03.04.2025 – Weiter Schonung

Das Wort Schonung ruft bei mir sofort Bilder von lichtem Nadelwald hervor. Als ich klein war gingen wir nämlich zum Pilzesuchung in die „Schonung“ neben den Bahngleisen, wo wie ich mir heute zusammenreime wohl Nadelwald aufgeforstet wurde, der geschont werden sollte. Ich hingegen forste gerade Sprunggelenk und Bänder wieder auf – so to say. Das viele Hochlegen und Kühlen gestern hat gemacht, dass der Fuß heute samt Schiene einigermaßen komplikationslos wieder in den Schuh passt (Das Blasenpflaster an der Ferse hilft sicher auch). So kann ich vorschriftsgemäß beschuht durch die Wohnung tapern, wenn ich denn tapern muss. Das gefällt mir, ich handle nur ungern gegen medizinischen Rat.

Zum heutigen Tapern gehören Katzenklos durchsieben, Essen zubereiten (zweimal) und auf dem Balkon sein. Ich hole zum ersten Mal dieses Jahr wieder einen Liegestuhl raus, lege den Fuß auf gepolsterte Getränkekisten hoch und verbringe die Zeit von Frühstück bis Sonne ums Eck draußen. Ganz schön heiß schon wieder in der Sonne, bald muss ich mir für den Fuß einen Schattenplatz basteln, sonst passiert hier das Gegenteil von Kühlen.

Später schone ich die Aufforstung mit einem ausgiebigen Mittagsschlaf, aus dem ich mit einem Hüngerchen erwache. Zuletzt habe ich mehrfach eine Balkanvariante von Nudeln gesehen, mit einer Sauce aus säuerlichem Milchprodukt und scharfem Paprika. Ich baue mit vorhandenen Mitteln nach (Joghurt und Sriracha) und reichere mit veganer Salami, Erbsen und Ricotta salata an. Schmeckt sehr gut und chön charf.

Ansonsten beschäftigt mich die politische Weltlage, ich versuche aber, die streng aus humoristischer Sicht zu betrachten, das ist besser für die Psyche. Logische Folge ist, dass ich am späten Nachmittag anfange, das nächste Netflix-Whodunnit zu gucken, nämlich The Residence, das im Weißen Haus spielt und sehr unterhaltsam ist. Anders als gestern gucke ich aber nicht direkt bis Schluss, sondern mache mitten in Folge 6 das Licht aus, als mir die Augen zu fallen. Morgen mehr.