Ich wache unnötigerweise gegen 6 schon auf, über die Gründe breiten Noosa und ich den Mantel des Schweigens, beide Seiten haben sich da nicht mit Ruhm bekleckert. Dafür kuscheln wir dann aber ausgiebig, auch mit Nimbin, während ich noch lese, blogge, Italienisch und Französisch mache und zwischendurch mit dem Liebsten telefoniere. Gegen halb 10 stehe ich dann auf und mache für alle drei Frühstück, bevor eine Haushaltsrunde ansteht (und sowas kann ich besser als der schwarzrote Berliner Senat).
Geschirrspüler ausräumen, Katzenklo komplett entleeren und einweichen, zwei Runden Müll rausbringen (durch grauen Novemberregen), Wäsche zusammenlegen, Biomülleimer abwaschen und neu aufsetzen, Katzenklo wieder in Gang bringen, Pflanzen gießen, Katzenbrunnen auffüllen, abwaschen. Verschnaufen, verschnaufen, verschnaufen. Dann ist irgendwann auch die Mitbewohnerin wach und ich zeige ihr, was sie heute und morgen in meiner Abwesenheit noch mit den Katzen anstellen muss, bevor sie dann morgen Nachmittag auszieht.
Jetzt ist Laptop-Zeit angesagt, es gibt Dinge zu erledigen – Buchhaltung, Papierkram, Behördenschnickschnack. Und dann Arbeit am zweiten Weihnachtsgeschenk der Saison. Dann kommt sich die Mitbewohnerin verabschieden, die einen Termin außerhalb hat und erst zurück kommt, wenn ich schon weg bin. Herzliche Umarmung und beste Wünsche auf beiden Seiten.
Dann habe ich noch anderthalb Stunden Luft, da passen locker zwei Folgen This Is Us rein.
Und dann ist schon wieder Action-Mode: Durch die Wohnung wuseln, Sachen packen, Gepäck nochmal umpacken, um der Arm-Situation gerecht zu werden. Dreiviertel 4 verlasse ich die Wohnung mit einem schweren Rucksack auf dem Rücken, einer schweren Tasche rechts und einer leichten Tasche links und laufe durch nasses Novemberwetter, das gerade auch schon richtig dunkel wird, zur S-Bahn. In Friedrichshain werde ich das Gepäck los – es wandert ins Auto – und gehe mit den beiden Berliner Cousinen noch in den Supermarkt. Dann sitzen auch wir im Auto und fahren dreieinhalb Stunden im Dunkeln und bei Regen erst durch die Stadt und dann über insgesamt fünf Autobahnen bis in den Harz. Dabei laufen viereinhalb CDs.

An unserem Ferienhaus angekommen machen wir erst einmal einen Rundgang und packen dann die Lebensmittel aus. Wir schnippeln zu dritt Gemüse, dann übernehme ich das Kochkommando und mache Tagliatelle mit einer Tomaten-Gemüse-Sauce, während die beiden nochmal losfahren und meinen Bruder und die Potsdamer Cousine vom Bahnhof abholen.
Großes Hallo, Pasta, Wein und Gespräche. Nach dem Essen spielen wir noch mehrere Runden Just One. Dann werden die Zimmer verteilt und gegen halb 1 liegen alle in den Betten. Hinter dem Fenster rauscht der Fluss und ich bin gespannt, wie das alles morgen aussieht, wenn es hell wird.