Oder heimliche? Heimelige? Auf jeden Fall weiter zuhause, immer noch wegen Fuß. Weil ich ja die Medikamente ausdünnen soll, beschließe ich, die heute erlaubte Tablette erst vor dem Schlafen zu nehmen und mich halt vorher so durch den Tag zu wurschteln. Bei der Gelegenheig kann ich auch gleich mal überprüfen, wie es wirklich um das Befinden steht. Hui, das tut noch ganz schön weh, auch fast nach drei Wochen. Ich verdränge, dass der Orthopäde gesagt hat, ich würde da noch 6-12 Monate was von haben und klammere mich daran, dass ich die Schiene nur noch gute drei Wochen tragen muss und es dann doch hoffentlich schon deutlichst besser ist.
Auch heute fällt der Balkon ziemlich aus, denn als die Sonne endlich hinter den Wolken hervorkommt, ist sie schon längst um die Hausecke rum. Laut Wetterbericht ist das aber der letzte Tag mit diesem Problem für eine Weile.
Erstes Abenteuer heute dann die Badewanne. In der Zwischenzeit habe ich mir dafür eine Matte gekauft, wie so bei kleinen Kindern oder alten Leuten, damit ich nicht noch zusätzlich ausrutschen kann. Trotzdem wackelig beim Aussteigen und sehr froh, als die Schiene wieder sitzt. Das wird noch ein Spaß, wenn ich sie dann irgendwann abnehme und wieder ohne laufen soll.
Zweites Abenteuer ist ein Ausflug ins Draußen – Müll wegbringen und Post holen steht auf dem Programm, optional noch unten ins Café setzen und die Sonne genießen. Die Treppe erinnert mich bereits daran, wie immobil ich bin, vor allem, als die Mitbewohnerin fröhlich an mir vorbei nach unten trabt. Das Draußen selbst ist dann sehr schön.



Im Café bleibe ich dann doch nicht sitzen, Getränke habe ich auch oben und es ist eh grad kein gemütlicher Stuhl frei. Also wieder hoch und den leicht jammerigen Fuß wieder hoch legen. Ich lese ein bisschen und mache mir dann spätes Mittagessen oder frühes Abendbrot, das dritte Abenteuer heute.
Es gibt scharfen Honig-Lachs nach diesem Rezept in einer Bowl mit Reis, Avocado, gekochten Karotten (nach einem Tipp von Stevan Paul koche ich eine Sternanis-Blüte mit, jep, die bringt wirklich was!), Radieschen, Schnittlauch, Koriander und einem Schuss Mirin. Sehr lecker!

Der Rest des Tages und Abends ist dann wieder Berieselung, immerhin auf dem Sofa und nicht im Bett. Ich schaue allerlei Comedy-Formate nach, ein bisschen Pete Buttigieg bei Jon Stewart, drei Folgen La legge di Lidia Poët (eine auf Italienisch mit italienischen Untertiteln, eine auf Italienisch mit deutschen Untertiteln und eine auf Deutsch, weil ich nebenbei Sachen auf dem Handy recherchiere und nicht die ganze Zeit hingucken kann) und vier Folgen Richard Osman‘s House of Games. Dann ist auch schon wieder spät und Bettgehzeit.