23.01.2024 – Heute mehr so 80 Prozent

Keine besondere Erinnerung an die Nacht, außer, dass ich nicht vom Heimkommen des Mitbewohners vom Vaccines-Konzert wachgeworden bin, sondern erst vom Wecker. Ergo richtig lange geschlafen. Aus dem Bett und in den Tag finden geht dann weniger gut. Ich richte mich dann aber irgendwie ein, stelle den Schreibtisch erstmal wieder an die richtige Wand (noch kein Termin für die Maler, dann kann ich auch richtig arbeiten und lüften und all das), mache mir Müsli mit Apfel und Blutorange, „Tee“ aus Ingwer und Kurkuma mit Honig und den Katzen Frühstück und dann sitze ich am Schreibtisch, während die Katzen Schichtdienst auf meinem Schoß schieben.

Gegen halb 11 kommt mein Bruder vorbei und holt sich die Hälfte der Crowdfarming-Avocados ab, hälftig unreif aus dem Kühlschrank und hälftig übers Wochenende nachgereift. Wir erledigen noch schnell etwas Papierkram und dann bricht er wieder auf und ich habe ein Meeting mit Lichtenberg, Biesdorf, Charlottenburg und Ostfriesland. Als das vorbei ist, geselle ich mich kurz zum Mitbewohner in die Küche – wir haben uns seit Freitag nicht gesehen. Wir updaten uns und ich bringe das Hygrometer wieder auf unter 60 %, während er sich sein Mittagessen kocht. Zurück am Schreibtisch dann der spannendste Teil des Arbeitstages. Ein Text wird finalisiert und zum PDF und ins Intranet hochgeladen. Dann halten die Kollegin in Südengland und ich unserer Chefin virtuell Händchen, während sie die entsprechende Mail an die Belegschaft ein letztes Mal umschreibt und dann rausschickt. Geschafft!

Jetzt mache ich auch Mittagspause. Erst etwas fürs Wochenende organisieren, dann Wäsche ab- und aufhängen, dann Avocadotoasts mit Safransalz und Pfeffer basteln. Da bin ich ganz Millenial, nur kommen meine Avocados direkt von glücklichen Bio-Bäuerinnen aus Spanien und werden hoffentlich nachhaltig angebaut.

Danach dann ein bisschen Gekruschel hier und da, an verschiedenen Projekten weiterarbeiten, aber keine großen Sprünge machen. Der Kopf spielt mal wieder nicht mit oder es mangelt an dringenden Deadlines. Ich ergebe mich und lasse es ruhig angehen. Um 16 Uhr gibt es noch ein globales Meeting anzusehen und davor kurz Probleme mit der Technik zu klären. Zwischendurch zweimal mit dem Liebsten telefoniert (nach dem Morgen- und vor dem Abendtelefonat). Das Teilzeitkind hatte heute Probetag an der wahrscheinlich neuen Schule und scheint superzufrieden zu sein. Sehr schön. Als wir auflegen ist es 17 Uhr und der Liebste macht Feierabend. Ich hingegen bekomme genau jetzt eine dringende Aufgabe rein, die heute noch erledigt werden muss. Immerhin habe ich so nochmal das Gefühl von Produktivität, bevor ich um 18 Uhr Feierabend mache.

Da mein normaler Yogakurs heute ausfällt, habe ich mir einen Online-Yogakurs gebucht und bereite jetzt alles dafür vor. Platz im Schlafzimmer schaffen, Matte ausrollen, Laptop ans Kabel hängen und einwählen, Kerze anzünden, nochmal was trinken, sitzen und runterkommen… Der Kurs geht dann erstaunlich gut, trotz schlechtem Blickwinkel und eben dem Fakt, dass ich hier ganz alleine bin (bis auf zwei neugierige Miezen). Es ist ganz gut, dass ich schon ein wenig Erfahrung habe und nur ab und zu gucken muss, was die Lehrerin meint. Ich komme erstaunlich gut ins Abschalten. Shavasana ist auch witzig, wenn um eine herum neugierigen Katzen trappeln. Irgendwann denke ich, hoffentlich bin ich nicht aus dem Zoom geflogen und liege jetzt hier für immer rum, aber genau da beginnt die Lehrerin die Gruppe wieder zurück ins Hier und Jetzt zu holen. Gute Erfahrung, das mache ich jetzt evtl. öfter.

Hinterher bestelle ich mir Essen – der Liebste hat mich influencet, als wir vorhin telefoniert haben. Bei mir gibt es aber nicht Thai, sondern Venezolanisch: Arepa mit schwarzen Bohnen, frittierten Kochbananen, Avocado, Schafskäse und Orangensauce, dazu Maniok-Pommes mit Yuca-Sauce und Zuckerrohr-Limonade mit Limette und Minze. Superlecker, auch das muss wiederholt werden!

Während des Wartens kümmere ich mich um die Italienisch-Apps, zum und nach dem Essen schaue ich zwei Folgen „The West Wing“. Danach geht es noch in die Badewanne und dann kurz nach 23 Uhr endgültig ins Bett.

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