16.07.2023 – Hochsommersonntag

Auf den heißesten Tag des Jahres folgte eine Tropennacht – es blieb die ganze Nacht über 20 Grad. Und trotz Verdunkelung seit Tagen hat sich mein Zimmer so aufgeheizt, dass der Liebste und ich (und die Katzen) nicht gut oder gar durchgeschlafen haben. Kurz nach 7 bin ich wach, zum Glück waren wir vor Mitternacht im Bett, so dass ich insgesamt recht ausgeruht bin. Der Liebste, der in der Nacht länger wachgelegen hat, schläft bis kurz vor 9. Als er wach wird, mache ich schnell Kaffee und hole kalten Orangensaft aus dem Kühlschrank. Da die Milch nur noch für einen Kaffee reicht, trinke ich meinen kleinen Schluck Espresso mit den Resten der gestern geöffneten Johannisbeerschorle und habe direkt wieder Festivalfeeling im Kopf.

Wir liegen und lesen und schreiben uns mit den Gäst*innen von gestern und für alles andere ist es eh viel zu heiß. Kurz nach 11 siegt dann der Hunger und wir stehen zu einem Restefrühstück auf (zwei Löffel Nudelsalat, gestern gegrillte Bratwürste und Halloumi, aufgebackene Focaccia, je ein Spiegelei und für mich zwei Cupcakes, dazu den Rest Orangensaft). Weil es auf dem Balkon zu warm ist, gibt es das Frühstück drinnen.

Nach dem Essen sitzen wir erst noch ein bisschen rum, dann räumen wir die restlichen Dinge von gestern an ihren Platz, der Liebste macht noch den Grill sauber und ich wasche Dinge ab. Dann spazieren wir ein Stück gemeinsam und ich bringe den Liebsten zur S-Bahn, mit der er in seine kühle dunkle Höhle fährt. Ich selbst kaufe am S-Bahnhof Erdbeeren, setze meine Kopfhörer auf und laufe dann mit Podcast auf den Ohren weiter bis zum Volkspark Friedrichshain. Dort lege ich mich unter einen Baum ins Gras und ruhe mich ein Stündchen aus, bis der Lieblingsnachbar mir ein Signal gibt.

Ich spaziere hinüber zum Krankenhaus und finde den Lieblingsnachbarn und die Freundin, die gestern absagen musste, auf einer Bank vor. Der Lieblingsnachbar hat Eis mitgebracht, ich Cupcakes und eben Erdbeeren. Wir haben einen etwa dreistündigen gemütlichen Plausch und reden zum Glück nur teilweise über Krankheiten. Kurz nach 18 Uhr bringen wir die Freundin noch bis zum Fahrstuhl und laufen dann gemeinsam durch den Park wieder gen Norden. Am Ende des Parks schwingt sich der Lieblingsnachbar auf sein Fahrrad und ich setze wieder die Kopfhörer auf und laufe nach Hause. So habe ich nicht nur das heutige Schrittziel erreicht, sondern auch die gestern fehlenden knapp 3000 Schritte noch nachgeholt.

Wieder zuhause bekommen zunächst die Katzen ihr Abendbrot. Dann bereite ich die Erdbeeren, die die Freundin nicht mehr in der Cupcake-Dose unterbringen konnte, fürs Einfrieren vor. Morgen beginnt meine histaminfreie (realistisch betrachtet histaminarme) Testphase und da sind Erdbeeren leider tabu. Ich vernichte dann gleich auch noch andere Lebensmittel, die sonst in den nächsten Wochen schlecht würden. Der Orangensaft ist schon heute morgen alle geworden, jetzt gibt es die letzte halbe Bratwurst (der Rest ist gestern ungegrillt eingefroren worden) mit unbedenklichem Maiskolben samt Kräuterbutter und Focaccia und irgendwie muss noch eine Dreiviertelflasche Grillo weg.

Ich mische den Wein mit Mineralwasser, Holunderblütensirup und Balkonminze und trinke zwei große Gläser Hugo auf dem Balkon. Dazu schaue ich erst eine Doku („Vom Wir zum Ich“), in der ein britisches Filmteam Jahre nach der Wende die Protagonist*innen wieder besucht, die sie 1987 für eine Doku in Rostock porträtiert hatten. Irgendwo läuft dabei ein Stück der Olsenbanden-Titelmelodie. Es kommt, was kommen musste: Als die Doku vorbei ist, schaue ich noch den ersten Olsenbanden-Film. Wir haben neulich mal festgestellt, dass es fast alle der Filme kostenlos oder für einen schmalen Taler auf Prime zu gucken gibt.

Gegen Ende des Films werde ich schon sehr müde (und Hugo-düsig) und räume nebenbei schon mal auf, putze mir die Zähne und lege mich ins Bett. Als der Film vorbei ist – kurz vor Mitternacht – klappe ich den Laptop zu und schlafe richtig ein.

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