03.07.2023 – Montag

Eigentlich habe ich gar kein großes Problem mit Montagen, ich mag meine Arbeit ja allermeist, das einzig Störende ist, dass meine Zeig dann fremdbestimmter und enger getaktet ist, als am Wochenende – denke ich am Morgen mal wieder, als ich im Bett liege und es gar nicht schlimm finde, heute arbeiten zu müssen. Aber ich bin ein langsam und schaffe deswegen nicht die gesamte Morgenroutine, bevor ich am Schreibtisch sitze. Der Liebste leidet heute mehr, der hat die halbe Nacht wach gelegen und ist hundemüde.

Ich hingegen sitze um kurz nach 9 mit weißem Tee und Müsli am Schreibtisch. Erst gilt es ein paar technische Probleme zu lösen, dann kann ich losarbeiten. Meine Prioritäten für die Woche sind ziemlich klar, aber umfangreich. Halb 11 unterbreche ich für einen Call mit Bochum, der Umfang wächst. Um 13 Uhr ist Mittagspause, aber da ich so lange an meinem Müsli gegessen habe, bin ich noch gar nicht hungrig. Ich zupfe welke Blätter von meiner Pfefferminzpflanze ab und setze mich dann in einen Liegestuhl und beschäftige mich ausgiebig mit Duolingo und Babbel, bis die Pause vorbei ist.

Um 14 Uhr der nächste Call, mit Bochum und Potsdam, der Umfang wächst nochmal. Ich beginne wieder, etwas davon abzutragen, bis zum nächsten Call mit Potsdam, Lichtenberg und Hamburg. Dann ist nochmal ein Stündchen Zeit fürs Abtragen, bis zum finalen Call des Tages, mit Paris, Atlanta, Chicago und Südengland.

Um 18 Uhr ist Feierabend und genau da schreibt meine Freundin aus Frankreich, ob wir nicht telefonieren wollen und da ich daran auch schon gedacht hatte, sage ich zu. Vorher nochmal kurz virtuelles Abklatschen mit dem Liebsten, der nach einem langen Tag gerade das Teilzeitkind vom Basteln abholt. Dann Telefonat, während ich anfange, meinen Rucksack für morgen zu packen, die Wäsche abnehme, den Müll runterbringe, beim Lieblingsnachbar die Blumen gieße, abwasche und Abendbrot koche. Nach knapp zwei Stunden sind wir fertig und ich esse Kartoffelbrei mit Kohlrabigemüse und Lollo rosso mit Gurken.

Dazu schaue ich auf Netflix ein Comedy-Special von Mae Martin, das sehr gut ist. Genau rechtzeitig um 9 ist es beendet und ich trete dem Livestream von Mike Gayle auf Facebook bei, anlässlich des Erscheinens seines nächsten Buches diese Woche. Großes Hallo unter denjenigen, die damals bei den montäglichen Lockdown Readings dabei waren, persönliche Begrüßung durch den Autor, Insiderwitze und Vorfreude auf das Buch. Wahrscheinlich hole ich mir die Kindle-Version, um es schnell und unkompliziert lesen zu können, und dann bestelle ich mir bei ihm nochmal dieses und das letzte direkt, signiert, um meine Sammlung zu vervollständigen (es ist das 19., das erste erschien vor 25 Jahren, wir sind beide älter geworden).

Um 10 ist der Livestream vorbei. Ich gehe noch schnell im Dunkeln raus auf den Balkon und gieße die Pflanzen, dann lege ich mich mit dem „Alles gesagt“-Podcast mit Armin Maiwald erst in die Badewanne und dann kurz vor 11 ins Bett.