…werde ich heute gelaufen sein. Wie man sich denken kann, passiert das so nicht im Homeoffice. Der Wecker klingelt eine halbe Stunde früher (aber zwei Minuten nach dem Aufwachen), denn ich muss vor der Arbeit noch Dinge erledigen. Nach den üblichen morgendlichen Verrichtungen packe ich meinen Rucksack fürs Büro, vergesse die Yogamatte und mache mich dann erstmal mit der S-Bahn auf nach Moabit, wo ich in einer Arztpraxis ein Rezept abholen muss. Seit die Ärztin gezwungenermaßen umgezogen ist, ist das immer eine kleine Weltreise, die auch noch eine ganze Menge Fußweg beinhaltet. Aber: Gut fürs Schrittziel und heute auch gut für Überstundenabbau. Nach einem flinken Check der über Nacht eingegangenen E-Mails (nichts Dringendes) lasse ich das Diensthandy nämlich die ganze Zeit unberührt stecken, bis ich wirklich im Büro bin. Davor aber jedenfalls noch Rezept abholen (Nix E-Rezept, ich bekomme Papier ausgehändigt, das unterschrieben werden muss, weswegen ich noch etwa zehn Minuten warten muss, bis die Ärztin zwischen zwei Patientinnen Zeit dafür hat), Medikament abholen und zweimal U-Bahn fahren.

Ich bin dann um 10 im Büro, drehe eine Begrüßungsrunde, kippe mir Milch ins mitgebrachte Müsli und habe beim Essen ein erstes Brainstorming mit einem Kollegen. Dann gehe ich die E-Mails im Detail durch und beantworte, was zu beantworten ist. Danach langes Meeting zu viert vor Ort und mit Ostfriesland zugeschaltet. Nochmal E-Mails und dann ist es Zeit fürs Mittagessen. Mit zwei Kolleg*innen und einem Hund laufe ich bei strahlendem Sonnenschein und 25 Grad zum Poké-Bowl-Laden und bestelle mir eine mit drei Sorten Rote Bete (Falafel, eingelegt und als Chips), Guacamole und Erdnussdressing, dazu hausgemachten Eistee.

Wieder zurück im Büro gibt es statt Kaffee eine kalte Cola gegen das Nachmittagstief, dann wieder E-Mails und dann ein Paket am Empfang abholen und bearbeiten. Noch diverse Tätigkeiten mit Leuten und Dingen vor Ort, ein paar Übersetzungskorrekturen und dann ist es Zeit für weitere Meetings, erst mit Chicago und dann mit Chicago und Nordengland. Als das zweite vorbei ist, ist es kurz nach 18 Uhr. Ich packe meine Sachen zusammen, wasche meine Colatasse ab, drehe eine Kontrollrunde und schließe Fenster und Türen (ab) und verlasse dann das Büro gegen viertel 7 – eine knappe Überstunde abgebaut, yay!
Dann telefoniere ich noch kurz in der Sonne stehend mit dem Liebsten, bevor ich mit der U-Bahn zum Yoga fahre. Heute sind wir zu viert und es klappt größtenteils gut, nur sind die hauseigenen Matten noch dünner als meine, was mir direkt Knie- und Ellbogenprobleme macht, so dass ich bei einigen Übungen aussetzen muss. Nach der Session vor dem Heimweg ein letzter Check des Diensthandys – 19 E-Mails in den zwei Stunden seit dem letzten. Einige lese ich noch, aber geantwortet wird erst morgen. Dann laufe ich durch den lauen Frühsommerabend nach Hause, mache mir dort aus Kartoffelresten von gestern einen schnellen Salat zum Abendbrot und gehe dann beizeiten Schlafen. Zu Müde für Zauberberge heute, es geht direkt mit dem Hörbuch nach Venedig und ins Traumland.