21.12.2024 – Janz schön wat los

Dafür, dass das heute der kürzeste Tag des Jahres werden soll, mache ich ihn an beiden Enden ganz schön lang. Ich wache putzmunter auf und denke im Kopf schon die nächsten Schritte durch, frage mich, wann der Wecker klingelt, gucke auf die Uhr und es ist kurz nach halb 5. Mist. Ich liege beim Liebsten im Bett, das ist schmaler als meins und er ist breiter als zwei Katzen. Es gibt einen unausgesprochenen Kampf um die Bettdecke und überhaupt tut mein Arm weh und jedenfalls schlafe ich nicht mehr ein, sondern drehe lange Runden durchs Internet. Kurz vorm avisierten Weckerklingeln um 8 wacht auch der Liebste auf und steht bald danach auf um Kaffee zu machen. Den trinken wir noch entspannt zusammen, während das Teilzeitkind nebenan noch in seinem alten Playmobil wühlt (Diese Zeiten sind vorbei.) und ein Geburtstagsgeschenk für sein Geschwisterchen zusammenstellt (Ich erinnere mich noch, wie es das selbst zum Geburtstag bekam…)

Gegen 9 ist dann Aufstehzeit. Der Liebste packt Sachen, das Teilzeitkind und ich kümmern uns ums Frühstück. Das Kind macht Rührei, ich kümmere mich um Brötchen, Kaffee und Tischdecken. Nach dem Frühstück ist Aufbruchstimmung. Der Liebste muss als erstes aus dem Haus und macht sich fertig, während ich den Tisch abräume und das Kindelein sich fertig macht. Wir verabschieden ihn in die alte Heimat bzw. Richtung Zug. Dann mache ich mich fertig und das Teilzeitkind packt. Eine halbe Stunde später setze ich das voll bepackte Kind in den Bus zu Mama und laufe dann selbst zur U-Bahn. Auf der Fahrt sind dann auch Duolingo und Babbel dran.

Zuhause warten hungrige Katzen auf mich und ich lege dann erstmal kurz die Füße hoch, trinke die heutige Adventskalender-Schokoladd (mit Ingwer) und schmiede Pläne. Eine Stunde später kommt die heutige WG-Casting-Kandidatin vorbei und wir führen ein gutes Gespräch. Ich verabschiede sie und gehe dann selbst wieder ins Draußen. Erst eine weihnachtliche Besorgung im Pberg, dann mit der Tram weiter nach Fhain zu Bruder und Freundin. Wir tauschen meinen Wohnungsschlüssel (zum Katzensitten) gegen meinen Anteil an den Crowdfarming-Avocados. Dann habe ich plötzlich einen Aperol Spritz in der Hand und beschließe, noch zu bleiben. Familienzeit, so wichtig!

Wir haben uns viel zu erzählen, das letzte Treffen ist schon wieder ein paar Wochen her. Bald darauf klingelt es und weiterer Besuch steht vor der Tür, inkl. zweier deutsch-niederländischer Kinder. Es gibt Kaffee, Lebkuchen und Stollen und Gespräche über Sinterklaas und das niederländische Schulsystem und ich kann ein paar Sprachkenntnisse auspacken und antesten und mich über niederländische Satzkonstruktionen an deutschen Wörtern freuen.

Gegen 17 Uhr breche ich dann wieder auf und fahre zurück. Unterwegs höre ich weiter den „Alles gesagt“-Podcast mit Doris Dörrie (und später am Abend noch bis zum Schluss, sehr zu empfehlen). Zuhause packe ich noch eine Runde Geschenke ein und packe dann zwei Geschenketaschen – eine für Westdeutschland und eine für Berlin. Dann mache ich mir zum Abendbrot aus Vorräten: gebackenes TK-Kabeljaufilet mit TK-Bohnen und Couscous. Der Couscous wird dabei mit Salzkapern, Zitronensaft und der Olivenöl-Knoblauch-Dill-Mischung aus der Kabeljauform verfeinert – sehr lecker.

Zum Essen mache ich mir The Family Stone an, der gehört zur Weihnachtszeit dazu. Allerdings habe ich den auch schon zigmal gesehen, so dass ich nebenbei noch andere Dinge tue. Unter anderem schreibe ich der besten Freundin, die über Weihnachten wie immer nach Magdeburg fahren wollte, und frage, ob alles in Ordnung ist. Gestern erschien es mir übertrieben, heute brauche ich dann aber doch Gewissheit.

Es werden dann zwei sehr lange Stunden, bis sie die Nachricht liest und antwortet. Sie sind noch in Berlin und auch den Magdeburger Freund*innen und der Familie geht es gut. Puh. Nach zwei Stunden Adrenalin deluxe brauche ich dann noch sehr lange, um wieder runterzukommen. Gegen Mitternacht gehe ich ins Bett, bis ich wirklich schlafen kann, ist es fast 2 Uhr.

Hinterlasse einen Kommentar