16.07.2024 – Endlich wieder Yoga

Das Teilzeitkind ist heute nicht da, also klingelt der Wecker erst halb 8. Völlig unpassend bin ich trotzdem schon kurz nach 6 wach und lese mich bis dahin still durchs Internet, um den Liebsten nicht zu wecken. Kurz nach dem Wecker gibt es dann Kaffee im Bett und dann relativ bald die ersten dienstlichen Telefonate für den Liebsten. Ich bleibe noch ein wenig liegen und blogge, dann packe ich meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg.

Erstmal geht es zu einem schwedischen Kaffeeladen in der Nähe, wo ich mir eine Zimtschnecke und einen Rhabarber-Drink mit Koffein gönne. Ich setze Kopfhörer auf und mache Sorbisch, Norwegisch und Italienisch. Dann trinke ich den Rest aus und nehme die U-Bahn nach Mitte.

Station in der Wohnung meiner Eltern – Briefkasten, Blumen… Und Camping-Ausrüstung suchen und mitnehmen. Der Gaskocher, den die beiden sich zu Beginn der Pandemie vorsorglich gekauft hatten, fährt jetzt mit uns in den Urlaub.

Dann geht es zurück in den Pberg, wo der Mitbewohner gerade Mittagspause macht. Wir quatschen kurz, dann geht er zurück an den Schreibtisch und ich mache mir den Rest Schmorgurken warm, dazu Kartoffelbrei.

Das riesige Mittagessen verleiht mir die nötige Bettschwere für Mittagsschlaf und lege mich ins Bett. Mittagsschlaf wird sowieso völlig unterschätzt! Als ich wieder wach bin, regnet es draußen und ich habe noch ein wenig Zeit, bis ich los zum Yoga muss, und verbringe die mit YouTube.

Die Yoga-Lehrerin ist aus dem Urlaub zurück, aber ich bin die einzige, die heute ansonsten Zeit hat. Also bekomme ich quasi eine Privatstunde, die genau auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Sehr cool. Vorher fühle ich mich total verspannt, hinterher bin ich wieder beweglich – Wahnsinn. Shavasana klappt natürlich trotzdem nicht, die Gedanken kreisen weiter munter hin und her.

Auf dem Heimweg kaufe ich schnell noch etwas ein und komme dann trotzdem rechtzeitig mit den ersten Blitzen zuhause an, während draußen dann die Welt so richtig untergeht. Ich mache mir einen Bagel zum Abendbrot, mit Butter und Hering bzw. Apfel-Meerrettich-Aufstrich und Gewürzgurken, außerdem Vanilleeis mit heißen Himbeeren.

Und dann lese ich mich endlich in dem Schnapskirschenbuch fest und lese bis nach 1 Uhr. Die erzählte Nachwendezeit auf dem Land in Brandenburg ist wirklich gruselig und deckt sich wenig mit meinen eigenen Erlebnissen, aber ich war da ja auch viel jünger als die Protagonistin. Jetzt frage ich mich, ob ich die vielen Nazis im Alltag damals einfach nur nicht mitbekommen habe, oder ob das bei uns in der Gegend wirklich weniger schlimm war. Angesichts der vielen Nazis, die da heute rumlaufen, ist das wohl eher unwahrscheinlich…

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