13.01.2024 – Wohlsein

Genau genommen beginnt der Tag gegen 3, als mein Mitbewohner nach Hause kommt und dann ein zweites Mal gegen 6, als er auf Toilette geht, aber ich schlafe beide Male dann doch wieder ein und wache dann erst zehn Minuten vor dem Weckerklingeln um 8 auf. Der Wecker klingelt, weil heute das Weihnachtsgeschenk des Liebsten eingelöst wird. Wir telefonieren kurz – er mit Kaffee, ich mit Mate in der Hand – und treffen uns dann halb 11 am Ostkreuz zur Weiterfahrt an den Scharmützelsee. Dort werden wir anderthalb Tage lang dem Wohlsein – neudeutsch Wellness – fröhnen. Als wir im Hotel ankommen, ist unser Zimmer noch nicht fertig. Das macht aber gar nichts, denn in den Spa-Bereich können wir sofort und wegen dem sind wir ja da.

Als erstes schwimmen wir ein paar Bahnen, dann liegen wir ein wenig im Whirlpool herum. Die nächste Station ist dann der Außenpool mit Solebad – für uns beide insgesamt das Highlight des Wochenendes, wie sich herausstellen wird. Von dort geht es nach einer Dusche ins Dampfbad, dann wieder Duschen, Abklingbecken, Ruheraum. Dort ergattere ich eines der beiden beheizten Wasserbetten und bin selig. Ich lese weiter in „Bitter Almonds“ und döse irgendwann weg. Dann folgt irgendwann die zweite Runde – Solebad, Duschen, Biosauna, Duschen, Abklingbecken, Ruheraum. Gleiches Prozedere. Nach dem Aufwachen haben wir etwas Appetit und gönnen uns an der Bar einen Cheesecake Crumble, einen Smoothie für mich und eine Apfelschorle für den Liebsten.

Danach folgt Runde drei… Solebad, Duschen, Oktagon-Sauna, Duschen, Abklingbecken, Ruheraum. Diesmal schlafe ich nicht mehr ein – ich bin schon zu aufgeregt wegen des Abendessens später – und lese stattdessen mein Buch aus. Gut, dass ich optimistisch noch ein zweites mitgenommen habe! Bevor wir den Spa-Bereich für heute endgültig verlassen, hüpfe ich noch ein viertes Mal heute ins Solebad und der Liebste in die Bio-Sauna. Nach einer Dusche treffen wir uns im Abklingbecken, dann heißt es anziehen und Zimmer beziehen.

Wir ruhen uns kurz auf dem Bett aus, durchstöbern schonmal die Speisekarte und verhandeln die Vorspeisen (Es gibt ein Angebot, mit dem man drei kosten kann, was günstiger wäre, als die drei einzeln zu bestellen. Da ich mich nicht mit mir selbst auf eine Vorspeise einigen, brauche ich des Liebsten Einverständnis und bekomme es dann auch). Kurz vor acht gelangen wir auf verschlungenen Wegen treppauf und treppab zum Restaurant. Es gibt einen schon im Voraus ausgewählten Aperitivo mit Aperol, Gin, Limettensaft und Prosecco.

Die drei ausgewählten Vorspeisen sind Carpaccio mit Trüffelpesto und Rucola, geräucherte Entenbrust mit Gorgonzola, Roter Bete und Feigen und dann eine Art italienisches Sushi mit Balsamico-Reis, Thunfisch, Jakobsmuscheln, Parmaschinken, Amalfizitrone, Peperoni, Sardelle und Avocado. Alles unglaublich lecker!

Beim Hauptgang wollen wir dann beide das Gleiche, was ein bisschen schade ist, aber manchmal ist es nunmal so: Waldpilz-Fettucine mit Rehschinken. Dazu trinken wir Lugana, einen Weißwein aus der Lombardei.

Ob nun wegen allgemeiner Ausgewrungenheit, Müdigkeit, Völlegefühl oder Histamin… Ich schaffe meine Pasta nicht und so muss ich auch das Dessert ausfallen lassen. Der Liebste schafft immerhin nicht nur seine Pasta, sondern auch noch einen Grappa. Danach wollen wir uns eigentlich noch in die Bar mit dem offenen Kamin setzen und einen gepflegten Cocktail zu uns nehmen, es ist uns dann aber zu voll und lebhaft dort und wir müssten uns einen Tisch mit anderen teilen. Also gehen wir doch direkt aufs Zimmer und holen uns noch was aus der Minibar. Damit geht es aufs Bett. Der Fernseher läuft, aber ich höre es recht schnell neben mir schnarchen (nur ganz sanft). Also mache ich den Fernseher und das Licht aus und dann wird schon gegen 23 Uhr geschlafen.