21.08.2024 – Boaty McBoatface

Ganz gute Nacht mit einem Stündchen Wachliegen zwischen 3 und 4, dann gemütlicher Morgen im Bett (außer, dass es keinen Kaffee für den Liebsten gibt) und schließlich schönes Frühstück in einem sehr rosanen Frühstücksraum. Hinterher packen wir unsere Sachen ins Auto, fahren nochmal Vorräte einkaufen (im Supermarkt und der Apotheke) und machen uns dann auf den Weg zum Norwegenkai.

Hier stehen wir dann ziemlich lange an, bis wir an Bord fahren können, eine Geduldsprobe für den Liebsten und das Teilzeitkind, die mir da in ihren Persönlichkeiten manchmal zu ähnlich sind (also zueinander, nicht zu mir, ich bin in solchen Situationen eine Zen-Meisterin). Und dann sind wir im Schiff und finden schnell unsere Kabine, die anders als die meisten Schiffskabinen meines bisherigen Lebens ein großes Bullauge, eine Minibar und einen Fernseher hat. Ist aber immer noch nur die zweitgünstigste Kabinenkategorie.

Wir richten uns kurz häuslich ein (u. a. Herabklappen des oberen Betts und Anbringen der Leiter), dann zieht es uns an Deck („Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck“). Gerade haben wir uns mit Kaffee und Eis versorgt („To kaffe og en Daim is, takk!“) und uns eine Sitzecke mit Blick gen Westen gebaut, da legt das Schiff auch schon ab und wir fahren erst ganz langsam und dann immer schneller die Kieler Förde entlang gen Ostsee.

Nebenbei schreibt die Cousine (Falls jemand durcheinander kommt: Macht nichts, ich habe zehn Cousinen – und acht Cousins), die in Kiel Skandinavistik studierte nachdem sie ein Schuljahr in Norwegen verbracht hatte, dass sie hier jetzt während des Urlaubs mitlesen würde. Ich schraube also meine Schreibansprüche gleich mal hoch und bitte sie außerdem um Lektüretipps, die sie bereitwillig schickt und mit denen sie mir „God tur!“ wünscht.

Nach einer Weile wird es dem Teilzeitkind zu langweilig und es geht das Schiff erkunden (und schickt uns lustige Videos), der Liebste und ich sitzen gemütlich in der Sonne und gucken aufs Wasser. Dann wird es Zeit, dass auch der Liebste aufbricht – die beiden wollen noch ins Aqualand – schwimmen, rutschen und mit Blick aufs Meer im Whirlpool liegen. Ich mit meiner Erkältung mache das lieber nicht, sondern bleibe an der guten Seeluft sitzen, bis es mir zu kalt wird und ich mich eine Runde aufs Bett lege – auch mit Meerblick schließlich.

Ab 17:30 gibt es dann ein frühes Abendessen – wir konnten nur für die zweitfrühste Schicht einen Tisch im Panorama-Restaurant buchen, ist mir aber gerade sehr Recht und außerdem haben wir seit dem Frühstück nichts gegessen.

Es gibt drei Gänge à la carte, dazu Apfelsaft, Weißwein und Wasser.

Fischsüppchen mit Fenchel und Dill-Öl, beim Teilzeitkind veganen Feta mit gelber Bete und Salat, beim Liebsten norwegische Ente
Gegrillter Heilbutt mit Graupenrisotto, Sellerie und Apfel, dazu Kaviar und Kartoffelgratin, beim Kind Burger mit Pommes, beim Liebsten Kalbsfilet
Erdbeeren mit Mascarpone und Pistazien
Brownie mit Himbeersorbet
Käseauswahl

Wir bleiben sitzen, so lange wir dürfen, bis der Tisch für die 20-Uhr-Schicht vorbereitet wird. Dann gehen wir zurück zur Kabine. Ich mache mich bettfertig und lese noch, die anderen drehen noch eine Runde an Deck und durch die Shopping Mall, dann bringt der Liebste das Kind zu Bett und geht noch auf ein Bier in die Bar. Gegen 22 Uhr schlafen alle.