25.11.2024 – Okayness fast erreicht

Hui, die Nacht war kurz mit spät einschlafen und früh aufwachen, da hilft nur sehr viel Tee am Morgen – Weißer mit Himbeere in diesem Fall. Gestern scherzte ich noch mit der Freundin in Madrid, wie anstrengend mein Leben doch ist, weil ich morgen einen Physiotermin UND ein Seminar habe, aber seit dem Telefonat ist einiges passiert und mein Tag wird jetzt auch objektiv ganz schön voll und intensiv.

Zum Frühstück gibt es Müsli mit Restemango und Hafermilch und die letzte Bagel-Hälfte mit Erdbeermarmelade und dann geht es los mit Zeugs machen. Erstmal kurz die Küche auf Vordermann bringen, im Wohnzimmer aufräumen, das Bett neu beziehen und das Katzenklo durchsieben. Dann bricht die Mitbewohnerin zu einem Termin auf und ich wirbele einmal mit dem Staubsauger durch die Wohnung und wische hinterher noch Bad und Küche. Dann klingelt es auch schon und der erste WG-Casting-Termin der Woche findet statt. Immer wieder spannend, was für unterschiedliche Menschen und Lebensentwürfe man dabei so kennenlernt und was für Gemeinsamkeiten man plötzlich mit Leuten findet, wo auf den ersten Blick keine sind. Wir quatschen eine knappe Stunde, dann verabschiedet der Kandidat sich Richtung Büro, mit Restaurantempfehlungen fürs Mittagessen im Gepäck – sein Büro liegt nämlich da, wo meins zehn Jahre lang war.

So, erstmal tief durchatmen jetzt. Dann Mittagessen machen – es gibt weiter Reste. Syrisches Reisgericht von gestern mit Minzjoghurt und Baked Beans. Ungewohnte Kombination, aber ernährungswissenschaftlich ziemlich ausgewogen.

Kurzer Check-in mit der zurückgekehrten Mitbewohnerin. Ihr Abflug ist jetzt also am Freitag. WG-Dauer sechs Tage – das ist ein neuer, trauriger Negativrekord. Aber so ist das mit dem Leben, es schlägt oft unverhoffte Wendungen. Nochmal tief durchatmen und dann klingelt der zweite WG-Casting-Kandidat der Woche. Wieder ungefähr eine Stunde lang Wohnung zeigen, vorsichtiges Abklopfen und dann entspanntes Plaudern. Wieder ein völlig neuer Mensch und so ganz anders. Ich stelle mir dann immer eine Weile vor, die Person würde dann wirklich einziehen und wie das Zusammenleben so wäre und finde das kurz toll und dann wird’s irgendwann wieder normal und das kritische Abwägen der Fakten beginnt. Ein bisschen wie Dating und ähnlich anstrengend.

Wir abschieden uns, dann habe ich nochmal eine halbe Stunde Pause und dann muss ich los zum ersten Physiotermin. Endlich passiert da mal wieder was mit dem blöden Arm! Auch schön, die Yoga-Lehrerin/Physiotherapeutin wieder zu sehen, jetzt wo der Kurs erstmal geendet ist. Wir versuchen ein paar Übungen, mit denen ich jetzt Hausaufgaben machen werde. Außerdem gibt sie mir Tipps, wie und in welchem Rahmen ich mein Sportprogramm langsam wieder aufnehmen kann. Juhu! Zum Schluss noch 15 Minuten auf dem Wärmekissen liegen und dann laufe ich beflügelt durch das dunkle Berlin zurück. Die Aussicht darauf, bald wieder mehr so leben zu können, wie ich es mir für diese Lebensphase erträumt hatte, hebt meine seit Wochen miese Stimmung ungemein. Jetzt muss nur noch diese Dreckserkältung endlich richtig weg sein, aber das dauert wohl noch ein Weilchen.

Fast pünktlich um 18 Uhr bin ich zurück zu Hause und setze mich direkt für anderthalb Stunden Webinar an den Schreibtisch. Es gibt viel Input und Austausch und Anknüpfungspunkte für weitere Recherchen. Und Nimbin macht fleißig Katzenmeetingdienst und erfreut die anderen Teilnehmerinnen.

Nach dem Webinar wird dann endlich Abendbrot gekocht. Es gibt Blumenkohl mit Mehlschwitze an Pellkartoffeln.

Beim Kochen telefoniere ich mit dem Liebsten, beim Essen mit einem Freund – insgesamt dann auch wieder ne Stunde. Dann ist der Sozialakku endgültig alle.

Ich schaue noch die Doku zu Jamel rockt den Förster, die gerade durch alle meine Kanäle gereicht wird und in der ARD-Mediathek zu finden ist. Schwanke wie immer zwischen auch mal hinfahren wollen und der Angst, das genau dann was passiert.

Kurz nach 10 mache ich mich bettfertig und schaue dann zum Runterkommen noch ein bisschen This Is Us und dann ist endlich mal wieder vor Mitternacht Schlafenszeit.

Tagesbilanz: Schrittziel locker erreicht, Rotzelevel immer noch beachtlich, Hustenlevel außer abends händelbar. Onwards and upwards!