Richtig, richtig viel geschlafen. Erst knapp acht Stunden, dann nochmal fast zwei oben drauf. Das Teilzeitkind war wohl zwischendurch mal wach und der Liebste leider gleich für mehrere Stunden, aber netto kommen wir heute alle auf ausreichend Nachtschlaf. Es ist Montag, der erste offizielle Urlaubstag für den Liebsten und mich, für das Teilzeitkind fängt die zweite Hälfte Sommerferien an – allerdings nicht ganz, denn es gab am Anfang der Ferien schon zwei Tage extra, die Jugend von heute hat es besser als wir damals.
Der Tag beginnt mit Kaffee und O-Saft im Bett, Behandlung des Liebsten und dann recht bald Frühstück (und Medikamente) auf der Terrasse. Es wird heiß, 32 Grad bietet die Wettervorhersage, und kein Wölkchen am Himmel. Nach dem Essen ertelefoniert sich der Liebste einen Arzttermin im Städtchen nebenan, allerdings ist der erst am späten Nachmittag, also legt er sich direkt wieder ins Bett – draußen ist es zu heiß. Das Teilzeitkind und ich erfüllen unsere Duolingo-Pflichten und bereiten uns dann mit Sonnencreme, Autan, Sonnenbrillen und Sonnenhüten für eine Expedition in den Wald vor.

Wir wollen nach Geocaches gucken, haben aber mal wieder wenig Glück abseits des Weges im Heidelbeergestrüpp. Nach einer Weile geben wir auf und kehren für mehr Trinken, mehr Sonnencreme und einmal Liebstenbehandlung zurück, bevor wir im Hofladen nebenan noch Kartoffeln und Eier kaufen gehen. Dann reicht es erstmal mit Aktivität, bis die Nachbarskinder heimkommen und es eine wilde Wasserschlacht mit Schlauch drüben im Garten gibt. Ich nutze die Pause für etwas Lesen, bis es Zeit wird, das Kind zu trocknen und ins Auto zu verfrachten – wir fahren in die Stadt. Der Liebste geht zur Ärztin und wir beide in die Eisdiele nebenan. Dort gibt es Eistee und Pizza- bzw. Spaghettieis.


Der Liebste kommt mit guten Nachrichten zurück – Medikament und Behandlung schlagen gut an, die Prognose für den weiteren Verlauf des Urlaubs scheint gut, evtl müssen wir gar nicht (so) viel umplanen – und eine Krankschreibung hat er jetzt auch, die gab es in der Bereitschaftspraxis im Krankenhaus nicht. Er holt sich noch ein Eis auf die Hand und wir spazieren eine Runde um den Block, bevor wir zum Supermarkt fahren und Einkäufe tätigen. Wieder zuhause geht das Kind mit den Nachbarskindern zum Spielplatz, der Liebste kümmert sich um Bürokratie mit seinem Arbeitgeber und ich bereite das Abendessen zu. Es gibt Tomate-Mozzarella (fränkische San-Marzano-Tomate an Büffelmozzarella, nur frisches Basilikum gibt es so schnell nicht), Spaghetti mit Tomatensauce aus Datterini-Tomaten und auf den Wunsch von Vater und Kind dazu gebratene Chorizo.


Nach dem Essen ist es nach halb 8 und die Temperatur ist auf 29 Grad gesunken – wir fahren nochmal zum See. Der Liebste hat diesmal ein Buch dabei und das Teilzeitkind und ich gehen schwimmen – einmal ans andere Ufer und zurück, etwa 500 Meter sind das laut Google Maps. Ich Schwimm-Amateurin schwimme das mit langen, gleichmäßigen Brustschwimmzügen und zwischendurch zweimal kurz auf dem Rücken liegen. Das Teilzeitkind ist Profi mit Gold-Abzeichen, viel schneller als ich, und vertreibt sich die Wartezeit mit Tauchspielereien und Handständen in Ufernähe. Im Sonnenuntergang entsteigen wir dem gar nicht mal so kühlen Nass wieder, trocknen uns halbherzig und fahren nach Hause.


Zuhause Duschen und Zecken-Check für das Kindelein und mich, außerdem koche ich Kartoffeln für morgen vor, solange es nicht so heiß ist. Dann gehe ich zu den beiden anderen auf die Terrasse. Spaß an Endgeräten und Prognosen über US-Politik bis die Mücken zu viel und die Müdigkeit zu groß wird, dazu ein Helles für mich. Heute liegen wir eine halbe Stunde später als gestern im Bett, 23 Uhr – irre.