Ich erwache trotz spätem Einschlafen früh, schon kurz nach 6 Uhr, und anstatt nochmal ein bisschen wegzudämmern, möchte ich wirklich dringend etwas nachschauen, was mit Arbeit zu tun hat. Das tue ich dann auch und daraus resultiert dann gleich ein wenig Arbeit – inkl. Absprache mit einem Kollegen, alles vom Bett aus. Danach dann erst das mit dem Internet leer lesen, Bloggen und Sprachen üben und dem Rest der Morgenroutine. Heute mit Büro-Vorbereitungen aka Müsli aussuchen, Pfirsich schnippeln, Stullendose füllen und Rucksack packen.
Ich laufe mit Hörbuch auf den Ohren eine Stunde ins Büro – Schrittziel schon fast erreicht – und führe dort dann erstmal einige Gespräche, bevor ich dazu komme, meinen Laptop aufzubauen, Milch ins Müsli zu kippen und mir einen Tee zu machen. Dann Frühstück an E-Mails lesen und Absprachen treffen. Um 11 ein Meeting komplett in Präsenz und zu viert. Das gibts ja auch fast nie, dass niemand zugeschaltet ist. Der ganze Tag ist von viel Präsenzabsprachen geprägt.

Zur Mittagspause spaziere ich hinaus an die Spree zu einer Parkbank und warte auf meine Eltern, die von ihrer Wohnung aus dorthin spazieren. Auch hier gilt es, Absprachen zu treffen, die mit Post und Blumen zu tun haben. Außerdem bekomme ich mein Exemplar von Mamas neustem Buch. Während wir noch ein bisschen erzählen spaziert ein nicht ganz unbekannter Bekannter aus dem Internet mit seinem Hund vorbei – auch er wohnt hier gleich um die Ecke. Als ich meinen Eltern erzähle, wer das ist, ist zumindest meine Mama ganz beeindruckt, dass ich den kenne und sagt, dass sie ihn in letzter Zeit öfter gefavt hat. Apropos, mein Papa ist seit „Tag X“ jetzt auch auf Mastodon – Kernfamilie wieder vereint.

Weil es dann donnert und langsam anfängt zu regnen, laufe ich früher als geplant zum Büro zurück, nicht ohne den Eltern eine gute Reise zu wünschen. Sie fliegen morgen nach Kanada, wir kommen dann nächstes Wochenende nach. Wieder am Schreibtisch gibt es dann Stulle und Schreibtischmöhren und einen ersten Blick ins Buch.

Dann wieder Live-Absprachen unterbrochen von Telefonaten, unterbrochen von dem einzigen virtuellen Meeting des Tages. Zwischendrin auch noch Annahme der Getränkelieferung, die ich heute morgen im Bett bestellt hatte und Kaltstellen der Getränke. Danach versuche ich noch, mich an eine normale Arbeitsaufgabe zu setzen, aber es kommt doch immer wieder etwas dazwischen und außerdem gibt es einen spannenden Livestream aus Washington.
Ab 17 Uhr dann ein kleines Get Together in der Küche, mit Chips, Getränken, einer Geschicklichkeitschallenge und viel Gelächter und Gerede. Besonders schön ist, dass ein Kollege dabei ist, der seit der Pandemie eigentlich komplett im Homeoffice ist, den habe ich seit Jahren nicht live gesehen. Wir kommen im Gespräch direkt noch auf eine gute Idee, morgen geht es an die Umsetzung.
Gegen 18:30 Uhr packe ich meine Sachen zusammen und verlasse das Büro in Richtung Fitnessstudio. Unterwegs telefoniere ich zum dritten Mal heute mit dem Liebsten. Im Fitnessstudio angekommen ziehe ich mich zufällig genau neben der Kursleiterin um, die mich dann auch anspricht: „Ach, Hallo. In Klamotten habe ich Dich gar nicht erkannt.“ Kurz danach bin ich am Wasser und sie am Beckenrand. Da noch ein wenig Zeit ist, bis der Kurs losgeht, schwimme ich erst einmal ein paar Bahnen. Nach vier davon ist das Becken aber leider schon zu voll mit anderen Kursteilnehmer*innen. Dann also 45 Minuten AquaFitness. Hinterher geht es noch für 15 Minuten in die Sauna.
Dann mit der S-Bahn nach Hause. Erst Katzen füttern, dann mich (Zwei Spiegeleier mit getoastetem Dinkelbrot, Gurke, Apfel-Rote-Bete-Schorle), dann Rucksack und Sporttasche auspacken, Zähneputzen und Schlafengehen. Kurz vor 23 Uhr ist das Licht aus.