14.04.2025 – Achievements unlocked

Der Wecker soll 6:45 Uhr klingeln, damit der Liebste und ich noch gemütlich Kaffee im Bett trinken können, bevor er zurück nach Südberlin und pünktlich um 9 im ersten Meeting sitzen muss. Natürlich wache ich also gegen 6:15 auf, immerhin nach durchschlafener Nacht. Inzwischen haben wir das perfektioniert, zu viert im Bett. Nimbin schläft noch an meinem Bauch, Noosa zu meinen Füßen (auf ihrem Platz neben meinem Kopf liegt ja der Liebste). Ich schleiche mich aus dem Zimmer und mache Kaffee, das dauert auf meinem E-Herd deutlich länger als auf des Liebsten Induktionsherd, und kurz vor halb trinken wir dann schon.

Eine Stunde später bricht der Liebste auf und mein Tag startet deutlich früher als sonst. Das Internet ist schon leer gelesen, ich blogge und mache sehr ausführlich Französisch und Italienisch und frühstücke dann nur eine Banane, weil ich noch von gestern satt bin. Immerhin auf dem Balkon, wo es schon wieder sehr sonnig und gemütlich ist, und mit den täglichen Rätseln. Dann packt mich der Tatendrang und ich verlasse gegen 10 das Haus Richtung Baumarkt.

Beim Haustierbedarf gibt es montags nicht zuverlässig Katzengras, die Pflanzenabteilung im Baumarkt ist da hingegen wochentagsunabhängig zuverlässig. Außerdem finde ich dort endlich Zitronenmelisse und nehme noch Kriechendes Schönpolster zum Snacken für die Miezen und Lavendel für Optik, Duft und Insekten mit.

Der Fuß verhält sich ganz annehmbar, ist dann aber auch zufrieden, als ich wieder zurück bin, die Pflanzen verteilt und gegossen sind (die Bienenwiesentöpfe zeigen heute erste Triebe!) und wieder auf dem Balkon sitze. 3 km aka 4000 Schritte am Stück scheinen derzeit gut machbar, langsamer und vorsichtiger als sonst halt.

Jetzt aber Ruhepause für die Füße und dafür den Kopf gebrauchen. Ich setze mich an die Hausaufgabe für meine Mentorin und nachdem die ja eine Woche lang in mir mariniert hat, fließt sie ganz easy aus meinem Kopf in meine Finger. Zufrieden schicke ich den Text ab und bin dann eigentlich durch mit dem Tag. Aber erstmal was essen. Der Liebste fand seine Rindfleischsuppe mit Glasnudeln, Ei und Rettich gestern nicht sehr spannend, also werfe ich nach dem Aufwärmen noch einen Teil der Banchans (Kimchi und süß eingelegte Kartoffeln) hinein und streue Koriander drüber. Schmeckt mir sehr gut so.

Dann aber ist wirklich Ausruhen angesagt, denn am Nachmittag droht nochmal ordentlich Aufregung und Anstrengung. Um 17:45 hat sich der Tierarzt angesagt, das heißt, wir müssen ab 17:15 für ihn bereit sein. Die Mitbewohnerin ist zum Glück unterwegs, das macht es einfacher, die Miezen ab 17:15 ins Wohnzimmer zu sperren, das ein Durchgangszimmer mit drei Türen ist. Ich sitze dann in meinem Zimmer und warte auf das Klingeln, während Nimbins Maunzen nebenan immer lauter wird. Diese Katzen sind nicht gerne eingesperrt, vor allem, wenn ich nicht im gleichen Raum bin. Zum Glück kommt der Arzt halbwegs pünktlich, so dass dieser Teil der Tortur nicht allzu lang wird.

Wir gehen rein und natürlich hat sich Noosa hinterm Sofa versteckt, während Nimbin neugierig auf uns wartet und sich auch bereitwillig, wenn auch ein wenig ängstlich streicheln und untersuchen lässt. Unzufrieden wird er erst, als er eine Spritze kriegen soll und daher von mir festgehalten wird, während der Arzt gefühlt ewig in seiner Tasche kramt und raschelt. Die Spritze selbst mag er auch nicht und danach ist er dann auch froh, als ich ihm die Tür aufmache und er raus darf.

Teil 2 wird schwerer, Noosa hat absolut keine Lust auf fremde Menschen, auf eingefangen werden oder hochheben. Im Alltag gurrt und zwitschert sie nur und das immer sehr leise. Jetzt ist sie in Panik und wehklagt in einer Lautstärke, die bei ihr anatomisch gar nicht vorgesehen ist. Nach mehreren Versuchen habe ich sie schließlich – wir nehmen eine Decke zur Hilfe – und sie kann untersucht werden. Ab da ist sie panisch steif und ergibt sich in ihr Schicksal, aber ihr Herzschlag ist sehr, sehr hoch, armes gestresstes Miez. (Nimbins Herzschlag war kaum zu hören, weil er so laut geschnurrt hat.) Auch Noosa kriegt eine Spritze, die zum Glück schneller aufgezogen wird, und darf dann ebenfalls fliehen und verzieht sich beleidigt unter mein Bett.

Ich bekomme noch Instruktionen zur Medikamentengabe in den nächsten Tagen (Nimbin kriegt Pro- und Noosa Antibiotika, das wird ein Spaß…) und dann verabschiedet sich der Tierarzt. Ich rücke die Wohnzimmermöbel wieder an die richtigen Stellen, setze mich erschöpft aufs Sofa und sortiere Medikamente, Gedanken und Updates an die Mitbewohnerin, den Liebsten und den Hasen, der ja quasi der andere Sorgeberechtigte ist.

Mit zwölf sind die beiden ja jetzt theoretisch Senioren, als Wohnungskatzen aber noch hoffentlich weit vom Ende der Fahnenstange entfernt. Organisch scheint alles super, die Zähne sind das einzige „Sorgenkind“ und die Ernährung gehört nochmal optimiert. Die nächsten Tage ist hier Diätprogramm und -protokoll angesagt. Eigentlich bekommen sie weniger, als in allen Fütterempfehlungen steht, trotzdem sind sie beide ganz schön moppelig und vor allem Nimbin erbricht sich aktuell häufiger als man erwarten würde.

Dafür kommt er jetzt auch gleich wieder zu mir und kuschelt und eine Stunde später habe ich auch Noosa wieder auf dem Schoß. Puh. Glück gehabt.

Gegen 20 Uhr mache ich mir Abendbrot und versuche, Nimbin zu seinem die ersten Probiotika einzuverleiben – mit mäßigem Erfolg. Ich hingegen esse meine Portion Reste von gestern (Reis, Korean Fried Chicken, Mandus, Avocado und Tomate) anstandslos auf und gucke dazu und danach die gestern angefangene Woche Richard Osman‘s House of Games zu Ende, bevor ich gegen 22 Uhr todmüde ins Bett falle (die Tierarztrechnung kommt zum Glück erst morgen, sonst würde ich nicht so gut schlafen können).