Für heute habe ich wieder einen Programmpunkt geplant, am späten Vormittag geht es zu kurähnlichen Aktivitäten ins Fitnessstudio – erst AquaFitness, dann ein bisschen Schwimmen, dann Dampfbad, dann zwei Saunagänge. Ein bisschen wie in einer antiken römischen Therme, nur dass alle versuchen, möglichst wenig miteinander zu sprechen und dass ich zwischen den Saunagängen im Ruheraum auf dem Kindle lese. Auf dem Heimweg schreibe ich einer besorgten Kollegin, die mir schon längere Zeit zu einer Kur geraten hatte, dass ich sozusagen Kur zuhause mache.
Dann wird gekocht. Durch das WG-Leben plus in der letzten Woche Besuch gibt es aktuell vier Packungen Eier im Kühlschrank. Ich schnappe mir die mit dem frühesten Mindesthaltbarkeitsdatum, koche alle sechs und bastle mir einen Eiersalat daraus – mit Kapern, sauren Gurken, Dill, Remoulade und Kaviarcreme. Dazu gibt es den Rest Sockeye-Wildlachs mit ordentlich Meerrettich, auf Brot, und den Tonic-Mocktail von neulich.

Müde und pappsatt lege ich mich danach hin und schlafe erstmal ein. Dann lese ich erst The Land Where Lemons Grow zu Ende (es fehlten nur noch die Kapitel über den Karneval von Ivrea und über Cedri/Zitronatzitronen) und dann endlich auch den Zauberberg. Jetzt kann ich endlich ohne Spoiler den Wikipedia-Artikel durchlesen, den ich hier ständig verlinke! Dabei stoße ich auf die beiden Verfilmungen – in der ersten wird Hans Castorp vom Vater eines Bekannten gespielt, die zweite kann man sich auf YouTube ansehen, was ich direkt tue. Gibt dem ganzen Erlebnis nochmal einen ganz anderen Spin, als Film ist das alles viel aufgeregter, spöttischer und lebendiger, als was mir die Stimme in meinem Kopf vorgelesen hat.
Noch später am Abend schaue ich zwei Folgen Succession, man will ja auch da vorankommen. Und dann fange ich vor dem Einschlafen noch das nächste Buch an – ich bleibe im Thema, denn es liegt noch was zum Anlegen auf meinem Bücherstapel: Mann vom Meer. Da fällt dann gleich am Anfang wieder vieles zusammen – Hiddensee, das Schreiben vom Zauberberg, die Liebe zur Ostsee, Elisabeth Mann Borgese, die ich mir immer in ihrem Haus am Strand in Nova Scotia vorstelle… So schläft es sich schön ein.