Der letzte Tag in Toronto fühlt sich wie ein Katertag an, dabei habe ich ja gestern gar nichts getrunken. Was ich aber habe: In fünf Tagen Toronto 100.000 Schritte gemacht. Wenig geschlafen. Ein tolles Konzert erlebt. Und dann bin ich in einem rabbit hole gelandet und habe alles gelesen, was ich über die problematischen Aussagen und Haltungen von Hanson finden konnte – wer Interesse hat, sollte „Hansongate“ googlen und den Subreddit „PostHanson“ lesen. Aber Vorsicht, wenn man die Band mag, nimmt einen das ganz schön mit und stürzt in Gewissenskonflikte. Ich bin mit dem Denken noch nicht zu Ende, aber da ist etwas kaputt gegangen.
Ich verbringe den Vormittag im Bett, mit den üblichen Verrichtungen. Zwischendrin kommt mein Gastgeber nach Hause, der sich die Nacht bei einer Jam Session um die Ohren geschlagen hat. Er legt sich erstmal hin. Zwei Stunden später stehen wir dann beide auf und essen die Reste vom chinesischen Essen von gestern, reden über Musik, Hansongate, Literatur, Filme, Serien und das kanadische Thanksgiving, das heute stattfindet. Nebenbei habe ich meine Sachen zusammengepackt.

Kurz nach 15 Uhr mache ich mich auf den Weg durch schönstes Herbstwetter – Streetcar, Zug zum Flughafen, Terminal-Link, Einchecken, Security… Dann habe ich noch Zeit am Gate und gebe nochmal ein bisschen Geld für Mitbringsel aus. Schließlich geht es ins Flugzeug. Der Flug ist nicht sonderlich bequem, meine Sitznachbarin anstrengend, es gibt ein paar heftige Turbulenzen und irgendwie fand man es sinnvoll, zu einem Pastagericht als Salat Nudelsalat zu servieren. Aber ich gucke „Let them all talk“, der empfehlenswert ist, und schlafe dann bei „Barbie“ tatsächlich ein. Is doch auch was!