Ich wache kurz vor halb 9 auf, ohne Wecker und mit noch schlafenden Katzen, das spricht für echtes Ausschlafen, juhu! Bis gegen 10 liege ich im Bett, dann beginnt eine fast zweistündige Phase hektischer Betriebsamkeit, denn was wäre Weihnachten ohne diese? Ich räume um mein Bett herum auf, stelle den Geschirrspüler an, lege Wäsche zusammen, sauge Staub, durchsiebe das Katzenklo, fülle Wassernäpfe auf, gieße Pflanzen, packe meine Sachhen für vier Tage inkl. Arbeit und Weihnachtlichem, dusche, bringe den Müll weg und fahre dann mit Sack und Pack (ein schwerer Rucksack, ein schwerer Beutel, eine Geschenktüte) mit S- und U-Bahn nach Südberlin. In der Ringbahn bin ich die einzige mit Maske, in der U9 sind es ein paar mehr. Die Zeit in der Bahn nutze ich für die Sprach-Apps – alles für den Streak!
Der Liebste holt mich mit Kaffee am U-Bahnhof ab und hilft mir Tragen. Wir spazieren zu ihm nach Hause, legen Sachen ab und treffen die letzten Vorbereitungen für unser Weihnachten. Ich hänge den letzten Schmuck in den Baum – das Teilzeitkind hatte scheinbar mitten im Schmücken plötzlich was Anderes vor letzte Woche – und lege Geschenke darunter, stelle Plätzchenteller zusammen, entzünde die Kerzen am Adventskranz, es läuft Weihnachtsmusik (im Speziellen „Fairytale of New York“ und „Jingle Bells“, eher nichts mit Jesus und so) und dann liegen wir noch einen Moment auf dem Sofa und kümmern uns um das Größte meiner Weihnachtsgeschenke – ein Wochenende in einem Wellnesshotel an einem der Seen rund um Berlin. Nach einigem Hin und Her buchen wir schließlich eins für gleich in zweieinhalb Wochen und sind beide sehr glücklich und zufrieden damit.

Kurz darauf kommt die beste Freundin des Liebsten an und seine Mitbewohnerin aus ihrem Zimmer. Wir stoßen mit Sekt an und dann ist endlich so richtig Bescherung. Ich bekomme die meisten Geschenke, denn der Liebste hat natürlich noch welche von seiner Familie mitgebracht, aber jede*r hat hier etwas zum Auspacken und am Ende sind alle sehr zufrieden.

Der Nachmittag vergeht mit Kochen (hauptsächlich die beste Freundin des Liebsten mit Zuarbeit des Liebsten), Sekt trinken und erzählen. Dann gibt es einen Bellini zum Aperitif und dann veganes Kartoffel-Spinat-Gratin und vegane Chorizos, dazu Rioja, für die die Rotwein mögen (hauptsächlich ich).

Wir sitzen und erzählen, bis irgendwann gegen 20:30 alle schrecklich müde sind. Schnell noch die Küche aufräumen, die beste Freundin verabschieden und dann liegen der Liebste und ich wieder auf der Couch. Wir gucken verschiedene Comedy-Sachen auf YouTube und Netflix (am intensivsten und empfehlenswertesten ist Daniel Sloss‘ „Dark“) und gucken nebenbei in unsere Telefone, wie sich das gehört. Kurz nach 23 Uhr gehen wir ins Bett, denn morgen heißt es für beide wieder Arbeiten.
Wow – was du alles so in 2 Stunden schaffst – Wahnsinn 🙂