kurz darüber nachdachte, zum Telefon zu greifen und nach sich verändernden Frontverläufen zu gucken. Dann dachte mein Hirn aber auch, dass es vielleicht Sirenen gegeben hätte. Dann, dass die ja in Berlin nicht funktionieren. Dann, dass keine der Warn-Apps angesprungen war und auch ansonsten niemand in Panik zu sein schien. An der Stelle setzte dann der Regen ein und ich konnte beruhigt wieder einschlafen.

Morgens dann alles etwas kühler als gestern und auch erstmal ohne Termindruck. Der übliche Reboot mit Internet leer lesen, Bloggen, Französisch, Italienisch, Liebstentelefonat, Rätseln. Dann gibt es Frühstück – erst für die Katzen, dann für mich. Ich mache mir ein schönes großes kaltes Rosenwasser-Lassi, außerdem die Reste der ‘Nduja-Spaghetti von gestern, einen Apfel und eine Pistazien-Schnitte, so wichtig.

Frühstück auf dem Balkon, dann Podcast auf die Ohren und eine ganze Menge „das bisschen Haushalt“ – Aufräumen, Wäsche waschen, Katzenklos, Staub saugen, Bad putzen, Müll bereitstellen, Geburtstagsgeschenke für den Liebsten verpacken… Immer wieder mit Pausen, denn zumindest in der Wohnung ist es noch ordentlich warm. Hinterher kurz in die (lauwarme) Badewanne und dann habe ich nochmal etwas Zeit zum Füße hochlegen und blättere durch eins meiner Geburtstagsbücher, was mich direkt motiviert, auch den Rest Zitronen-Trenette von gestern aufzuessen – verfeinert mit gutem Olivenöl und ein paar Peperoncini-Flocken, wenn schon, denn schon.

Noch ein wenig Orgakram und dann ist es Zeit für den heutigen Aufbruch ins Draußen. Auf dem Weg zum Müllplatz stockt mein Podcast, wodurch ich merke, dass ich das Telefon oben liegen gelassen habe – danke an die moderne Technik. Mit dem Telefon geht es dann weiter, vorbei an diesem Arrangement, das mich vermuten lässt, wie Johnny Depp und Vanessa Paradis auf den Namen ihrer Tochter gekommen sein könnten.

Ich laufe zur Physiotherapie – erste Session für den Fuß, etwa drei Monate nach dem Sturz. Die Physiotherapeutin ist ganz erstaunt, dass ich gar nicht wegen Arm und Schulter komme, aber wir werden schauen, ob und wie wir das alles kombinieren können. Erstmal ein bisschen Anamnese, erste Übungen und dann Manuelle Therapie.

Währenddessen zieht sich draußen der Himmel zu und genau als ich wieder losgehe, stürmt es und regnet wie aus Kübeln. Ich stelle mich erstmal kurz unter und fische die zufällig eingesteckte Jacke aus dem Rucksack, dann checke ich den Regenradar. Leider ist keine schnelle Besserung in Sicht, also beiße ich die Zähne zusammen und laufe zur S-Bahn – Termine, Termine, keine Zeit, keine Zeit, zu spät, zu spät. Die S-Bahn kommt dann aber nicht. Also erst steht noch eine Verspätung dran, mit der ich trotzdem gerade so pünktlich wäre, dann aber die Info, dass aufgrund der Witterung der gesamte S-Bahn-Verkehr zum Erliegen gekommen ist. Puh, das ist dann doch ne größere Sache.

Ich überlege kurz, durch Regen und Sturm nach Hause zu laufen, entscheide mich dann aber, auf Umwegen an mein Ziel zu kommen. Mit drei verschiedenen U-Bahnen fahre ich nach Neukölln und als ich da aussteige ist das Wetter schon wieder Geschichte und ich bin nur zehn Minuten zu spät bei meiner Veranstaltung – es lebe der Berliner ÖPNV, immer wieder und trotz allem!

Ich bin bei einem Informations- und Netzwerkabend von Flipped Job Market, die mir auf der re:publica begegnet sind. Anderthalb Stunden lang geht es nochmal um das Gerne-Prinzip und dann konkreter in die Arbeit der Damen – immer noch sehr spannend und nochmal mit etwas anderem Fokus als damals auf der re:publica. Danach komme ich mit den anderen Gäst*innen, den Gastgeberinnen und einigen Alumni der angebotenen Kurse ins Gespräch und bekomme viele spannende Einblicke in andere (Arbeits-)Welten. Es ist dann schon fast halb 10 als ich mich verabschiede.

Die S-Bahn-Strecken liegen immer noch brach, also fahre ich mit zwei U-Bahnen und einer Tram zurück nach Hause und bin so nochmal fast eine Stunde unterwegs (unregelmäßiger Verkehr, einmal in die falsche Richtung eingestiegen…). Zuhause dann kurzer Sturm-Check, aber alles in Ordnung auf dem Balkon und die Katzen sind nur hungrig, aber wohlauf. Also erst wieder Katzen füttern, dann mich (Stulle, Gemüse) und dann geht es kurz nach 11 müde und zufrieden aber mit schmerzendem Fuß ins Bett.

22.06.2025 – What a Day

Als ich kurz nach 7 erwache ist es noch schön kühl – also, im Hotelzimmer. Ich lese mich durchs Internet und blogge und dann ist es auch schon 9 und ich stehe auf und gehe im kurzen Kleidchen hinunter zum Frühstück, das wir im Innenhof einnehmen – zum Glück im Schatten.

Das Highlight des Buffets ist der Pancake-Automat

Dann geht’s wieder nach oben – Zähne putzen, Packen und Französisch und Italienisch absolvieren, bis es Zeit für den Check-out ist (die Frühstückszeit endet eine Stunde vor dem letzten Check-out-Zeitpunkt). Dann geht es mit Gepäck und wenigen Worten durch große Hitze zum Bahnhof. Ich kaufe mir noch einen kalten Eistee, dann steigen mein Bruder und ich in den Zug nach Berlin, seine Freundin nimmt den nach weiter nördlich. Rückfahrt zu dritt im Sechserabteil, sehr angenehm. Die Mitfahrerin steigt am Südkreuz aus, der Bruder am Hauptbahnhof, ich am Gesundbrunnen. Zwanzig Minuten später werde ich zuhause von den Katzen begrüßt.

Ich werfe mein Gepäck ab, füttere die Katzen, gieße die Pflanzen, siebe das Katzenklo durch, telefoniere mit dem Liebsten, der eben vom Klassenausflug zurückgekehrt ist, ziehe das durchgeschwitzte Kleidchen aus und ein anderes an und bin eine halbe Stunde nach meiner Rückkehr schon wieder unterwegs. Inzwischen sind es um die 34 Grad. Mit Tram und U-Bahn geht es zum Biergarten am Gleisdreieck, wo eine Freundin ihren Geburtstag nachfeiert. Zum Glück sitzen wir im Schatten. Statt Bier gibt es für alle wettergemäß alkoholfreies, für mich Fassbrause.

Wir erzählen und erzählen, bis die anderen alle wieder zurück zu ihren Kindern müssen. Ich bleibe noch eine knappe Stunde sitzen, schlürfe Wasser und mache Kreuzworträtsel. Dann zurück zur U-Bahn und noch ein Stück weiter gen Westen, in die lukanische Trattoria, von der Creezy immer so schwärmt. Hierhin habe ich meine Eltern und meinen Bruder zu meinem Geburtstagsessen eingeladen. Es sind immer noch mindestens 33 Grad und wir verzichten weiter auf Alkohol, trinken stattdessen limonata.

Home is where the Beach is
Mit Thunfisch gefüllte Zucchiniblüten, Burrata mit Zitronenschale, peperoni cruschi, warme ‘Nduja auf Brot als Vorspeisen
Hausgemachte Pasta: Zitronentrenette mit Zitronen-Basilikum-Pesto, lukanische Spaghetti all’amatriciana mit ‘Ndjuja, Pappardelle con polpette
Panna cotta mit frischer Erdbeersauce, Erdbeer-Granità

Der Ausflug ins tiefste Schöneberg lohnt sich, es gibt hier vieles, was man anderswo nicht bekommt und alles ist wirklich sehr gut zubereitet. Teuer ist es auch, aber dafür ist ja Geburtstag. Ich komme wieder!

Neben dem Essen gibt es viel zu erzählen und zu planen und natürlich auch noch Geburtstagsgeschenke. Ich nehme einen gut gefüllten Beutel für mich und einen gut gefüllten Beutel für den Liebsten und das Teilzeitkind (samt Anleitung) mit nach Hause.

Dort treffe ich gegen 23 Uhr wieder ein. Jetzt sind es nur noch 25 Grad und damit ist es draußen etwas kühler als drinnen. Ich reiße also die Fenster auf und mache Durchzug im Schlafzimmer.

Ich packe das Gepäck vom Wochenende aus, baue meinen Geburtstagsgabentisch auf und sitze dann noch bis kurz vor Mitternacht draußen auf dem Balkon und atme tief durch, von Noosa bekuschelt, der Hitze egal ist.

21.06.2025 – 42

Ich erwache früh, wie gerade mal wieder immer, diesmal weil so viel los ist in der Wohnung. Die Mitbewohnerin des Liebsten verlässt früh das Haus, das Teilzeitkind steht gegen 7 auf und bäckt für mich Nutella-Erdbeer-Blätterteigtaschen. Ich döse und kuschele mich ins Bett und an den Liebsten, der dann auch bald wach wird und uns Kaffee macht. Das nimmt das Teilzeitkind als Zeichen, zu mir ins Bett zu krabbeln, mit mir zu kuscheln, mir zu gratulieren und mich zu fragen, ob und wie ich mein Frühstücksei haben möchte. Hachz. Ich stehe also bald auf, als die Teigtaschen aus dem Ofen kommen, und freue mich über den gedeckten Tisch. Große Kinder sind toll, habe ich im Internet schon öfter gelesen.

Wir frühstücken, dann packen der Liebste und das Teilzeitkind ihre Sachen für den Klassenausflug und ich wähle mich in meinen heutigen Workshop ein, der mich die nächsten viereinhalb Stunden beschäftigen wird.

Um 14:30 klappe ich den Laptop zu, packe ihn ein und verlasse mit noch einer Blätterteigtasche auf die Hand die Wohnung. Mit S- und S-Bahn geht’s zum Südkreuz und von da mit dem Zug eine Stunde südwestlich – nachdem ich den richtigen Zug am richtigen Gleis gefunden habe, die Deutsche Bahn macht das mal wieder nicht ganz einfach. Die Zugfahrt reicht für Französisch, Italienisch und ein wenig Geburtstagskorrespondenz, dann ist auch schon wieder Aussteigen angesagt. Mein Bruder holt mich ab und wir laufen durch die Altstadt von Halle zum Hotel – nicht ohne unterwegs direkt noch zwei Bekannte von früher zu treffen. Da ist man einmal in Sachsen-Anhalt und schon…

Im Hotelzimmer gibt’s die nächsten Geschenke. Dann kurz umziehen und frisch machen. In der Lobby treffe ich die anderen und dann geht’s weiter durch die Stadt und zu einer dringend benötigten Eisdiele.

Joghurt-Honig-Cashew, Gurke, Lavendel-Zitrone

Nach dem Eis laufen wir weiter durch die Stadt dann in den Park. An mehreren Stellen gibt es zur Fête de la Musique Livemusik (oder dann im Park Elektromucke).

Unser Ziel ist die Freilichtbühne auf einer Insel in der Saale. Hier kurz durch die Ticketkontrollen, dann gibt es „Abendbrot“.

Einzige vegetarische Alternative wären Pommes gewesen, oder trockene Brötchen. Auch das ist Sachsen-Anhalt. Wir holen uns was zu trinken und setzen uns in den Schatten und erzählen.

19:30 geht es dann los – Vorband Dritte Wahl. Ich bleibe noch hinten, wo weniger los ist, mein Bruder und seine Freundin stürzen sich ins Gedränge vor der Bühne. Leider haben Dritte Wahl nur 30 Minuten Zeit. Sie nutzen diese für ein Potpourri ihrer größten Sauf- und Weltverbesserungssongs. Die alten Hippies.

So wie ihr seid
…Zeit bleib stehen!

Weil das alles relativ zivilisiert zuzugehen scheint, nutze ich die Umbaupause um mich vorn zu den anderen zu gesellen. Die Gelegenheit, eine Legende aus nächster Nähe zu sehen, muss man ja nutzen. Um 20:30 stakst Iggy Pop auf die Bühne, wirft innerhalb der ersten zehn Sekunden seine Weste von sich und rockt sich dann in bekannter Oben-Ohne-Tracht durch sein Set.

The Passenger
Lust for Life

Bei I Wanna Be Your Dog wird mir dann doch ein bisschen viel gerempelt und das Histamin nach Radler und Weinschorle kickt auch – ich gehe wieder nach hinten zum FOH. Hier ist der Sound auch besser.

Nightclubbin‘
Real Wild Child (Wild One)

Die anderen kommen dann auch bald nach und zum Ende hin haben wir dann nochmal richtig guten Sound. Gegen 22 Uhr ist alles vorbei und dunkel wird es auch nach und nach. Wir stehen noch ein wenig beim Merch-Stand von Dritte Wahl, ich kaufe mir eine Jacke, und halten nach bekannten Gesichtern Ausschau. Dann laufen wir zurück in die Stadt, trinken noch einen Gin Tonic (bzw. für mich einen Gin mit Pfefferminztee, Zuckersirup und Zitrone) und werten den Abend aus.

Halb 1 müssen wir den Freisitz verlassen und gehen zurück ins Hotel. Kurz nach 1 ist Licht ist das Licht aus. This is 42.

20.06.2025 – Ruhe vor Sturm

Das mit dem frühen Wecken an heißen Sommertagen setzt sich fort – heute wird der Rasen im Innenhof gemäht. Ob das ökologisch sinnvoll ist in der aktuellen und sich weiter ankündigen Hitzewelle vermag ich nicht zu sagen, auf jeden Fall ist es morgens um 7 unangemessen laut. Immerhin komme ich so dazu – in einer Mähpause – vor seinem Meetingmarathon nochmal mit dem Liebsten zu telefonieren.

Dann normaler morgendlicher Reboot und irgendwann heißt es Aufstehen. Um 11 habe ich ein Webinar und vorher bekommen die Katzen und ich Frühstück. Meins besteht aus Müsli (Dark Chocolate Raspberry), Espresso Tonic auf viel Eis und den Resten von Crowdfarming-Wassermelone und -Nektarinen.

Danach lege ich mich in die (lauwarme) Badewanne und lausche einem Autorengespräch mit David A. Robertson in der kanadischen Botschaft. Der Liebste hat zuletzt seine Bücher verschlungen, das Teilzeitkind hat mehrere geschenkt bekommen. Leider war die Veranstaltung nichtöffentlich, aber dafür gibts ja die Aufzeichnung.

Danach nochmal eine Runde Aktivität mit Podcast auf den Ohren – Pflanzen versorgen, Wassernäpfe auffüllen, Katzenklos durchsieben, Müll runterbringen, Rucksack packen… Und dann ist plötzlich einfach noch ein bisschen Zeit und ich entscheide mich für eine Siesta auf dem Sofa, bei dem ich direkt für eine gute Stunde tief und fest wegratze und gerade pünktlich wieder aufwachen um rechtzeitig aus dem Haus zu kommen.

Mit S- und U-Bahn geht es nach Südberlin zum Stammitaliener, wo ich mit Handschlag und duzen (bzw. „tu-en) begrüßt werde. Wir plaudern auf Italienisch, ich bekomme einen Limoncello Spritz und setze mich an den gedeckten Tisch. Wenig später kommt der Liebste dazu und als letztes trifft das Teilzeitkind ein, das sich schick gemacht hat und noch etwas länger im Bad brauchte.

Bruschette, Focaccia, zwei Sorten Carpaccio
Spaghetti neri mit Krabben und Zucchini
Panna cotta

Das Teilzeitkind bricht als erstes wieder auf, es muss noch mit seiner Bestie telefonieren. Der Liebste und ich trinken noch unseren Wein aus und schlendern dann gemütlich hinterher. Dann ist Chillen angesagt – für mich auf der Couch, für den Liebsten vor dem Rechner. Als das Kind mit Telefonieren fertig ist, macht es sich bettfertig und kommt nochmal kuscheln. Wir suchen nach einem Reim auf zweiundvierzig, aber dann geht es unverrichteter Dinge doch schlafen. Dafür kommt der Liebste dann kuscheln, nickt kurz vor Mitternacht und wacht dann auf, als meine Eltern anrufen, um mir zu gratulieren. Dann gratuliert er mir auch und ich bekomme erste Geschenke, bevor wir schlafen gehen.