14.12.2024 – Stage Parents

Gemeinsames Aufwachen ohne Wecker, gegen 9 steht der Liebste auf und macht Kaffee. Das Bett wird dann erst nach 11 verlassen, wir können zu zweit noch viel besser liegen bleiben als alleine. Dann aber rasch aufstehen, griechische Reste von gestern frühstücken und raus ins regnerische Dezembergrau. Einmal im Jahr verbringen wir einen halben Sonnabend frierend in einer zugigen Turnhalle in Südberlin und feuern das Teilzeitkind beim Turnen an – pandemiebedingt heute allerdings erst zum dritten statt zum fünften Mal. 2019 waren wir zu viert plus Baby im Bauch, inzwischen sind wir zu viert plus gleich zwei wildgewordene Kleinkinder. Wir haben aber zumindest kältetechnisch vorgesagt, sind warm eingepackt und haben Filzpantoffeln und für die Kleinen eine Decke am Start.

Das Teilzeitkind trägt schickes Wettkampf-Outfit und ist GAR NICHT NERVÖS. Irgendwann wird aufgewärmt (die kleinen Geschwister machen im Hintergrund fleißig mit), dann geht es in vier Riegen durch vier Disziplinen (für die fünfte fehlt es dem Kindelein noch an Körpergröße, es gehört zum jüngsten Jahrgang, der heute mitturnt). Wir fiebern und jubeln und trinken zwischendurch mehr Kaffee und essen gegen Spenden Kuchen.

Ein Highlight sind die Bodenturnenküren der ganz Großen, die zu Beyoncé und Nirvana gewagte Choreografien abliefern. Ich hoffe auf in fünf Jahren, wenn das Teilzeitkind dann noch Lust hat, und sehe den Liebsten und ich mich schon Songs vorschlagen. Dann heißt es Warten, Zittern, Hoffen und Teilzeitkind beruhigen (die kleinen Geschwister machen Quatsch, das hilft und lenkt ab) während die Punkte ausgewertet und die Urkunden geschrieben werden. Schließlich Siegerehrung und dann ein doch überraschtes und glückliches Teilzeitkind feiern.

Der Liebste und ich machen uns dann auf den Rückweg, ich packe schnell meinen Kram zusammen und fahre zurück in den Pberg zu den hungrigen Miezekatzen. Der Adventskalender bietet heute wieder Pumpkin (oder Pumpkin Spice?) für den Schokoladentrinkgenuss. Außerdem gibt es schon wieder Päckchen auszupacken – und ein größeres Paket beiseite zu stellen, das ist tatsächlich ein Geschenk für mich.

Dann mache ich mir bald Abendbrot – einen Fenchel-Orangen-Salat mit Anchovis und Kapern, dazu Stulle.

Zum Nachtisch schneide ich den Pannetone an, der hier schon länger steht – sehr lecker! Dabei fällt mir ein, was ich in den nächsten Tagen noch alles kaufen und essen muss – Mince Pies, Dominosteine, gebrannte Mandeln, schokolierte Früchte… Man kommt ja zu nix!

Das Abendprogramm beginnt dann heute mit der englischen Verfilmung von Fever Pitch, leider hat die DVD keine englische Tonspur. Der Film ist nett, aber leider deutlich weniger witzig als der amerikanische (aber hat eine bessere IMDB-Bewertung). Danach sehe ich mir einen anderen Film an, den ich schon lange mal wieder sehen wollte, nämlich Harry und Sally. Beim Streaming-Anbieter ohne Aufpreis leider auch nur auf Deutsch und sogar mit Werbung zu sehen – da kann ich ja gleich linear gucken – what is the world coming to? Zur Beruhigung danach noch einen Weihnachtsfilm auf Englisch und ohne Werbung (auf Empfehlung der Freundin von Donnerstag): Twas The Text Before Christmas kann man durchaus machen, solide Unterhaltung, auch wenn die Figuren alle ein bisschen zu glatt sind.

Und weil es mir dann immer noch zu früh ist, um ins Bett zu gehen, gucke ich dann noch zwei Folgen The Bear (wird immer besser und angenehmer zu schauen) und lasse mir erst danach zum Einschlafen von Corinna Harfouch aus Angela Merkels Biographie vorlesen.

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