08.04.2025 – Leben schön machen

Das Mentorinnengespräch von gestern wirkt nach, heute wird ganz viel gefühlt und gedacht, das muss auch noch ne Weile vor sich hin brauen und ziehen und dann der Bodensatz von der Essenz trennen, bevor ich an die Hausaufgabe gehen kann, die sie mir gestellt hat.

Recht früh am Tag schreibe ich mit einer gesundheitlich eh arg gebeutelten Freundin, die mit COVID flach liegt, und zwar richtig – ja, auch 2025 noch, nach zig Impfungen und schon mehreren Infektionen. Der gemeinsame Lockdown-Modus verbindet, wir recherchieren, ab wann es endlich Erdbeeren gibt (noch 19 Tage bis Erdbeerhäuschen!) und sie empfiehlt mir noch einen anderen Lebensmittellieferdienst als den, den ich letzte Woche genutzt habe. Das probiere ich gleich aus und neben echt gutem zusätzlichen Angebot bekomme ich sehr konkrete Anregungen für das Kochen der nächsten Tage UND die ersten Pflanzen für den Balkon. Wird bestellt.

Apropos Balkon, da sitze ich von Frühstück (Rest Quarkauflauf mit TK-Pflaumen und Zimt) bis etwa halb 2, und zwar im T-Shirt, wobei ich trotzdem ordentlich schwitze. Trotz nur 12 Grad knallt die Sonne den Vormittag über ordentlich und ich trage bereitwillig Sonnencreme auf und muss immer wieder die Sitzposition justieren, damit Kopf, Fuß und Laptop möglichst im Schatten bleiben. Ich nehme da draußen nämlich auch noch an einem Webinar teil, das nochmal ordentlich in der Emotionen- und Gedankenbrühe herumrührt.

Halb 2 bedeckt Zeus dann seinen Himmel und die Sonne ist eh so gut wie um die Hausecke herum, jetzt werden die 12 Grad wahrgenommene Realität und ich wechsle aufs Sofa. Hier viel Denken und Recherchieren und gucken, was die Welt macht. Nebenbei trinke ich einen Smoothie (Restbananen, Restorangen, TK-Himbeeren, Kokoswasser) und esse eine Stulle.

Ich weiß nicht, ob ich schon oft genug gesagt habe, dass sich der Newsletter von Lukas Heinser wirklich sowas von lohnt. Das ist eine der Mails, die ich nicht sofort schnell überfliege, wenn sie eintrudeln. Die hebe ich mir für einen ruhigen Moment auf, lese sie mit Gusto und gerne mit einem Getränk in der Hand. Ich weiß nämlich, dass ich aus der viele neue Tabs aufmachen werde. Seit ich vor knapp 20 Jahren oder so Coffee & TV entdeckt habe, schafft Lukas es immer wieder, Sachen, die mir wichtig sind (Bücher, Musik, Filme und so) so zu beschreiben, dass ich mich darin wiederfinde und Sachen, die ihm wichtig sind, so zu beschreiben, dass ich sie zumindest kennenlernen will. Und dann ist er auch noch ganz schön klug, nicht umsonst war er Bildblog-Chef (als ich mir quasi mit dem Bildblog ein Büro teilte, leider haben wir uns trotzdem nie gesehen), stark gemerkt hat man es auch damals im Podcast mit Friedrich Küppersbusch, auch wenn mir der manchmal insgesamt zu westdeutsch war in Haltung und Sichtweise. Aber auch ganz aktuell ordnet Lukas Sachen so ein, dass ich mich hinterher schlauer und gelassener fühle, zum Beispiel im aktuellen Newsletter. Also – Blog lesen, Newsletter abonnieren, geht für umme oder auch für Geld!

Folgerichtig habe ich dann erstmal von Lukas besprochene Musik auf den Ohren, während es weiter durch den Tag geht. Recherche, Orga, Korrespondenz, Denken, Fühlen. Die Lieferung kommt dann bald an und ich habe zu tun: Einkäufe ver- und Papiertüten wegräumen, frisches Brot in Scheiben schneiden und einfrieren, Kräutertöpfe in die Balkonkästen verteilen.

Zum überwinterten Rosmarin kommen Thymian, Minze, Petersilie, Estragon und Salbei. Der Basilikum steht in der Küche, wo das Licht nicht so direkt ist. Dill, Schnittlauch und Koriander habe ich im Tiefkühlfach, Oregano und weiteres getrocknet. Zitronenmelisse wäre aber noch schön, die gab es leider nicht bei diesem Lieferdienst

Wäsche zusammenlegen und neue aufhängen muss ich auch noch, all das geht mit der aktuellen Fußsituation langsamer als normal. Dann ziehe ich noch von der Couch ins Arbeitszimmer um, für die letzten Webinare des Tages. Meine Mitbewohnerin hat nämlich seit eben für mehrere Tage Besuch – Noosa verhält sich ungewohnt mutig, bleibt aber immer mindestens einen Raum entfernt.

Nach den Webinaren könnte ich mir dann was Schönes kochen von den vielen Gerichten, die ich mir beim Einkaufzusammenstellen vorgestellt habe, muss aber feststellen, dass ich auf keins davon jetzt so richtig Lust habe. Also bestelle ich folgerichtig Sushi, nach dem es mich schon seit Tagen gelüstet. Es gibt eine Rainbow Roll und gebackene Mango mit Erdnüssen und Kokossauce. Beides wirklich gut und lecker, aber optisch hat es unter der Verpackung und Lieferung schon arg gelitten.

Dazu und danach schaue ich die ersten beiden Folgen der eben abgeschlossenen The White Lotus-Staffel (hatte kurz überprüft ob ich lesen möchte, aber dem war nicht so). Nebenbei schreibe ich mit dem baskischen Freund in Liverpool, der heute Geburtstag hat und unglaubliche 33 wird. Wir kennen uns seit er 19 war, haben seinen 20. zusammen über Skype gefeiert und zuletzt gesehen haben wir uns vor inzwischen neun Jahren. Spätestens nächstes Jahr müssen wir das wieder hinkriegen!

Und dann lasse ich den Abend mit einer Woche (fünf Folgen) von Richard Osman‘s House of Games ausklingen. Die hat Lukas heute auch empfohlen, aber das ist einer der Fälle, wo ich vorher schon Fan war (seit die Schwester des Liebsten mich vor 10 Tagen drauf brachte, hust.)