Der Arm macht, dass ich gerade wirklich nicht gut schlafen kann, weil erstens alle meine angestammten Schlafpositionen nicht funktionieren und zweitens auch alle alternativen Positionen irgendwann Schmerzen (im Arm oder woanders) produzieren, so dass ich ständig nachjustieren muss und nur in Etappen schlafe. Zudem wird das Kind von seinem Bienenstich gequält und der Liebste von seiner Hausstauballergie (er hat gestern Wolldecken bewegt…). Um 7 klingelt dann der Wecker vom Kind, weil es eigentlich früh aufstehen wollte um den Nachbardackel zu dressieren. Der Liebste und ich sind also endgültig wach, das Kind schläft noch eine Weile weiter.
Dann verlagern wir aber das Geschehen auf die Terrasse, wo es kühler ist und weniger Staub gibt und ich in meinem Buch lesen kann, während das Kind auf meinem Handy spielt und seinen Fuß mit Dingen aus dem Kühlschrank kühlt. Außerdem hat der Handyprovider von Kind und Liebstem Schwierigkeiten, so dass ich die einzige mit funktionierendem Internet bin – auch mal eine neue Erfahrung – was aber auch nicht nur für gute Laune sorgt. Der Liebste wagt die Flucht nach vorn und fährt nochmal Weißwürste kaufen. Außerdem holen die Nachbarskinder das Teilzeitkind ab, das dann auch plötzlich wieder laufen kann und dann wird alles besser.


Nach dem Essen habe ich endlich Zeit für Lesen, Bloggen, Sprachzeugs. Das Kind ist über alle Berge und der Liebste widmet sich heldenmutig weiteren Entrümpelungsaktionen. Als der Kofferraum voll ist, fahren wir gemeinsam zu einem Recyclinghof und entsorgen unter anderem ein Wählscheibentelefon, Kaffeefilter mit D-Mark-Preisen, nichtmontierte Rehgeweihe, und einen Sandwichmaker, der vom Design her auch schon an die 40 Jahre alt sein muss. Auf dem Rückweg besorgen wir dem Kind Flipflops mit denen es besser laufen kann (meine in einer Größe kleiner und einem anderen Design) und dann ist das auch happy.
Inzwischen ist es wieder heiß und ich lege mich eine Runde hin, mit Hörbuch döse ich weg und schlafe wohl insgesamt fast zwei Stunden. Danach geht es mir besser und ich kann mit dem kleinen Nachbarskind ausführlich sein neues Einhorn verarzten und ihm die Hufe verbinden (mit Blättern und Gras). Am Abend geht es dann nochmal ins Nachbarstädtchen zum obligatorischen Essen um lokalen Gasthof.


Wieder zuhause lasse ich die Beiden per Hotspot an meinem Internet partizipieren, bis es draußen zu mückig wird und wir uns zu einer Partie Cascadia zurückziehen. Heute gewinne ich, mit einem Punkt Vorsprung vor dem Kind, und so ist auch da der liebe Frieden wieder hergestellt. Bettzeit gegen 22 Uhr.