(Übersetzung: Ein italienischer Mittwoch, denn dieser Tag ist vorne, mittig und hinten Italienisch angehaucht.)
Der Tag beginnt mit einer guten Stunde Wachliegen zwischen 5 und 6 Uhr, worüber ich nicht sehr amused bin. Dann schlafe ich aber doch nochmal ein und erwache erst, als die Mitbewohnerin des Liebsten die Wohnungstür schließt, zwei Minuten bevor der Wecker des Liebsten klingelt und er aufsteht und uns Kaffee macht. Eine halbe Stunde später sitzt er am Schreibtisch und ich widme mich der ausführlichen Morgenroutine im Bett. Internet leer lesen, Bloggen, Französisch machen, Italienisch machen. Dann noch die wichtigsten täglichen Dinge im Handyspiel erledigen und dann stehe ich auch auf und mache mich für den Tag bereit.
Ich drehe eine kleine Shoppingrunde im nahen Einkaufszentrum und besorge Geburtstagsgeschenke und Milch für den Liebsten, damit er sich des Nachmittags noch Kaffee trinken kann. Dann bringe ich ihm die Milch und hole ihn zum Business Lunch beim Stammitaliener ab. Er isst die Tagliatelle mit Steinpilzen, ich entscheide mich für Orecchiette mit Salsiccia und Friarielli. Den Espresso danach bekommen wir als gute Stammkund*innen aufs Haus.

Danach verabschieden wir uns. Der Liebste geht zurück ans Fließband, ich fahre zurück in den Pberg – aufgrund von Streckensperrungen mit Umweg über Mitte, was mir einen steilen und langen Treppenaufstieg an der Friedrichstraße beschert, wo die Rolltreppe kaputt ist. Die am Alex dann auch, aber da muss ich ja nur treppab. Von hier geht es mit der Tram nach Hause, wo mich zwei ungeduldige Katzen erwarten, die nur mit Futter besänftigt werden können.
Ich habe jetzt Pause, während ich auf zwei Lieferungen warte. Also höre ich weiter im Hörbuch und stelle nebenbei den nächsten Diamon-Painting-Untersetzer fertig. Auch nach langer Pause noch eine angenehme Spielerei. Dann werden erst eine große Ladung Katzenfutter und Katzenstreu geliefert, die es zu verräumen gilt, und wenig später vier Getränkekisten (Mineralwasser – zum Mixen, ansonsten trinke ich aus der Leitung, Tonic, Ginger Ale und Mate), die auf den Balkon gehören. Interessanterweise macht der Arm das gut mit. Danach gönne ich mir aber wieder weniger anstrengende Beschäftigung und mache aus dem Rest Kartoffeln und neulich gekauften Pflaumen nach Omas Rezept Pflaumenknödel zum frühen Abendbrot.

Ich sollte mir merken, dass die Mengenangabei bei großen Pflaumen für genau neun Knödel reicht – die waren auch mein Rekord beim Essen, damals bei Oma. Heute bin ich vernünftig und esse nur vier und friere die anderen ein, genau wie den Rest Pflaumen (entsteint) für zukünftige Vorhaben.
Nach dem Essen ist es Zeit für meine erste Live-Stunde Italienischkurs bei Babbel – durch fleißiges Lernen kann man sich die kostenfrei erarbeiten und ich habe gerade zwei auf Vorrat. Ich nutze sie, um an Grammatikschwächen zu arbeiten – heute geht es um Wochenendplanungen, also Futur semplice und Futur anteriore. Die Gruppe besteht aus sechs Leuten, drei in Deutschland, eine in den USA und zwei in England, der Lehrer ist Italiener und führt den Unterricht auf Italienisch und Englisch, was einen der Teilnehmer zwischendurch dazu bringt, zu bitten, etwas auf Italienisch zu wiederholen, weil er kein Englisch spräche. Man merkt, dass Babbel im Ursprung ein deutsches Produkt ist.
Ich bin die jüngste in der Gruppe (und die einzige mit Katzenbegleitung), alle lernen vor allem zum Spaß, zum Reisen oder weil sie ein Haus in der Toskana haben. Trotzdem ist das Niveau angenehm hoch (Ich hege noch Vorurteile aus Volkshochschulzeiten). Obwohl ich mich nicht vorbereitet habe, komme ich gut mit und habe die grammatikalischen Grundsätze drauf – nur bei den unregelmäßigen Verben sind andere besser im Stoff. Allerdings machen wir dann noch eine Aufgabe, die nicht in den Materialien zur Vorbereitung war und da bin ich die einzige, die das Prinzip komplett durchdringt und sofort richtig anwendet. Philologinnen-High-Five!
Zufrieden melde ich mich für eine Stunde mit Schwerpunkt Vergangenheit für in ein paar Wochen an, klappe den Laptop zu und lasse mir Badewasser ein. Ich höre den letzten Rath-Band zu Ende (zufriedenstellend und zur Reihe passend, aber wie die meisten Serienfinale ein wenig unbefriedigend) und weiche dann noch eine ganze Weile ein, bis ich schrumpelig bin und ins Bett gehe.































