Mal wieder gut geschlafen zur Abwechslung, aktuell brauche ich die Schmerztablette am Abend vor allem für die beiden Nähte, bzw. die Fäden darin, die ziepen (und für die Gesamtsituation, wegen der sie notwendig wurden), der Zusammenstoß mit der Parkbankstraße ist überstanden. Ein kurzes Telefonat mit dem Liebsten vor seinem ersten Meeting, dann gemütliches Herumsandeln im Bett. Internet leer lesen, Bloggen, Frühstück machen.

Beim Essen Sorbisch, Norwegisch und Italienisch, danach Podcast hörend eine Runde Handyspiel und dann raffe ich mich auf. Die Katzenklos sind mal wieder dran, dann Duschen und mentale Kräfte sammeln für das Telefonat mit dem Internetprovider, denn natürlich hat sich noch immer niemand gemeldet. Diesmal aber habe ich anscheinend eine noch kompetentere Person am Apparat, die das Problem mit dem Vertrag löst und eine zufriedenstellende Lösung für die Zwischenzeit findet. Bekommt hinterher eine gute Bewertung von mir und diesmal dauert es auch nur eine halbe Stunde. Ich berichte dem Mitbewohner die frohe Kunde und mache dann weiter mit den Erledigungen.
Die Änderungsschneiderei hat leider Urlaub, so dass ich unverrichteter Dinge wieder abziehe, dafür ist die Schlange an der Post erfreulich leer und ich kann endlich mal ein lange vorgenommenes Briefchen versenden. Wieder zuhause gibt es den Rest Pappardelle al castello und dann einen leicht komatösen Mittagsschlaf aus dem ich nur langsam wieder herausfinde. Dann Pflanzen gießen und Packen fürs Wochenende. Mit Tram und U-Bahn geht es erst zu den Ellis, nach Blumen und Post gucken, dann mit Bus und S-Bahn weiter zum Liebsten.
Ich ruhe mich kurz aus und blättere durch das Klassenabschiedsbuch des Teilzeitkinds – auch 2024 gibt es noch Leute die Gelb auf Weiß für Überschriften für eine gute Idee halten. Als ich mich akklimatisiert habe, gehen wir raus vor das Haus und bauen unser neues Zelt zum ersten Mal auf – gucken wie es funktioniert, ob alles da und heil ist, und dann gleich mal imprägnieren gegen norwegischen Sommerregen.

Das Zelt ist riesig – das Teilzeitkind wird drin stehen können – hat aber zur Schlafkabine auch ein Vorzelt, dass bei schlechtem Wetter als Aufenthaltsraum dienen kann. Der Aufbaumechanismus ist anders als bei allen Zelten, die ich vorher so aufgebaut habe. Hoffentlich kriegen wir da schnell Routine rein, sonst plädiere ich für möglichst wenige Zelt-Standorte und gerade bei schlechtem Wetter für Hüttenübernachtungen. Nach dem Abbau geht der Liebste noch kurz notwendiges einkaufen, dann gibt es Abendbrot und die Eröffnung der Olympischen Spiele (zeitversetzt, weil alles länger gedauert hat mit dem Zelt).

Die fast vierstündige Show ist beeindruckend und die meiste Zeit über unterhaltsam, am Ende dann doch ganz schön länglich. Unsere Kommentare haben viel mit der „Rückkehr des Königs“ zu tun, den meisten Spaß haben wir relativ am Anfang an den Referenzen auf die französische Revolution – Guillotine, kopflose Marie-Antoinette, das Haus spritzt Blut! Als wir mit Gucken fertig sind, ist es nach Mitternacht und ich gehe mit Buch ins Bett, während der Liebste noch „echten Sport“ nachgucken muss – irgendwo ist immer ein PUBG-Turnier…