16.01.2024 – Büro(s) und Yoga

Der Wecker steht wieder auf 7, ich wache kurz vor 6 auf. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Verschwörung? Ich bin zum Glück schon einigermaßen ausgeschlafen und gebe das wieder Einschlafen dann relativ früh auf. Stattdessen ausführliche Internetrunde, geruhsames Bloggen usw. Kurz nach 8 schwinge ich die Beine aus dem Bett und mache mich fertig für den Tag. Den Rucksack habe ich gestern Abend schon weitgehend vorgepackt, ich Schlaubi, und muss also heute früh nur noch Frühstück und Ladegerät einpacken. Ein kurzes Telefonat mit dem Liebsten und schon geht es aus dem Haus.

Vollgepackt mit Rucksack, Yoga-Matte, schwerem Beutel und meinem Wahlbrief laufe ich durch den frisch beschneiten Kiez zur Tram. Den Brief werfe ich unterwegs noch ein – diese Bürgerinnenpflicht auch abgehakt. Da die Linke in meinem Wahlkreis (der ehemalige von Ströbele) sowieso keine Chance auf das Direktmandat hat – und nur diese ihr aktuell wirklich helfen könnten, wieder Fraktionsstatus zu bekommen – musste ich nicht lange abwägen, sondern habe einfach wieder dasselbe gewählt, wie bei der Originalwahl. Auf den Ohren habe ich den Podcast eines deutschen Paares, das nach Toronto umzieht, das ist ganz unterhaltsam, teilweise spannend und macht mich auch nostalgisch. Schon wieder zehn Jahre nicht in Toronto gewesen, meine Eltern hingegen fliegen heute hin.

Im Büro angekommen erst kurze Begrüßungsrunde (eine Kollegin trägt Maske, nachdem sie erst eine Lungenentzündung und dann COVID hatte und jetzt nicht noch Grippe obendrauf möchte) inkl. Schwätzchen mit der neuen Kollegin, dann Kaffee holen (Frühstück gab es mit Banane und Spekulatius schon zuhause), E-Mails checken, ein Formular erstellen und versenden und dann auf das erste Meeting vorbereiten. Das findet um 10 statt, mit London und Nordengland. Im Ergebnis schreibe ich zwei Mails vor und schicke sie zur Abnahme an drei Personen. Dann bereite ich das nächste Meeting vor – zu viert live im Büro plus Zuschaltung aus Charlottenburg. Das dauert gute anderthalb Stunden.

Hinterher nehme ich meinen schweren Beutel und spaziere durch frischen Schneefall an der Spree entlang zur Wohnung meiner Eltern. Briefkasten leeren, Pflanzen überprüfen, diverse Pakete und Päckchen ablegen, die im letzten halben Jahr zu mir geschickt wurden, Heizung anstellen. Das war dann jetzt das letzte Mal für eine Weile, Freitag kommen sie wieder. (Allerdings sind mein Bruder und seine Freundin bald eine Weile weg, mache ich also in deren Wohnung weiter…)

Aus der Wohnung laufe ich etwa fünf Minuten bis zu unserem zukünftigen neuen Büro. Dort treffe ich auf drei Kolleg*innen, die aus dem alten herübergewandert sind, und wir machen eine Begehung der Räumlichkeiten. Das wird neu, anders und interessant – ich bin gespannt!

Hinterher spazieren wir wieder gemeinsam am Wasser entlang zum alten Büro. Dort esse ich meine mitgebrachten Stullen während eines Meetings mit Paris. Danach gehe ich durch die etwa 30 E-Mails, die in den letzten fünf Stunden eingetrudelt sind. Dann kommt die Freigabe für die beiden Mails von morgen, die ich danach versende – eine an die globale Belegschaft, eine an alle Manager*innen.

Ich kläre noch etwas mit der Kollegin in Madrid (und spreche mit ihr über meinen baldigen Aufenthalt dort) und der Kollegin in Südengland, bespreche mich kurz mit dem Kollegen aus Ostfriesland, schaue mir neugewonnene Aufgaben für diese Woche an, schreibe das Protokoll zum 11-Uhr-Meeting, halte kurz nach, was ich heute geschafft habe und mache dann kurz nach 18 Uhr Feierabend.

Wieder mit Podcast auf den Ohren geht es mit der U-Bahn zum Yoga. Dort wird gerade umgebaut und ich komme nur über einen Umweg samt Baustelle in den Yogaraum. Dafür ist die Stunde dann aber sehr gut und entspannend, erst während des Shavasana springt der Kopf wieder an (dabei sollte er das ja genau da nicht tun). Hinterher laufe ich nach Hause, mache mir Suppe von gestern warm und sitze dann gegen halb 10 mit Suppe, Katzen und Feierabendlimo (Estragon-Ingwer) auf dem Sofa. Beim Essen telefoniere ich kurz mit dem Liebsten. Dann ein kurzer Plausch mit dem Mitbewohner, ein Ticket an die Hausverwaltung (die Heizungssteuerung macht erratische Dinge), ausführliches Italienischlernen und schon ist es 23 Uhr.

Ich gehe ins Bett, spiele noch etwas auf dem Handy, bekomme die Nachricht, dass meine Eltern mit fast vier Stunden Verspätung in Toronto gelandet sind und höre mich dann gegen Mitternacht einschlafender Weise nach Venedig.

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