Nacht: Abgehakt – guter Schlaf dann demnächst mal wieder. Dafür lässt sich aber heute der Morgen gemütlich an. Nach und nach trudeln der Besuch und ich in Wohnzimmer ein, trinken Tee, essen Müsli und versuchen, für alle halbwegs erträgliches Internet zu basteln. Aufgrund der aktuellen Situation geht das nur über einen Hotspot von meinem Telefon, allerdings nur, wenn sich das Telefon nicht ins WLAN einwählt, denn das hat gerade keine Daten. Es ist alles etwas frustrierend und während ich dann länger mit der Hausverwaltung telefoniere (wenn mal mehrfach nachhakt, bewegt sich womöglich demnächst etwas in Richtung Schimmel, zumindest wird mir das jetzt zugesichert), ist der Hotspot wieder aus.
Wir finden dann eine halbwegs okaye Zwischenlösung, aber da ich den Hotspot dann in meinem Arbeitszimmer brauche, geht der Besuch doch nochmal in ein Café mit WLAN, um selbst was am Laptop erledigen zu können. Da befinde ich mich schon in den Tiefen meiner Steuererklärung, die ich am Ende zwei Tage nach Frist abgebe, mal gucken, ob das ohne Abzug von der Erstattung durchgeht. Früher ging nicht, da die letzten Unterlagen erst während des Urlaubs eintrudelten. Um danach was Schönes zu machen, checke ich schonmal für Rail&Fly nächste Woche ein und versuche dann, mir mein Flugticket in die App zu laden – das klappt aber nicht und ich muss nochmal ans Reisebüro schreiben – also doch weniger entspannend als gedacht.
Dann kann ich mich auch gleich dem nächsten To Do für heute widmen und schreibe zwei Briefe an den Internetprovider, der eine kurz und knackig, der andere wird vier Seiten lang, so komplex ist die Lage inzwischen. Witzigerweise trudelt während des Schreibens nochmal ein unerwartetes Datenpaket für das WLAN ein, so dass die nächsten Tage jetzt hoffentlich ohne Hotspot funktionieren werden. Als ich mit allem Papierkram fertig bin, ziehe ich das alles auf einen USB-Stick, trinke nochmal ordentlich, creme mich dick mit Sonnencreme ein und gehe ins 34 Grad warme Draußen.
Mit Musik auf den Ohren spaziere ich zum Cooyshop und drucke alles aus, dann geht es weiter zur Post, wo ich all das Papier auf drei Briefumschläge verteile, am Automaten Briefmarken ziehe und die Briefe einwerfe. Dann noch kurz in den Drogeriemarkt und in den Supermarkt, ein paar fehlende Dinge nachkaufen, und dann kommt der lange Marsch durch die Hitze nach Hause und die Treppe hoch.
Dort gibt es dann ein spätes Mittagessen aus Tomate-Mozzarella, Dinkelbrot und Feigen, dazu kalten Sencha mit Wild Berry gemischt. Kurzer Schnack mit dem Besuch, dann zieht es mich ein Stündchen ins Bett zur Siesta. Gegen 18 Uhr stehe ich wieder auf und koche Schmorgurken mit veganem Hack und Salzkartoffeln – zum später essen, noch ist es zu heiß – den Touris mal regionale, saisonale Küche näherbringen und mir hilft das Kochen auch, ein bisschen runterzukommen.
Dann wieder quatschen Pläne machen mit dem Besuch, bis gegen 20 Uhr die Nachbarn von unten vorbeikommen. Deren Kind wird hoffentlich bald bei mir Katzensitter und wir machen mal ein erstes Kennenlernen der Katzen und Aufgaben. Nimbin und Noosa verhalten sich vorbildlich und lassen sich am Ende sogar beide streicheln, das könnte klappen!
Danach gibt es dann Essen, mit je einem Glas Grauburgunder dazu. Hinterher noch Filmabend – aus der DVD-Kollektion, Streamen frisst zu viele Daten – mit Popcorn. Der Pittsburgher und ich zeigen seiner Partnerin, die etwas jünger ist – genug, damit wir ständig Witze über unser Alter machen können und einige popkulturellen Referenzen von uns bei ihr nicht landen – Ein Fisch namens Wanda. Wie erwartet sind nicht alle Witze gut gealtert, aber er ist trotzdem immer noch sehr unterhaltsam. Ein paar britische Besonderheiten müssen wir auch noch erklären – die Perücken, dass „chips“ „fries“ sind und so, aber wir haben auf jeden Fall alle Spaß.
Nach dem Film verteile ich noch Mückenstich- und Erkältungsmedikamente – nach dem Urlaub bin ich ja sowas von im Training – und liege dann erst kurz nach Mitternacht im Bett. 27 Grad im Zimmer, 24 Grad im Draußen – die Balkontür bleibt weit offen!
(Kein Foto heute, war zu viel los immer.)