Es ist ganz erstaunlich, wie sehr das Homeoffice zu meiner Entspannung beiträgt. Beim morgendlichen Telefonat mit dem Liebsten stellen wir zwar gemeinsam fest, dass ich noch nicht so entspannt bin, wie ich denke, aber im Laufe des Tages fällt der Stresspegel deutlich spürbar ab.
Kurz vor 10 sitze ich mit Porridge, Apfelmus und Chai am Schreibtisch, rechtzeitig für das anstehende Meeting mit Paris, Brüssel, Madrid, Valencia und Dublin. Danach habe ich Muße, mich um eine kreative Aufgabe zu kümmern und erlaube mir danach, nicht gleich mit diversen anderen Dingen weiter zu machen, sondern mal ein bisschen im Internet herumzuhacken, bis es Zeit für das Meeting mit meiner Chefin ist. Dieses ist sehr produktiv, ich bekomme großes Lob für die kreative Aufgabe und eine weitere und gemeinsam kommen wir noch bei ein paar anderen Dingen weiter. Außerdem schließen wir ein paar organisatorische Dinge ab, so dass meinem Spanientrip jetzt nichts mehr im Weg steht und ich außerdem die Hin- und Rückfahrt zur goldenen Hochzeit der Liebsteneltern buchen kann.
Mittags will ich erst die Suppe von Montag aufessen, entscheide mich dann aber nach vorsichtigem Kosten für Entsorgung. War zum Glück nur noch eine Portion. Stattdessen gibt es dann die Burrito Bowl, die ich gestern zusätzlich zu den Tortillas bestellt hatte, um auf den Mindestbestellwert zu kommen. Sehr lecker. Danach geht es nochmal raus zu Sonne, Schnee und blauem Himmel und kurz in den Supermarkt, Vorräte auffüllen.
Um 14 Uhr dann das nächste Meeting, wieder mit meiner Chefin und dazu noch London. Danach Dinge abarbeiten und in dem Zusammenhang gleich noch einen spontanen Videocall mit der Kollegin in Madrid einlegen, bei der ich übernachten werde. Wir reden aber (fast nur) über Arbeitsdinge. Manchmal braucht es etwas Sozialhygiene. Danach jage ich noch ein paar offenen Themen hinterher und komme dabei jeweils einen Schritt weiter – so langsam antworten die Menschen wieder auf E-Mails, so nach dem Jahreswechsel. Um 17:30 dann noch ein letztes Meeting, mit meiner Chefin, der Kollegin in Madrid und einer Kollegin in Chicago. Auch das ist produktiv und um Punkt 18 Uhr zu Ende. Im Anschluss erledige ich noch ein paar Action Items und dann ist Feierabend.
Zur Feier des Abends mache ich mir erstmal einen Aperol Soda mit Orangenscheiben und hänge ein bisschen auf dem Sofa ab, bis ich Hunger bekomme. Dann koche ich Pellkartoffeln und mache mir dazu aus geräuchertem Sockeye-Wildlachs, Blutorange, Olivenöl, Senf, Honig und Dill einen fruchtigen Lachssalat. Eine sizilianisch-skandinavische Fusion, inspiriert tatsächlich von meiner ehemaligen norwegischen Mitbewohnerin – die muss ich noch anschreiben, ob wir sie im Sommer besuchen können, wenn wir in Norwegen sind.

Beim Essen telefoniere ich mit dem Liebsten und danach schaue ich die nächste Folge der Joey-Kelly-und-Family-Panamericana-Doku. Diesmal geht es von Las Vegas über Los Angeles, San Diego und Baja California bis Tequila. Die eigentliche Doku dauert auch nach der Zeitangabe in der Mediathek anderthalb Stunden, aber dank der ganzen Werbung, die man nicht wegblicken oder vorspulen kann, bin ich bestimmt eine Stunde länger damit beschäftigt.
So kann ich mich eigentlich direkt danach schon bettfertig machen. Noch kurzer Check, dass der Flug der Ellis stattfinden wird – wenn auch wieder enorm verspätet, dann Augen zu und Ohren nach Venedig.