Die nächsten Monate, Jahre, Jahrzehnte (?) werden lang und anstrengend und es ist wichtig, sich die Kraft einzuteilen und nicht zu resignieren. Wissen wir alle, das zu beherzigen wird die Herausforderung. Bei mir jedenfalls sieht das heute so aus:
Wieder zu wenig geschlafen, weil spät eingeschlafen und dann recht früh wieder wach gewesen. Langes im Bett liegen mit allem, was am Morgen dazu gehört. Dabei u. a. neben dem normalen Nachrichtenstrom die Highlights der US-Late-Night-Shows gucken. Fühlt sich wieder ein bisschen an wie in der Pandemie. Ich setze mir bewusst Pausen in den Nachrichtenkonsum.
Gegen 11 stehe ich auf, rödel ein bisschen im Haushalt herum und sitze dann pünktlich um 12 mit Frühstück am Schreibtisch für ein Webinar.

Danach größere Haushaltsrunde mit Müll runterbringen, Wäsche waschen, Staubsaugen… Und schon ist es Zeit fürs Mittagessen (Stullen, Crowdfarming-Karotten, Crowdfarming-Fenchel und die nächste Dosis Nachrichten. Bald darauf muss ich ins heute sehr kalte Draußen. Eigentlich ist es nur knapp unter Null, aber es fühlt sich wirklich eisig an – mag an der Gesamtsituation liegen. Ich höre zur Einordnung die neue Folge Pod Save America und dann die Lage der Nation. Komischerweise beruhigt mich die deutsche Situation im Vergleich zur amerikanischen. Ist näher dran, aber (noch) weniger bedrohlich.
Beim Orthpäden bekomme ich leichte Fortschritte in der Mobilität bescheinigt und eine weitere Verordnung für Physiotherapie. Von einer Spritze oder OP möchte man lieber absehen und erstmal weiter auf die – sehr langsamen – Fortschritte hoffen. Ich muss aber mithelfen, sagt er.
Danach gehe ich noch einkaufen im Drogeriemarkt und im Supermarkt und dann bin ich sehr froh, wieder drinnen im Warmen zu sein. Kurze Nachrichtenrunde und dann steht das nächste Webinar an. Hinterher koche ich mir Abendbrot. Es gibt Colcannon aus Crowdfarming-Kartoffeln und Crowdfarming-Kohl, dazu Butter, Salz, Pfeffer, Muskat, Schnittlauch, vegane Schinkenwürfel und ein bisschen Erbsenmilch.

Nochmal ein bisschen Beschäftigung mit der Welt, Telefonieren mit dem Liebsten, Spielen… Der Liebste und ich verschieben unsere 1:1-Gespräche endgültig von WhatsApp zu Signal (WhatsApp ganz aufzugeben eher illusorisch), ich schreibe meiner Abgeordneten, dass sie für den AfD-Verbotsantrag stimmen soll. Ich versuche zu lesen, aber da fallen mir schon wieder die Augen zu und ich mache mich bettfertig. Ein Eskapismus-Podcast rettet mich in den Schlaf.