Schon wieder so früh aufstehen, schon wieder Handwerker im Haus. Wieder gegen 6 aufgewacht, wieder zu wenig geschlafen. Pünktlich um 7 klingeln die Handwerker. Diesmal ist das für den Mitbewohner das Zeichen, sein Bett und Zimmer zu verlassen – ohne, dass ich klopfen muss – und sich dann auf dem Sofa im Wohnzimmer hinzulegen und wieder einzuschlafen. Ich sitze derweil auf dem Balkon, trinke warmes Ingwerwasser und lese im Internet herum. Als die Handwerker sich Dreiviertel 8 in die „20-30 Minuten“ Frühstückspause verabschieden, mache ich mir Banana Pancakes mit gedünsteten Äpfeln zum Frühstück.

Dreiviertel 9 sind die Handwerker zurück. Ich packe meine Sachen, wecke den Mitbewohner und verlasse die Wohnung. Mit zwei Bussen fahre ich erst nach Weißensee und dann gefühlt durch Wald und Wiesen hinaus nach Marzahn, wo ich um 10 einen beruflichen Termin habe, der sehr angenehm verläuft. Danach nehme ich Tram und S-Bahn für den Heimweg, das fühlt sich gleich viel urbaner an, geht etwas schneller, aber beinhaltet auch mehr Fußweg. Ich setze mich an den Schreibtisch, erledige ein paar Dinge und schreibe ein paar E-Mails. Dann mache ich gegen 12:30 Uhr Mittagspause.
In der Küche schnipple ich mir einen Reste-Salat zurecht – Lollo bianco, Fenchel, Gurke, lila Möhre, Radieschen und saure Gurke mit einem Dressing aus Joghurt, Tahini und Gurkenwasser. Dazu gibt es wieder Maracuja-Schorle und außerdem Taralli mit Fenchelsamen.

Ich esse auf dem Balkon und lege mich dann für eine halbe Stunde ins Bett und schlafe. Kurz bevor mein vorsorglich gestellter Wecker klingelt, wache ich von Handynachrichten wieder auf. Der Lieblingsnachbar liegt nach OP jetzt auf der Station, auf der mein Bruder auch war und wird da noch eine Weile bleiben müssen. Er bittet mich, vor dem nächsten Regen seine Wäsche vorm Balkon zu holen und seinen Bio-Müll runterzubringen. Die Freundin, mit der ich morgen Abend verabredet bin, will Pläne schmieden.
Alles beantwortet, dann zurück an den Schreibtisch, wo ich 14:30 Uhr ein wichtiges Meeting habe. Hinterher habe ich kreative Sachen zu machen und wechsle dafür mit dem Laptop auf den Balkon. Dort arbeite ich, bis ich Regen rieche. Schnell hechte ich hinüber zum Lieblingsnachbar und rette seine Wäsche – ich dachte ja, „bis zum nächsten Regen“ hätte noch ein paar Wochen Zeit. Viel Regen ist es auch nicht, aber zählen tut der schon. Zurück auf dem Balkon dann noch ein sehr gutes Meeting mit meiner Chefin in Nordengland, das wir um etwa 10 Minuten überziehen, weil es so viel zu besprechen gibt.

Dann ist es 17:40 Uhr und ich arbeite noch einige Kleinigkeiten ab und führe ein weiteres berufliches Telefonat. Um 18:20 Uhr klappe ich den Laptop zu und bringe ihn nach drinnen. Da ich schon beim Lieblingsnachbar war, bleibt als letztes To Do für heute der eigene Biomüll. Und ich möchte Kartoffeln und die letzte lila Möhre beim Abendbrot verwerten, bevor morgen die nächste Biokiste kommt. Dazu schwebt mir ein Stück Lachs vor, also gehe ich nochmal in den Supermarkt. Leider gibt es dort nur Zuchtlachs, so dass ich auf geräucherten Wildlachs ausweiche, nicht was ich geplant hatte, aber wird schon auch schmecken.

Ich backe Kartoffeln und Möhren mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Thymian vom Balkon. Dazu gibt es dann Räucherlachs und dänische Remoulade. Nicht ganz rund, aber schmeckt trotzdem.

Während und nach dem Essen hänge ich auf dem Sofa rum und versinke eine Weile in TikTok. Die Luft ist raus, ich muss dringend Körper und Geist erholen. Kurz nach 9 streiche ich die Segel und mache mich bettfertig. Halb 10 liege ich im Bett und lese noch ein wenig das Internet leer. Um 10 wechsle ich zum Buch und 10 Minuten später schlafe ich tief und fest – mit nur zwei sehr kurzen Unterbrechungen bis zum regulären Weckerklingeln um 7:30 Uhr.