02.01.2025 – Auf, auf

Verrückt, ganz plötzlich sind die selbst auferlegten Ferien mental wieder vorbei und ich habe tatsächlichen Tatendrang. Ganz merkwürdig, wie stark das eigene Empfinden von äußerlichen Faktoren und gemeinschaftlicher Stimmung abhängt. Das Kindelein muss wieder in die Schule, das Jahr ist frisch und los geht’s. Es hilft vielleicht auch, dass ich ganz von allein und ziemlich ausgeruht kurz vor halb 8 aufwache, also direkt bevor jahrelang mein Wecker zur Sicherheit klingelte. Da heute kein Termin ansteht, klingelt er nicht, aber ich bin trotzdem wach und kann mich ganz entspannt der morgendlichen Internetrunde, dem Bloggen, dem Spielen, dem Sprachen lernen hingeben. Mit dem Liebsten wird natürlich auch telefoniert und dann stehe ich gegen 10 auf und koche mir ganz selbstfürsorglich erstmal ein Porridge mit gedünsteten Äpfeln und Rosinen, Zimt, Kardamom und Sternanis, dazu Kräutertee für das sanfte Aufwecken des Magens.

Erst danach schiebe ich das Koffein hinterher, heute in Form von einem Espresso Tonic, werfe die erste Waschmaschine an und sitze dann um 11 mit Getränk, Musik und Kater auf dem Schoß am Schreibtisch. Ich arbeite gute zwei Stunden konzentriert an einem Dokument, das ich für einen Termin morgen benötige. Zwischendrin Wäsche aufhängen, nächste Waschmaschine, nochmal aufhängen. Dann ist es kurz nach 1 und draußen lacht die Sonne.

Ich werfe mich also in Außenuniform, schnappe mir meinen Rucksack und gehe ins Draußen. Spaziergang durch den teils noch silvesterbemüllten Kiez – es scheint allerdings schon ordentlich aufgeräumt worden zu sein – und dann Einkäufe im Drogeriemarkt und im Supermarkt (heute mal ein anderer, das dortige Angebot checken). Schwer beladen kehre ich etwa eine Stunde später zurück. Dann nochmal fix ohne Rucksack hinüber zum Lieblingsnachbarn, der zwischenzeitlich das Dokument für mich gedruckt hat und dann ist es Zeit fürs Mittagessen. Jetzt weniger magenschonend, denn ich hatte neulich die Vision eines selbst gebastelten Hot Dogs und habe eben die passenden Brötchen und vegane Würstchen besorgt. Senf, Röstzwiebeln und saure Gurken hatte ich noch. Schmeckt sehr gut und einer reicht völlig, um das mittägliche Loch zu stopfen.

Irgendwo darunter ist ein Würstchen

Danach wusele ich ein wenig durch den Haushalt – hier wird die nächsten Tage ein bisschen Grund reingebracht werden, und als das Hot-Dog-Koma vorüber ist, setze ich mich wieder an den Schreibtisch. Ich schließe meine Buchhaltung fürs letzte Jahr ab und fange die für dieses Jahr an. Dann beschäftige ich mich nochmal knappe zwei Stunden mit einem Online-Kurs und friemele mir danach Erinnerungen für die Hausaufgaben und die nächsten Einheiten in den Kalender.

Hinterher ist es schon nach 7, aber irgendwie habe ich immer noch Schwung übrig und mache dann halt noch eine halbe Stunde Yoga. Bei dieser Einheit kann ich sogar fast alles mitmachen, wobei ich bei einigen Asanas halt mit dem linken Arm weniger weit komme, als angesagt. Läuft heute einfach. Danach ist endlich Zeit für Abendbrot und Feierabend. Ich mache mir Pellkartoffeln mit Leinölquark und Salat, suche mir einen Film für den Abend aus und telefoniere zum dritten oder vierten Mal heute mit dem Liebsten.

Gegen halb 9 gibt es Essen und dazu und danach gucke ich endlich mal Nomadland. Fängt gut an, aber leider reicht meine Konzentration dann nicht mehr, um den ganzen Film über oben zu bleiben, in der zweiten Hälfte habe ich wieder den Second Screen in der Hand, bzw. wird der Fernseher zum Second Screen. Als der Film vorbei ist, ist es fast 11 und nach einem letzten kleinen Ausflug zu TikTok und einem Dominostein als Betthupferl geht es dann rechtzeitig vor Mitternacht ins Bett, wo ich noch ein paar Seiten im Buch schaffe, bevor mir die Augen zu fallen.

Hinterlasse einen Kommentar