13.02.2025 – Anstrengend

Eine eklig zerstückelte Nacht ist das, ich schlafe spät ein, wache quasi im Stundentakt auf und um 7 klingelt dann der Wecker. Ich routiniere mich durch den Frühmorgen und schaffe es, halb 9 einen aufgeklappten Laptop auf meinem Bauch und eine Flasche Mate vom Balkon auf dem Nachttisch zu haben (schnell barfuß rausgehuscht, der Balkon ist überdacht, der Schnee langt nicht hin). Dann anderthalb Stunden Webinar, wobei ich mich während der Enddiskussion schon nebenbei anziehe. Um 10 klappe ich den Laptop zu, gehe ins Bad, füttere die Katzen und schnappe mir dann meine Sporttasche. 10:20 verlasse ich das Haus, ohne Frühstück, und stapfe durch den Schnee zur S-Bahn.

it leichtem Zeitdruck fahre ich zum Fitnessstudio und bin Punkt 11 im Wasser zum AquaFitness-Kurs. Sechs Monate nach dem Unfall zum ersten Mal wieder – ich dachte, ich versuchs mal und passe halt auf den Arm auf und mache nicht alles mit. Tatsächlich geht es erstaunlich gut und ich kann zu 95 % alles machen, die Schmerzen kommen irgendwann, aber halten sich in Grenzen. Dafür merke ich, wie viele andere Körperteile und Muskeln noch so da sind und im letzten halben Jahr vernachlässigt wurden. Das ändert sich dann jetzt wieder. Ich schwimme am Ende sogar noch zwei Bahnen und verlasse den Pool mit einem Hochgefühl.

Dann Dampfbad, Dusche, Ruheraum, Biosauna, Dusche, Ruheraum, Finnische Sauna, Dusche, Ruheraum. Beim Ruhen lese ich und komme endlich groß Stücke voran in Iowa. Das Buch ist gut geschrieben und interessant, aber hat sehr wenig Plot und in der aktuellen Weltlage brauche ich Plot, um angemessen konzentriert zu bleiben. Im Ruheraum und ohne Handy geht es aber. Gegen 14 Uhr ziehe ich mich wieder an und mache mich auf den Wege in den Pberg. Erst jetzt lese ich von dem Auto, das in München in die Verdi-Kundgebung gefahren wurde – zum Glück erst jetzt, sonst wären die letzten drei Stunden nicht so entspannend geworden.

Auf dem Heimweg noch ein schneller Einkauf und dann gibt es kurz nach 15 Uhr Frühstück, Mittag und Kaffeetrinken in einem. Ich mache mir belegte Brote und Rooibos-Espresso mit Erbsenmilch.

Butter-Salat-vegane-Salami-dänische-Remoulade, Butter-Salat-Emmentaler-Sardellenpaste, Kräuterfrischkäse-Gurke, Gorgonzolafrischkäse-mit-Blaubeeren-aus-Mangel-an-Feigen

Müde, erschöpft und vollgefressen lasse ich mich dann seitlich auf die Couch fallen und hole gute zwei Stunden Schlaf nach.

Um 19 Uhr habe ich dann nochmal eine Stunde Webinar. Danach wechsle ich zum Politikteil und schaue mir im ZDF bzw. der Mediathek, denn ich hänge eine halbe Stunde hinterher, Klartext mit Olaf Scholz, Robert Habeck, Alice Weidel und Friedrich Merz an (Gutes Format, Scholz scholzig, Merz merzig, Habeck erfreulich gut, Weidel erwartbar furchtbar. Ich mag gerade erstaunlich viele neue TV-Formate im Wahlkampf, die Gesellschaft scheint mir zum ersten Mal seit langem angemessen politisiert und involviert – wenn auch die Hälfte in einer Richtung, die mir überhaupt nicht gefällt), dann die Tagesthemen und dann Maybrit Illner mit Alexander Dobrindt (der schon wieder), Wolfgang Kubicki (hoffentlich nicht mehr oft), Sahra Wagenknecht (die schon wieder) und Gregor Gysi (von Maybrit aus Versehen geduzt, außer in Ukraine-Fragen gut) und einer Journalistin, deren Meinung zum Brandmauer-Eklat ein wenig fragwürdig ist.

Aufgrund der vielen Brote gibt es zwischendurch nur noch eine Apfelsine, eine Banane und den Rest der Weihnachtsschokolade – ganz ohne Nervennahrung ist das ja alles nicht zu ertragen – und dann liege ich kurz vor 1 wieder im Bett.

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