Noosa ist eine sehr kuschelige und anhängliche Katze. Nimbin auch, aber sie toppt ihn um Längen – zumindest was ihre Zuneigung zu mir angeht, er verteilt seine gerne großflächig, auf alle, die in der Nähe sind. Jedenfalls findet Noosa heute morgen kurz vor halb 7, sie müsste jetzt dringend mit meinem Gesicht kuscheln und mich anschnurren und dann bin ich halt wach. Zum Glück habe ich gut und eigentlich aus ausreichend geschlafen und kann gleich aktiv mitkuscheln und dann mein „Tagwerk“ beginnen. Ich lese mich durchs Netz, blogge, mache Italienisch und bin hellwach, als der Liebste anruft und putzmunter die Vorwahlergebnisse in New Hampshire analysiert. Dann spiele ich noch eine Runde, bin aber noch nicht bereit, wirklich aufzustehen. Um halb 9 beschließe ich, dass ich jetzt auch einfach schon die Hausverwaltung anrufen kann.
Seit einiger Zeit hält sich die smarte Heizungssteuerung nicht mehr an die Heizpläne und lässt sich inzwischen auch gar nicht mehr bedienen. Da mein Temperaturempfinden eh aus dem Tritt ist, hat es mich bislang noch nicht so gestört, aber gestern Abend als ich ins Bett ging, heizte es in meinem Zimmer auf voller Kraft und der Mitbewohner berichtet ähnliches aus seinem Zimmer – gerne mitten in der Nacht. Und das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch teuer werden. Außerdem möchte ich in punkto Schimmelmanagement auch gerne die Temperaturkontrolle über meine Wohnung haben. Ich telefoniere also mit der Hotline, nachdem sich niemand meines bereits letzte Woche erstellten Tickets angenommen hat. (Normalerweise sind sie gut bei sowas, aber zum Thema Heizung ist das jetzt schon das zweite Mal…) Die Störung wird aufgenommen und als ich bestätige, dass ich heute den ganzen Tag zuhause sein werde, wird jemand beauftragt, in der Tagschicht vorbeizukommen. Wäre es ein Notfall, würde es also gar nicht heizen, dann wäre auch die Nachtschicht mit drin. Ich frage, bis wann die Tagschicht geht und kriege 22 Uhr zu hören. Da muss ich erstmal schlucken. Aber gut, das Problem gehört gelöst.
Ich richtige mich also darauf ein, in der Mittagspause nicht rauszukönnen, koordiniere mit dem Mitbewohner, dass er während meiner wichtigsten Meetings als Ansprechpartner übernimmt und starte in den Arbeitstag – hoffend, dass das Ganze irgendwann zu humanen Zeiten stattfindet und ich dann abends rauskann.
Den Vormittag über arbeite ich an verschiedensten Dingen, lausche einem Webinar und warte nebenbei auf den Zuruf meiner Kollegin in Südengland. Die hat heute Nachmittag einen Arzttermin und ich soll sie spontan dabei vertreten, ein Meeting mit um die 300 Leuten zu hosten und mich vorher („heute morgen“) nochmal dazu mit ihr absprechen. Ich verschiebe also das Meeting mit Madrid und Chicago, dass ich eigentlich zu dieser Zeit hätte (was blöd ist, da das schon seit Wochen immer wieder verschoben werden muss) und warte dann sowohl auf den Handwerker, als auch auf die Kollegin.

Als der Mitbewohner seine Mittagspause macht und in der Küche kocht, schiebe ich auch eine kurze Pause ein und mache mir wieder Avocado-Toasts, diesmal mit Spiegelei. Die frühe Pause passt gut zu meinem Hunger, der durch das frühe Aufwachen heute früher einsetzt, und erhöht außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass die Kollegin, bei der es ja eine Stunde früher ist, und ich heute noch irgendwie zusammenfinden. Ich gehe dann auch sehr schnell wieder an den Schreibtisch und arbeite an anderen Dingen weiter. Dann habe ich um 14:30 ein Meeting mit Berlin, Hamburg und Valencia mit noch etwas Nachbereitung hintendran. Kurz danach meldet sich dann die Kollegin und wir meeten uns kurz für die Absprache und noch eine andere Aufgabe, die ich von ihr übernehmen kann, da ich diese Woche weniger dringende Dinge zu tun habe, als sie.
Mit der Aufgabe beschäftige ich mich dann, während sie zum Arzt fährt und bis um 17 Uhr das Meeting losgeht, das ich für sie hoste. Es ist mein erstes in dieser Größe und ich bin ein klein wenig aufgeregt. Dafür klappt es dann aber recht gut, bis auf kleinere technische Schwierigkeiten, für die ich aber nichts kann. Nach einer guten halben Stunde ist es vorbei. Der Handwerker ist immer noch nicht da und ich sage meinen Eltern für heute Abend ab – eigentlich wollte ich da noch hin. Stattdessen arbeite ich noch ein bisschen weiter, tausche mich mit dem Team aus und stelle die Aufgabe für die Kollegin fertig. Gegen 19 Uhr mache ich Feierabend.
Der Plan war, heute nochmal ruhig zu machen, bevor ich morgen Meeting- und Event-technisch Großkampftag habe. Nun ja. Ich mache mir Abendbrot warm (im Kühlschrank vorhin noch den Rest Orecchiette mit Lachs von Freitag entdeckt) und telefoniere mit dem Liebsten und dem Teilzeitkind. Dann noch etwas verschnaufen, bevor ich jetzt ungeplant doch Zeit habe, um 20 Uhr an einem Meeting im Adulting-Projekt teilzunehmen. Ich kündige an, dass ich früher raus muss, falls der Handwerker klingelt, aber das passiert nicht. Kurz vor 22 Uhr sind wir fertig und auch dann kommt er nicht mehr. Na großartig!
Unvermutet habe ich aus dem Meeting auch gleich noch Motivation und ein frisches To Do mitgenommen und weil ich ich bin, kümmere ich mich darum direkt auch noch. Mit allem Drum und Dran beschäftigt mich das bis fast Mitternacht. Dann ist es höchste Zeit, schlafen zu gehen, denn morgen wird wieder ein langer Tag. Einschlafen kann ich natürlich erst kurz vor 1, den Wecker habe ich schon vom ursprünglich avisierten 6:30 auf 7:00 weitergestellt. So viel zum Thema „noch mal durchatmen“.
