Erstmal ein bisschen mehr schlafen, als die letzten Tage, aber dann klingelt der Wecker doch. Zwar fahre ich nicht schon wieder zur Konferenz, aber nur, weil ich einen anderen Termin habe. Vorher noch das Internet leer lesen, Bloggen und mit dem Liebsten telefonieren. Dann hole ich mir schnell etwas zu trinken und den Laptop und ab 10 sitze/liege ich für dreieinhalb Stunden in einem (Online-)Workshop. Ist aber interessant und eben bequemer, als vorher mit der Bahn durch die Gegend fahren zu müssen. In einer der Pausen koche ich Tee (Sencha mit Minze) und hole mir eine Mandarine und Nüsse als Frühstück ins Bett.
Hinterher dann Italienisch und Französisch machen und dann stehe ich gegen 14:30 auf und beginne mit kleineren Handgriffen im Haushalt die Versäumnisse der letzten Tage aufzuholen. Währenddessen steht auch die Mitbewohnerin auf und verlässt die Wohnung zur Nachtschicht. Es gibt wirklich wenig Berührungspunkte in unser beider Tagesabläufe, ich glaube ich habe sie die ganze Woche über nicht einmal von Angesicht zu Angesicht gesehen. Auch heute reicht es nur für ein paar wenige Worte zwischen Tür und Angel. Danach dann erstmal das richtige „Frühstück“ – Brot mit einer perfekt nachgereiften Crowdfarming-Avocado (angemacht mit Zitrone, Knoblauch, Salz, Pfeffer und Koriander, Guacamole kann man das nicht nennen).

Danach packe ich mir zwei Podcasts auf die Ohren und fange ernsthaft an mit Räumen und Putzen. Als die Fußböden dann trocknen lege ich mich auf die Couch und falle in einen komatösen „Mittagsschlaf“. Dann Wäsche aufhängen, wieder hinlegen und nochmal schlafen. Danach dämmere ich vor mich hin und gucke auf TikTok viele Videos zur aktuellen Situation. So langsam wachen die USA auf und es gibt Proteste nicht mehr nur online, sondern auch auf den Straßen – Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine in den großen Städten, Skiurlaubsstörungen für JD Vance in Vermont und in Boston bereitet man sich auf die ICE Raids vor – natürlich mit Dropkick Murphys im Ohr und dem St. Patrick‘s Day in zwei Wochen vor der Brust.
Zwischendrin überlege ich, was ich morgen frühstücke und bekomme dann so Appetit darauf, dass ich gleich jetzt aufstehe und mir einen sehr buttrigen Bagel mache, mit gebratenen Würstchen und Baked Beans. Frühstück zum Abendbrot gegen halb 10.

Im Anschluss geht es erst in die Badewanne und dann mit Buch ins Bett – das erste Mal Buch lesen seit einer Woche, die letzten sechs Abende kam ich immer erst sehr spät und hundemüde nach Hause – gut tut das!