30.08.2024 – Und unter dem Bambus-Futteral urlaubert Thor Heyerdahl – Nurregen Tag 9

(Überschrift ein Insider für die Kernfamilie)

Wir erwachen wieder alle viel zu früh – zu weiches Hotel-Doppelbett, dass jede Bewegung des Liebsten überträgt, Erkältungsgeräuschkulisse, Arm- (und neu auch Knie-)schmerzen, trockener Hals… Und selbst das Kindelein wird und bleibt wach, als der Liebste das erste Mal ins Bad geht. Immerhin sind wir so alle schon vor der eigentlich geplanten Zeit fertig für das Frühstücksbuffet und können uns da richtig austoben.

Norwegische Frühstücksbuffets, weiterhin das Nonplusultra.

Das andere Bemerknis des Morgens ist der strahlende Sonnenschein, der laut Wetter-App auch die nächsten Tage bleiben soll. Nach acht Tagen fast Dauerregen und mit Blick auf unsere morgige Abfahrt nach Deutschland sind wir überrascht, irritiert, konsterniert und ein wenig ungehalten. Was hätten wir nicht alles machen können, wenn wir etwa eine Woche früher oder eine Woche später hätten hier sein können? Vielleicht hätten wir sogar tatsächlich gezeltet, wären mehr gewandert, hätten gepaddelt und das Kind wäre über mehr Felsen geklettert und hätte weniger am Handy gehangen? Es ist ein Elend.

Aber gut, wir nehmen die Sonne Volley und fahren los – durch die Hardangervidda zurück nach Flachlandnorwegen. An einer Stabkirche halten wir an und suchen einen Geocache.

Je mehr wir uns Oslo nähern, desto ebener und voller wird die Gegend. Unser erstes Ziel ist die „Museumsinsel“ Bigdøy, wo wir uns das Triple gönnen: Fram-Museum, Kon-Tiki-Museum und Nordisches Schiffereimuseum. Wir erleben Polarexpeditionen auf und unter Deck, ziehen Schlitten, verfolgen die Route der Ra von Marokko („Da war ich schon“ sagt das Teilzeitkind) nach Barbados („Da wollen wir hin und S. besuchen) und vergleichen die Wellness-Angebote von norwegischen Kreuzfahrtschiffen mit denen unserer Fähre morgen.

Draußen gibt es dann noch einen zweiten Geocache und dann fahren wir Pizza essen. Schon wieder ein sehr gutes Lokal ausgesucht, wir haben hier viermal auswärts gegessen und es war jedes Mal teuer aber richtig lecker. Während die anderen sich schon wieder auf italienische Pizza einstimmen, nehme ich die norwegische Variante mit Rentier-Carpaccio, Rosmarin und Granatapfel – unglaublich gut!

Hinterher geht es zum letzten Mal smågodt fassen, zumindest für das Teilzeitkind, denn ich habe noch was von der letzten Runde übrig…

Und dann fahren wir zu unserem heutigen Campingplatz, von einer großen Kette, supervoll und teuer aber auch mit allen Annehmlichkeiten. Unsere Hütte hingegen ist die spartanischste unserer Reise, vier Betten, ein Tisch, vier Stühle, fertig. So kommen wir denn am letzten Abend noch dazu, unseren Gaskocher einzuweihen und kochen uns auf der Terrasse Tee. Den gibt es mit Pfirsichkompott als zweiten Nachtisch dann draußen im Campingstuhl, denn ES REGNET JA VERDAMMT NOCHMAL NICHT!

Dann gehen der Liebste und ich noch auf einen kleinen Abendspaziergang, vorbei an den Laubwald abäsenden Ziegen und einem schönen See, bevor gegen 10 alle im Bett liegen.