Schlafen war wieder eher so mau, viele kleine Stückchen und in der Summe nicht viel, aber heute kann ich erstmal ganz entspannt liegenbleiben und stehe dann erst gegen 11 auf. Süßkramfrühstück mit Obst (heutige Heiße Schokolade sind Milchschokoladendrops, die ich in Hafermilch einrühre), Sachen packen, Katzen versorgen und dann geht es kurz nach 12 los durch strömenden Regen zur Tram. Beim Umsteigen in die S-Bahn tröpfelt es nur noch und ab dann bin ich eh drinnen.
Auf dem Bahnsteig am Hauptbahnhof stapeln sich schon Menschen und Gepäck, dabei fährt der Zug erst in einer knappen halben Stunde. Witzigerweise wird ein kürzerer Zug eingesetzt als geplant, so dass wir eine Belegung von 133 % haben. Der Zugbegleiter ermuntert uns, uns per E-Mail an den Bahnchef zu wenden und uns dort hinzusetzen, wo wir einen Platz finden. In meinem Fall ist das mein Koffer. Sind ja nur dreieinhalb Stunden. Ich lese ein bisschen, lausche den Gesprächen der Mitreisenden (Eine Anwältin für Arbeitsrecht, die ausschließlich Arbeitgeber vertritt plaudert aus dem Nähkästchen…), sage der WG-Kandidatin von gestern zu und bastle an der Playlist für Silvester.
Zwischendurch müssen wir außerplanmäßig halten, weil ein Passagier einen Krankenwagen benötigt, es scheint sich aber niemand allzu große Sorgen zu machen. Dennoch sorgt das am Ende für 20 Minuten Verspätung, so dass ich genau den Bus verpasse, der mich pünktlich zum Abendessen gebracht hätte und stattdessen ein Taxi nehmen muss. Kostet fast so viel wie die Zugfahrt, aber was tut man nicht alles für ein schönes Weihnachten in Familie.
Im Hotelzimmer ziehe ich mich schnell für den Abend um, schicke der WG-Kandidatin einen Mietvertrag und begrüße den Liebsten, seine Schwester und das Nifftenkind, die gerade vom Pool kommen. Wenig später geht es nach unten ins Restaurant, wo wir auf den Mann der Schwester und die Liebsteneltern treffen. Es gibt ein großes Hallo und dann ein wirklich, wirklich gutes Essen und eine wundervolle Zeit. Gegen 22 Uhr ist Aufbruch der Liebsteneltern und dann verschwinden wir anderen auch alle schnell in unseren Betten.


