19.07.2023 – Uff-Tag

Die Nacht ist unruhig, immer mal wieder wache ich auf und liege eine Weile wach. Bei einer der Gelegenheiten versuche ich, mich wieder schläfrig zu lesen. Nicht mit Noosa! Die ist sehr an meiner Aufmerksamkeit und an Körperkontakt interessiert und legt sich immer genau zwischen mein Gesicht und den Kindle, flauscht sich an mein Gesicht und schnurrt laut – auch bei mehrmaligem Seitenwechsel. Ich gebe also das Lesen auf, mache die Augen zu und döse langsam weg – als Noosa das merkt, steht sie auf – ist ja langweilig jetzt – und springt vom Bett, was mich dann wieder hellwach macht. Niedliches Biest, die!

Jedenfalls bin ich ziemlich müde als der Wecker klingelt und mache mich nur widerstrebend fertig fürs Büro, inkl. Rooibos-Mate to go und histaminarme Stulle schmieren fürs Mittagessen. Als ich losgehe, habe ich noch den Gedanken, wieder ins Büro zu laufen – Schrittziel! Challenge! – aber schon nach wenigen Schritten entscheide ich mich für die Tram. Meine Beine sind irgendwie ganz schwer heute und das wäre wirklich anstrengend.

Im Büro angekommen werde ich fast direkt von einem Kollegen beschlagnahmt, Ich kann mir vorher gerade noch Milch ins Blaubeermüsli schütten. Wir besprechen ein Thema ausführlich, zwischendurch rufe ich noch jemand anderes an, dann reden wir weiter… und haben dann nach etwa zwei Stunden einen Schlachtplan. Dann komme ich dazu, meine E-Mails zu lesen und einige zu beantworten, bevor ich einen Call mit Warschau habe. Daraus folgen weitere Absprachen per Chat und dann ist es auch schon langsam Zeit für die Mittagspause.

Mit einem Kollegen bringe ich zwei leere Getränkekästen in den Supermarkt nebenan und kaufe dann von dem Pfandgeld Eis für die Büromannschaft, was dankend angenommen wird. Dann sitzen wir noch mit anderen in der Küche, während ich meine Stulle plus Gurke und Radieschen mümmele.

Nach der Pause geht es direkt ins nächste Meeting – vier vor Ort, einer aus Polen zugeschaltet. Wir überziehen um eine halbe Stunde, dann verabschieden sich drei und wir holen vor Ort noch eine Person dazu. Dann haben wir auch hier ein Ergebnis. Während ich jetzt noch auf Rückrufe warte, meldet sich stattdessen meine Chefin mit einer überraschenden Nachricht, die die nächsten Wochen bis zum Urlaub noch sehr spannend werden lässt. Uff. So langsam bin ich durch mit diesem Tag.

Ich entscheide mich dann, nicht wie geplant noch zum Sport zu gehen, sondern direkt nach Hause. Und dann nach den ersten Metern wieder gegen das tatsächliche Gehen, sondern für die Tram. Kein Tag für körperliche Anstrengungen – ich nehme aber zumindest auf dem Weg von der Tram nach Hause noch einen kleinen Umweg, um wenigstens die 30 Minuten Aktivität für die Challenge voll zu bekommen.

Zuhause füttere ich die Katzen, nehme mir ein alkoholfreies Radler und setze mich in den Liegestuhl. Die nächste Stunde über durchstöbere ich die Essen-Bestell-Apps nach etwas, auf das ich Lust habe und das histaminarm ist. Meistens scheitert es an Tomaten, Soja oder irgendwelchen Saucen und Dips. Am Ende lande ich bei Kufta aus Rind und Lamm (semi-gut laut meiner App, da Hackfleisch generell problematisch sein kann, aber nicht zwingend Histamin enthält), Koriander-Kartoffeln und Labneh. Auch beim Labneh ist sich die App nicht sicher, es käme halt drauf an, welche Joghurtkulturen verwendet werden, aber ich habe da jetzt auch keinen Nerv mehr und bin froh, etwas halbwegs appetitliches gefunden zu haben.

Ich lege mich aufs Bett, telefoniere mit dem Liebsten und fange dann an, eine Folge Succession zu gucken. Nach einer Stunde ruft das Restaurant an, entschuldigt sich für die Verspätung und bietet mir zur Wiedergutmachung ein Getränk oder Baklava an und ich entscheide mich natürlich für Baklava. Gute 10 Minuten später ist das Essen dann da.

Bis auf das Brot esse ich alles auf und bin dann ganz schön voll für so spät am Abend – das Essen kam gegen viertel 10. Dieses Histamin-Dings fängt an zu nerven. Bisher habe ich diese Woche eher mehr Beschwerden als in den Wochen davor und es macht alles so schwierig, was nicht selbst zubereitet ist. Ich bin kurz davor, auf das Testen zu pfeifen und einfach normal weiter zu essen, aber das ziehe ich jetzt schon noch durch. Aber egal was am Ende rauskommt, ich werde nicht langfristig auf all die guten Sachen verzichten, höchstens die Aufnahme ein wenig moderieren. Gegen 22 Uhr nehme ich ein Lavendelbad zum Runterkommen und dann liege ich kurz vor 23 Uhr im Bett.

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