23.07.2024 – Viel Narf

Erstmal ohne Kopfschmerzen aufgewacht, dann aber doch recht bald eine Tablette eingeworfen: Schranke 1 – loosy 0. Damit ist es dann aber erträglich und ich kann mich ganz der üblichen morgendlichen Routine widmen – mit etwas weniger Sprachlern-Enthusiasmus, zugegeben. Nach einem Balkonfrühstück bei Sonnenschein mache ich mich dann auf den Weg zu einer Erledigung – ich muss für einen morgen anstehenden Facharzttermin noch eine Überweisung bei einer anderen Fachärztin abholen. Wäre der Kopf nicht, würde ich das vielleicht für einen ausgiebigen Spaziergang nutzen, aber ich bleibe vorsichtig und nehme zwei Straßenbahnen.

Im Wartezimmer dann kein Internetempfang, was mich aber dazu bringt, das schon vor Tagen angefangene Buch in der Onleihe weiter zu lesen. Ich lese Frau Nessys Blog schon sehr lange und auch sehr gerne, als Roman liest sie sich nochmal ganz anders. Das Thema ist superinteressant, von daher bin ich gespannt, ob ich in die Sprache auch noch reinfinde, oder ob da immer diese Schere im Kopf bleibt. Als ich die Praxis mit Überweisung und dickem Arztbrief verlasse, beschließe ich zumindest einen Teilspaziergang durch den daneben liegenden Park. Das tut gut, aber ich bin dann auch ganz zufrieden, wieder in die Straßenbahn zu steigen – wieder zwei für den Rückweg.

Auf dem Fußweg nach Hause habe ich eigentlich Lust, gleich Mittagsschlaf zu halten, aber dann ruft mein Bruder an und wir organisieren Dinge und hinterher bin ich munterer und im Erledigungsmodus und wage einen Anruf bei meinem Internetprovider. Die nächste gute Stunde wird reichlich unangenehm, nicht nur wegen der furchtbar anstrengenden Warteschleifenmusik. Die Kombination aus gesetzlicher Umstellung, einer falschen Auskunft durch eine Mitarbeiterin des Providers vor einigen Wochen, einem Systemfehler beim Provider jetzt und einer falschen Auskunft eines Mitarbeiters heute bewirkt, dass ich voraussichtlich ab nächsten Montag für unbestimmte Zeit keinen Internetanschluss zuhause habe. Fernsehen auch nicht, aber wer braucht schon Fernsehen.

Für mich wird das gar nicht so wild, ich bekomme einfach Datenvolumen auf meinen Handyvertrag zugebucht und kann damit easy einen Hotspot betreiben. Aber wenn ich nicht zuhause bin, hat mein Mitbewohner ein Problem und der macht aktuell eine Weiterbildung bei der er den ganzen Tag über in einem Videocall sitzt. Super-GAU. Bitte mal alle Daumen drücken, dass möglichst schnell:

  • Der Systemfehler behoben ist
  • Die zuständige Fachabteilung den fehlerhaften Vertrag rückabwickeln kann
  • Ich angerufen werde, um den neuen Vertrag abzuschließen
  • In dem neuen Vertrag alle Vergünstigungen und Besonderheiten hinterlegt sind, die in dem fehlerhaften Vertrag vereinbart wurden
  • Der neue Vertrag schnell aktiviert wird
  • Mir dann sofort ein WiFi-Router zugeschickt wird
  • Der Techniker für den neuen Anschluss kommt und alles bereit macht, bevor ich in zweieinhalb Wochen für drei Wochen wegfahre

Was für ein Saftladen, echt ey. Den ganzen Frust lade ich erstmal beim armen Liebsten ab, dann sage ich dem Mitbewohner Bescheid, dass es ab Montag mit Internet schwierig wird. Dann mache ich mir den Rest Pad Thai von gestern warm und komme mit etwa zwei Stunden Verspätung doch noch zu meinem Mittagsschlaf.

Am Nachmittag höre ich den Alles gesagt-Podcast mit Matthias Maurer zu Ende, mit dem ich schon eine ganze Weile beschäftigt bin. Normalerweise bin ich ja – im Gegensatz zum Liebsten – gar kein so großer SPACE!!!-Fan, aber der Podcast hat mich dann doch ein wenig neugierig gemacht und weil darin öfter über The Martian gesprochen wird, schaue ich mir den Film dann endlich mal an – standesgemäß mit einer Tüte Mikrowellen-Popcorn (mit Paprika-Geschmack). Der Film ist unterhaltsam und unerwartet witzig, kann man gut machen.

Hinterher mache ich mir noch einen Salat zum Abendbrot, während der Mitbewohner sich aus Milliarden Zwiebeln und ein paar Tomaten eine Cipollata kocht. Nicht nur die Zwiebel-Aerosole sorgen für feuchte Augen, auch der Fakt, dass der Mitbewohner die ersten Vorbereitungen für seinen bevorstehenden Auszug trifft. Das war jetzt für uns beide deutlich kürzer als erwartet, aber immerhin gibt es einen erfreulichen (für ihn) Grund. Ich muss mir dann halt demnächst wieder wen Neues suchen.

Aber erstmal eins nach dem anderen – Gesunden, Internetanschluss klären, in den Urlaub fahren – und jetzt erstmal ganz konkret den Abend rumbekommen. Dazu gibt es zwei Folgen The Gentlemen (die erste hatte einen fiesen Cliffhanger, was soll ich machen) und dann noch ein paar Seiten im Buch. Kurz vor Mitternacht ist Schlafenszeit.