16.09.2024 – Wildlife

Diese Nacht ist wieder kürzer, mehr wie das, was ich zuletzt von der anderen Seite des Teichs gewohnt bin, der Jetlag scheint langsam weg zu sein, nur dass ich abends noch recht früh müde werde, was aber auch am Rhythmus der Tage hier liegen kann, wo abends nicht mehr viel passiert, draußen die große Dunkelheit und Stille stattfindet und die Nachrichten und Benachrichtigungen aus Europa schon lange verstummt sind.

Die Millenials mit ihrem Avocado-Toast immer

Frühstück gibt es heute wieder draußen, aber auf einer anderen, windgeschützteren Stelle des Decks. Das Tischgespräch mäandert zwischen Essen, Alltäglichem und der großen Politik hin und her, wie fast immer. Danach noch ein kurzer Moment auf der Couch zum Beenden des Buches und Absolvieren all der täglichen Spiele und Puzzles, bevor ich mich für den Tag fertig mache und mit der am Bahnhof gekauften Zeitschrift wieder aufs Deck setze. Inzwischen ist es so warm, dass der Wind eher angenehm ist. Ich lese und schreibe nebenher allen Leuten zurück, die mich so anschreiben – Pläne schmieden, auf den neusten Stand bringen, zwischendrin noch die eine oder andere E-Mail und dann wieder lesen.

Am frühen Nachmittag gibt es dann Kaffee, Tee und Kuchen und einen gemeinsamen Videoanruf bei meinem Bruder, der heute Geburtstag feiert, ganz ohne uns. Danach brechen wir zu unserem heutigen Ausflug auf, an den Strand eines nahegelegenen Provinzparks. Diesmal gibt es mehr zu Laufen, inkl. durch einen kleinen Bach waten, so dass wir dem Schrittziel schon näher rücken. Vom Strand aus können wir mit bloßem Auge mehrere Robben beobachten, die ihrerseits uns zu beobachten scheinen. Und als ich gerade feststelle, dass es hier doch eigentlich ganz schön ist, fliegt noch ein Weißkopfseeadler über unsere Köpfe und setzt sich in der Nähe auf einen Baum.

Da hinten sitzt der Adler
Da hinten sonnt sich die Robbe

Auf dem Weg zurück zum Auto nehmen wir noch einige Birkenpilze vom Wegesrand mit. Zuhause dann erstmal kurze Aperitivo-Zeit mit regionalem Cider auf dem Deck.

Und dann wird gekocht – es gibt Birkenpilze, ergänzt mit Champignons, mit Knoblauch, Thymian und passierten Tomaten als Sauce zu Gnocchi, dazu Pecorino und Rucola.

Den Abend verbringe ich dann auf der Couch, u. a. mit den ersten Folgen der neuen Staffel Emily in Paris – ein Schauen mehr aus Pflichtgefühl, als dass es gut wäre, aber man will ja irgendwie mitreden können. Gegen 23 Uhr geht es mit dem nächsten Buch, einer Empfehlung von Susanne, ins Bett.

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