29.08.2024 – Warmes Wasser? Geilo! – Nurregen Tag 8

Der Morgen beginnt früh mit einem stark Erkälteten im Raum. Dafür lassen wir uns dann mit dem Aufstehen viel Zeit. Als ich endlich kurz davor bin, lese ich zwei frustrierende E-Mails hintereinander und muss dann erstmal kurz ausfällig werden – und reagieren. So telefoniere ich aus einer Hütte unter einem Wasserfall mitten in der norwegischen Wildnis am frühen Morgen gleich dreimal mit meinem Internetprovider, werde dabei auch mehrfach laut und hasse mal wieder die Hotline. Am Ende gibt es eine vermeintliche Lösung – mal wieder – der Anschluss aber verzögert sich nochmal um Wochen. Was für ein unglaublicher Saftladen das ist!

Dann mache ich Frühstück und beruhige mich langsam wieder. Die beiden Mitreisenden frühstücken Suppe – der Liebste die Reste vom Hühner-Nudel-Topf von gestern, das Teilzeitkind Ramen. Das führt dazu, dass wir ein bisschen YouTube gucken müssen und das Teilzeitkind jetzt zum Entsetzen des Liebsten Loriot lustig findet. (Der Liebste ist ansonsten super, aber er mag weder Loriot noch Helge Schneider)

Kurz nach 11 haben wir in strömendem Regen das Auto fertig beladen und rollen vom Platz. Eine gute Stunde geht es (mit nur 15 Tunneln heute, dafür wieder die Kombi Tunnel-mit-Kreisverkehr-drin/Brücke/Tunnel-mit-Kreisverkehr drin, diesmal in die andere Richtung und komplett anderem Ausgang) bis zum Vøringsfoss, einem der bekanntesten Wasserfälle des Landes.

Und manchmal liegt mitten im Land plötzlich ein Kreuzfahrtschiff rum – war das Gewässer also doch ein Fjord

In sanftem Regen laufen wir hier ein bisschen herum, unter anderem über eine Treppe über den Fall, bei der es dem Liebsten in seinem Zustand etwas blümerant wird.

Die nächste Stunde Fahrt geht dann weiter quer durch (über?) die Hardangervidda – Hochebene über der Baumgrenze, erste Herbstfärbung, buckelige Landschaft, Felsen, Gletscherseen… Mit krankem Fahrer haben wir es etwas zu eilig, um zwischendurch noch lange anzuhalten und zu gucken, deshalb nur schnelle Autofotos im Vorbeifahren.

Dann erreichen wir unser nächstes Ziel mit dem wundervollen Namen Geilo. Der Name ist Programm. Wir gönnen uns heute eine Nacht in einem Skiresort (im Sommer sehr bezahlbar) mit Pool, Whirlpool und Wasserrutsche. (Und Spa gegen Aufpreis, für uns heute nicht) Wir checken ein und trinken erstmal Kakao und Kaffee, bevor wir uns in die Fluten gleiten lassen.

Der Pool ist badewannenwarm, so ähnlich wie die auf Island, nur ohne Schwefelgeruch. Ich kann trotz wehem Arm schon wieder ein bisschen schwimmen, nicht so ausholend und kräftig wie sonst und auch nicht so lange, aber ein paar Bahnen schaffe ich in langsam. Dazwischen immer lange und ausufernd im noch wärmeren Whirlpool, so lange der resterkältete Kreislauf mitspielt. Der Liebste macht kurz mit und legt sich dann ins Bett, ich halte etwas länger durch, das Teilzeitkind noch länger – es ist ja erstaunlicherweise immer noch topfit. Dann liegen wir alle eine Weile auf unseren Betten rum und schauen in unsere Endgeräte, bis es zum Abendessen geht.

Gemüse-Pilzstrudel mit Bohnensauce, Broccoli und Erbsengrün, Birnen-Cider
Sukksesterte mit Erdbeersorbet

Nach dem Essen machen sich die Erwachsenen bei Sonnenuntergang (kurz nach halb 9) bettfertig, das Kind geht nochmal eine Runde an den Pool. Gegen 10 liegen dann alle und schlafen bald.