Montag, Aufwachen mit Katzen, die kurz danach schon wieder selig schlummern, während ich ein bisschen unzufrieden weil wach da liege. Lesen, Bloggen, Telefonieren, Französisch (A1 heute fertig!), Italienisch und schon ist Aufstehzeit. Heute muss ich mich für einen Termin tatsächlich schick machen (also seriös schick, nicht schick schick) und laufe daher erstmal noch in Top und Leggings rum, während ich mir Frühstück mache, Zähne putzen und so weiter.

Dann aber rin in den Rock, das Shirt, den Blazer (!) und raus in die Welt. Der BVG-Streik ficht mich heute wieder nicht an, ich brauche nur die S-Bahn und die hat um die Uhrzeit auch Sitzplätze für mich. Ich fahre nach Friedrichshain, streichle einen Hund und lächle dann eine halbe Stunde lang in eine Kamera. Dann gönne ich mir um die Ecke ein zweites Frühstück bzw. frühes Mittagessen und schaufle mir Dinge in eine Suppenschüssel und dann aus der Schüssel in den Mund.

Danach geht es in strahlendem Sonnenschein zurück zur Bahn und mit der zurück in den Pberg. Kurz ablegen, Handy laden, Post durchgehen, briefwählen und dann muss ich auch schon wieder weiter zur Physiotherapie. Dort dann wieder neue Übungen für Ellenbogen und Schulter, dann manuelle Therapie samt politischer Diskussion und hinterher herumliegen in der Wärme. Danach laufe ich mit Umwegen nach Hause – es ist noch einiges zu besorgen und bei der Nachbarin liegt noch ein Päckchen.

Beim zweiten Heimkommen bin ich dann ganz schön platt. Ich mache mir einen Tee und bereite mich dann auf mein Wahlhilfetum vor. Es gibt ein einstündiges Schulungsvideo, außerdem knapp 100 Seiten Schulungsmaterial und dann nochmal zwei Stunden in Präsenz. Das erste und bisher letzte Mal ist jetzt vier Jahre her, ich mache das lieber nochmal ganz ausführlich. Nach dem Video und einem Fünftel des Materials reicht es aber für heute. Noch schnell das Katzenklo durchsieben und dann mache ich Abendbrot.

Zum Essen schaue ich die Doku Die Vertrauensfrage – Wer kann Deutschland regieren?, für die Kamerateams Olaf Scholz, Friedrich Merz, Robert Habeck, Christian Lindner, Alice Weidel und Sahra Wagenknecht durch die letzten Wochen (seit vor dem Bruch der Ampelkoalition) begleitet haben. Interessanter Ansatz, der Politik noch ein bisschen mehr zum Zuschauersport macht. Man fragt sich, wie diese Doku zustande kam, wie schnell da Entscheidungen im WDR gefallen sein müssen, wie schnell die Politiker*innen zugestimmt haben und wann sie die Zeit für die Interviews hatten. Spannendes Format auf jeden Fall, um Leuten den Politikbetrieb näher zu bringen. Keine großen Erkenntnisse für Leute, die sich eh die ganze Zeit miteinander beschäftigen. Die sind halt alle wirklich so, wie man denkt. Mir kommt zwischendurch der Gedanke, dass es schade ist, dass die Spitzenkandidatinnen dieser Wahl alle bei den populistischen Parteien sind. Außer Heidi Reichinnek, aber die spielt in der Doku keine Rolle, dafür bekommt Gysi kurz ein Mikrofon hingehalten. Wäre gut, davon nach der Wahl und idealerweise auch erst nach Vereidigung der neuen Regierung eine Fortsetzung zu sehen.

Danach dann erstmal gemütliches Abgammeln. Ich mache das Popcorn von gestern alle und gucke ein bisschen TikTok und Parenthood. Dann will ich eigentlich früh mit Buch ins Bett, bekomme da aber die Fotos von heute Mittag und verbringe ein Stündchen damit, sie zu sichten, zu priorisieren und drei finale Bilder auszusuchen. Dann bekomme ich mit, dass es heute Interviews mit Robert Habeck und Alice Weidel gab und schaue diese nach, inkl. Auswertung hinterher. Ich entscheide mich übrigens dafür, mit Weidel anzufangen und dann Habeck zum wieder Runterkommen zu nutzen, sonst wird das mit dem Schlafen wieder nix. So rum geht es ganz gut, aber es ist dann doch schon wieder nach halb 2, als ich den Laptop zuklappe.