05.01.2025 – Endlich Weihnachten #WMDEDGT

Es ist der 5. und wie jeden Monat ruft Frau Brüllen zum Tagebuchbloggen auf. Die anderen Beiträge zu “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” findet Ihr hier.

Nimbin miaut gegen 8 Uhr sehr laut und braucht meine Aufmerksamkeit. Streicheln ist dabei wichtiger als Futter, wenigstens das. Ein bisschen blöd ist jedoch, dass ich erst nach 2 im Bett war und so definitiv zu wenig geschlafen habe. Ich füttere die Katzen und mache mir einen grünen Tee, bevor ich mich wieder ins Bett lege und die übliche Runde durchs morgendliche Internet drehe, dann blogge, dann Französisch lerne, dann Italienisch, dann kommen Wordle, Connections, Strands, Past Puzzle, Bandle und mein langjähriges Handyspiel dran. Kurz nach 10 bin ich dann durch und kümmere mich um mein eigenes Frühstück.

Der Plan waren erst Pancakes, dann normale Eierkuchen, dann entscheide ich mich, das Eiweiß vorher zu schlagen, damit es fluffiger wird. Evtl. stimmt auch das (Erbsen-)Milch-Mehl-Verhältnis nicht ganz und weil ich zuerst die falsche Pfanne nehme werden dann beide Eierkuchen keine normtypischen Eierkuchen, so dass ich spontan umdisponiere, die Kuchen in Fetzen reiße und mit Zimtzucker karamellisiere. Hallo Kaiserschmarrn! Dazu gibt es den letzten Rest Quark (Warum wird Quark eigentlich nicht mit wiederverschließbarem Deckel verkauft?) und Sauerkirschmarmelade.

Nach dem Essen telefoniere ich mit dem Liebsten und weil danach noch viel Zeit ist und ich wirklich immer noch sehr müde bin, schlafe ich einfach nochmal ein gutes halbes Stündchen auf dem Sofa. Danach zweiter Versuch, in den Tag zu kommen. Ich rolle die Yoga-Matte raus und gehe das nächste Video an. Heute ist es recht anspruchsvoll, so dass ich nicht nur wegen des kaputten Arms nicht mitkomme, sondern auch einige andere Asanas selbst mit gesundem Arm an mangelnder Flexibilität meines Körpers scheitern würden. Ich überbrücke diese teils mit anderen Übungen, teils mit einer neuen Variante: Von so einer Matte aus sieht man ja den Raum aus ganz anderer Perspektive. Unter anderem fallen einem die vielen Katzenstreukrümel auf, die bereits einen Tag nach dem Staubsaugen schon wieder überall verteilt sind. Statt Mermaid-Posereien laufe ich also zwischendurch mit Kehrschaufel und Besen gebückt durch die Wohnung – das macht auch Flexibilität und Bewegung!

Nach dem Yoga wird geduscht, dann setze ich mich nochmal kurz hin und atme tief durch, bevor es auch schon Zeit ist, zusammenzupacken und loszulegen. Heute ist, nach zwei wegen COVID abgesagten Versuchen, nämlich endlich Weihnachten – also das mit meiner Familie, wir hatten ja schon das mit der Liebstenfamilie und unser Kernfamilienweihnachten. Ich fahre mit Tram und U-Bahn nach Mitte und treffe als erstes bei meinen Eltern ein. Erst Mitbringsel übergeben (Fenchelsamen-Taralli, Crowdfarming-Grapefruits, ein ausgeliehenes Buch), dann Beutel mit Geschenken in die Ecke stellen und Platz nehmen zu Stollen, Plätzchen, Äpfeln und Tee. Der Adventskranz wird nochmal entzündet, aber wir entscheiden uns gegen Weihnachtsmusik.

Wenig später trifft der Liebste ein und bald darauf auch mein Bruder mit seiner Freundin. Jetzt gibt es auch Kaffee und außerdem machen wir zur Feier des Tages eine Flasche vom guten Bellini auf. Und dann ist auch schon Bescherung, die größtenteils daraus besteht, dass wir uns gegenseitig Bücher über den Tisch reichen. Nachdem ich bisher diese Weihnachtssaison erst ein Buch eingeheimst habe, kommen heute nochmal sieben dazu. Außerdem Nachschub meines Lieblingsparfüms, Katzensocken, Dubai-Schokolade, Schokoladen-Meeresfrüchte, Trüffel-Popcorn, Quittensaft und eine Tasche für zukünftige Konzertbesuche (in den 90ern hießen sie Bauchtaschen, heute bestimmt viel cooler) in strahlendem Mangogelb.

Dann legen Mama und mein Bruder letzte Hand ans Abendessen. Es gibt schwedisches Rentierkalb (von meinen kanadophilen Eltern liebevoll Caribou genannt) und mit Bacon gespickte Pute (also quasi Turkey) mit Klößen, Apfelrotkraut, Sauce und einem Auberginensoufflé (das es bei der ehemaligen Parteichefin der kanadischen Grünen auch immer zu Weihnachten gibt), dazu italienischen Primitivo.

Portion 1, später kommt noch ein zweiter Kloß und ein zweites Stück Caribou dazu
Portion 2, auch hier gefolgt vom zweitem Kloß

Pappsatt geht es dann vom Esstisch zurück aufs Sofa, wo erstmal italienischer Grappa und kanadischer Rhabarbergeist gereicht werden. Nach einer Verdauungspause folgt noch ein kanadisches Blaubeer-Joghurt-Sahne-Dessert, das ich leider vergesse zu fotografieren.

Bald darauf macht sich der Liebste auf den Weg, der den längsten Heimweg hat und morgen als erster aufstehen muss. Als er nach anderthalb Stunden witterungsbedingter S-Bahnprobleme angekommen ist, gehen auch mein Bruder, seine Freundin und ich los. Da schmilzt der im Laufe des Abends angenommene Schnee schon langsam wieder. Wir nehmen gemeinsam die U-Bahn und verabschieden uns am Alex. Ich fahre mit der Tram zurück den Berg hinauf. Hier liegt noch mehr Schnee, es ist halt sowohl höher als auch nördlicher und östlicher (kontinentaler)…

Gegen Mitternacht bin ich zuhause und setze mich nochmal kurz mit den Katzen und TikTok auf die Couch, bis ich die nötige Bettschwere erreicht habe. Gegen 1 schlafen wir alle drei tief und fest.

Hinterlasse einen Kommentar