Das war eine unruhige Nacht, weil die lieben Katzis so anhänglich und kuschelig waren, dass ich mich immer mal wieder aus den Knäuel befreien musste und dann direkt wieder eingekreist wurde. Ich bin jedenfalls ziemlich gerädert, als der Wecker klingelt. Zum Glück beginnt der erste Arbeitstag des Jahres aber recht entspannt, das erste Meeting ist um 11, und ich kann es also ruhig angehen lassen. E-Mails gab es über das lange Wochenende auch kaum, sehr schön. Also mache ich ein paar organisatorische Dinge, sende ein paar bereits letztes Jahr vorbereitete E-Mails an die gesamte globale Belegschaft, chatte mit einem italienischen Kollegen in Dublin und habe dann besagtes Meeting mit Berlin und Chemnitz, das auch gar nicht so lang wird, wie angesetzt. Danach nutze ich den ruhigen Restvormittag für möglichst stressfreies Einkaufen für die Woche.
Ich gehe erstmal nur in den Discounter und schaue, ob ich dort alles bekomme – siehe da: ja – und kaufe dabei auch allerlei saisonales ein: Litchis, Kakis, Blutorangen – dies als Hinweis an Herrn Buddenbohm, der sich letzte Woche fragte, ob vor Bärlauch noch Foodtrends anstehen – es ist Zitrus- und vor allem Blutorangensaison! Blöderweise sind Zitrusfrüchte Histaminliberatoren, aber da muss mein Körper jetzt wohl durch, Saison ist Saison. Außerdem kaufe ich viel Fischiges (alles zertifiziert aus nachhaltigem Fischfang), da ist mir gerade nach.
Wieder zurück gibt es dann aber erstmal Stulle – mit Avocado-Kichererbsen-Aufstrich, Tilsiter, Sardellenpaste, und die reifste der Kakis direkt aus der Schale gelöffelt. Danach habe ich ein langes, spannendes und produktives Meeting mit Prag. Danach tröpfelt der Nachmittag so vor sich hin (draußen wortwörtlich), bis zu meinem Call mit Paris. Die Kollegin hatten einige unserer regelmäßigen Meetings wegen dringenderer Dinge ausfallen lassen, dann hatte sie letzte Woche Urlaub – es gibt also viel zu erzählen. Direkt im Anschluss stößt der Kollege aus Chicago dazu und wir besprechen, was wir als immer noch reduziertes Team die nächsten Tage zu tun haben. Ab Donnerstag sind wir dann wieder vollzählig.
Weil das Dringende dann durch ist und ich für Weiteres auf Zuarbeit warten muss, mache ich gegen 17 Uhr Feierabend. Ein Vorsatz für dieses Jahr ist, meine Freizeit wieder mehr der Arbeit zu entreißen. Ich habe Vertrauensarbeitszeit und arbeite mit Menschen aus diversen Zeitzonen zusammen, das heißt, dass mich die Arbeit selten so richtig loslässt, weil halt immer noch irgendwo anders weitergemacht wird. Also habe ich mir vorgenommen, Phasen, in denen wenig zu tun ist, komplett auszukosten und sie aktiv für Anderes zu nutzen. Mal gucken, wie gut und wie lange das so klappt.
Ich sitze dann auf dem Sofa, mache Italienischaufgaben und spiele ein bisschen auf dem Handy, bevor es 18:30 Uhr Zeit ist, zum Yoga aufzubrechen. An dem Punkt schaue ich nochmal kurz auf das Diensthandy – alles OK – und lasse es dann einfach zuhause (!!!). Ich spaziere Hörbuch hörend durch den Regen zum Yoga. Wir sind heute zu viert und es macht Spaß, obwohl es anstrengend ist. Dann spaziere ich durch den Regen wieder nach Hause und stelle dabei fest, dass das FitBit den ganzen Tag noch an der Steckdose neben dem Bett hing – alle Schritte umsonst!

Zuhause ist der Mitbewohner fleißig am Kochen – Gnocchi mit Zucchini und gebratener Geflügelwiener. Ich nehme mir eine Kostprobe, habe aber eigene Pläne – bei mir gibt es Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl. Das perfekte Essen für das Jahresanfang-Reset-Verdauung-normalisieren-Comfort-Food-Gefühl, dazu eine Feierabend-Ingwerlimo. Nach dem Essen spiele ich noch ein wenig weiter und mache mich dann gegen elf bettfertig. Ich telefoniere noch zum dritten Mal oder so heute mit dem Liebsten, streite mich mit den Katzen um ausreichend Platz auf der Wärmedecke, lese noch ein paar Seiten Buch und schlafe dann ein.