02.06.2024 – Back to Reality

Am letzten Festivalmorgen am längsten geschlafen – das hat eine feine Ironie. Gegen halb 8 drehe ich mich nochmal um und als ich endgültig die Augen aufmache ist es halb 9 und draußen schon ordentlich Trubel. Die Blase drückt, aber gerade, als ich mich aufraffen will, fängt es zu regnen an. Ich bleibe also noch drinnen und frühstücke – die letzte Wurst, die beiden letzten Eier, ein Blaubeermüsli mit Hafermilch. Dann geht es ins wieder trockene Draußen – erst Richtung Klo, dann Richtung Waschen/Zähneputzen. Auf dem Rückweg zum Zelt verabschiede ich mich von den Nachbarn, die am Donnerstag das Selbige mitgebracht hatten.

Dann ziehe ich mich fertig an, packe meine Sachen, baue das Zelt ab und drehe eine erste Runde mit den Müllbeuteln über den Platz – gelber Sack, Papier und Restmüll wollen gefüllt werden. Klappt nicht sooo gut, weil einfach alle auch ihre Säcke voll machen müssen/wollen. Aber halbvoll ist am Ende auch OK. Wieder zurück am Zelt sind jetzt auch die anderen wach. Man frühstückt und plant die Abreisekoordination. Ich helfe schließlich beim Abbau eines anderen Zelts und des Pavillons, bringe meinen Müll weg und erhalte dafür ein Immergut-Handtuch, und dann ist es auch schon Aufbruchzeit.

Rucksack und Campingtasche wandern in ein Auto für den Transport zum Bahnhof, mit drei anderen laufe ich zum am weitesten entfernten Parkplatz und werde von dort mit einem anderen Auto zum Bahnhof gefahren (hätte ohne das Gepäck auch gut den Pendelzug nehmen können, aber so ist das Schrittziel früher erreicht und ich muss nicht warten, bis der kommt). Am Bahnhof steht schon der Zug nach Berlin und wir suchen uns zu sechst mit Gepäck schonmal einen guten Platz, bevor der Pendelzug eintrifft und es voller wird. Dann gibt es eine Stunde Zugfahrt, endlich wieder gutes Internet und außerdem witzige Unterhaltung durch einen nicht maulfaulen Zugbegleiter. Wir lachen Tränen und klatschen am Ende.

Am Gesundbrunnen dann raus und mit der Ringbahn nach Hause. Das letzte Stück zieht sich, schwer beladen, bei Wärme und mit schmerzenden Fersen in den Gummistiefeln, die ich angezogen habe, um sie nicht tragen zu müssen. Zuhause wandert die Camping-Ausrüstung direkt in den Keller, mit halbem Gepäck geht es nach oben zu erfreuten Katzen und fleißig lernendem Mitbewohner. Ich packe kurz aus und sitze dann mit einer Mate auf dem Balkon.

Der Rest des Tages vergeht dann ganz ruhig. Ich verschicke Einladungen zum Geburtstagspicknick in drei Wochen, hänge auf TikTok rum, telefoniere mehrmals mit dem Liebsten, höre immergute Musik (Crucchi Gang, Sam Vance-Law), schaue ein paar Folgen West Wing und das neue Advice Special von Matteo Lane und mache mir nochmal eine große Schüssel Zitronenpasta (Spaghetti und Capellini gemischt, damit es reicht), heute mit viel Knoblauch.

Gegen 22 Uhr geht es in die Badewanne, gegen 23 Uhr liege ich im Bett und schlafe schnell tief und fest. Das war ein gutes Festival!