Morgens im Bett still Sachen machen ist was ganz anderes, als wenn als Reaktion auf die Sachen plötzlich schon kurz nach 8 der Bruder anruft und man dann ganze Sätze sprechen soll, mit Artikulation und allem. Routine im Eimer, aber immerhin erfahre ich so von einer Quarkkeulchen-Möglichkeit, die ich im Laufe des Tages zu einer Tatsächlichkeit manifestieren kann. Erst aber zurück in die normale Routine und mit dem Liebsten telefonieren, Französisch lernen, Italienisch lernen und irgendwann Katzen füttern und frühstücken – auf dem Balkon, solange die Sonne drauf scheint.

Dann gibt es einen Podcast auf die Ohren und erstmal eine Runde Hausarbeit. Damit bin ich überraschend so früh durch, dass immer noch Sonne auf dem Balkon (alles wegen des disruptive Morgens) ist und ich mich mit dem Laptop nochmal raussetze und meinen Onlinekurs weitermache. Irgendwann dann Schatten, Kälte und Wechsel ins Arbeitszimmer.
Am frühen Nachmittag geht es dann hinaus in die Welt. Ich füge mal wieder Puzzlestücke passend ineinander und bringe Sommerkleidung, die seit dem letzten Sommer gewaschen in einem Beutel ausharrte, zur Schneiderei um sie ausbessern zu lassen. Das dauert immer eine ganze Weile, aber ich fahre morgen ja weg und wenn ich wieder da bin, hole ich sie ab und dann kann der Sommer von mir aus kommen (morgen erstmal Frühling). Mit dem nächsten Podcast geht es dann zur S-Bahn, denn die BVG wird gerade wieder bestreikt. Das überlastet natürlich die S-Bahn, so dass ein Stellwerk ausfällt und ordentlich Chaos herrscht. Erst im dritten Anlauf schaffe ich die letzte Station, die mich so nah an die Wohnung der Ellis bringt, dass ich in einer guten Viertelstunde hinlaufen kann.

Dort großes Hallo mit Mama, Papa und Bruder. Die Quarkkeulchen nach Omas Rezept sind fast fertig und kommen dann direkt auf den Tisch.

Den Nachmittag und frühen Abend verbringen wir erzählend – aktuelle Geschehnisse, Pläne, Geschichten von früher, Technologieberatung (Stichwort Entmilliardärisierung, wir sind alle unterschiedlich weit gekommen) und vieles mehr. Irgendwann breche ich wieder auf, mit Streikumwegen dauert der Heimweg gleich eine ganze Stunde, dafür gibt’s die Spree nochmal im Dunkeln und den dritten Podcast des Tages.

Im Moment des Umsteigens bestelle ich mir Tapas zum Abendbrot – seit Tagen das Leben in Madrid zu beobachten hat seinen Preis. Zum Glück komme ich rechtzeitig vor dem Essen zuhause an, kann noch die Katzen füttern und meinen Koffer für morgen vom Schrank holen. Dann erstmal Tapas und zwei Folgen Valeria.

Die zwei Folgen werden mehrfach durch Kommunikation unterbrochen. Die Schwester des Liebsten hat heute unverhofft Hugh Grant live gesehen, berichtet und schickt ein Beweisfoto. Der Liebste berichtet von seinem Tag. Die Freundin in Madrid gleicht Termine ab und bucht ihren Flug nach Berlin im Sommer. So komme ich erst ziemlich spät in meine letzte Badewanne für wahrscheinlich zehn Tage und danach noch später erst zum Kofferpacken.

Kurz nach Mitternacht liege ich dann aber doch im Bett und lese mich zum Einschlafen nochmal durch alle Buddenbohmschen Blogeinträge über Helgoland, die nächsten Tage werden doch erstaunlich buddenbohmesk werden, insgesamt.