14.06.2023 – Mal wieder vier Tage in einem

Unruhige Nacht und dann gegen 6 Uhr wach, was aber bis auf den Schlafmangel gar nicht ganz so schlimm ist, denn ab 7 kommen Handwerker und bis dahin muss ich präsentabel sein. Gegen halb 7 schaffe ich es aus dem Bett, dusche, ziehe mich an, gieße die Pflanzen und füttere die Katzen. Dann klingelt es auch schon. Ich wecke den Mitbewohner, um dessen Zimmer es geht, durch mehrmaliges lautes Klopfen an seiner Zimmertür und dann können die beiden Herren auch schon loslegen. Währenddessen kümmere ich mich um den Rest meiner Morgenroutine und verlasse dann kurz nach halb 9, den Handwerker-Staffelstab zögerlich an den Mitbewohner übergebend, das Haus.

Nachdem es heute morgen noch sehr sonnig aussah, ist es jetzt eher grau und kühl und ich bin froh, Leggings unter den Rock und eine Jacke über das T-Shirt gezogen zu haben. Ich laufe zu einem Facharzttermin an der Schönhauser Allee. Während ich im Wartezimmer sitze, verblogge ich den gestrigen Tag zu Ende und dann schreibt der Lieblingsnachbar, dass er seit gestern Abend im Krankenhaus ist. Ups. Es folgen die Untersuchung durch die Ärztin, mehr Wartezeit und dann Blutabnehmen, Einweisung in diverse Tests, die ich zuhause machen müssen werde und eine Terminvereinbarung für den August. Beim Blutabnehmen darf sich erst eine Azubi an meinem linken Arm versuchen – es tut ganz schön weh und Blut kommt keins. Danach übernimmt die Fachfrau meinen rechten Arm und zapft Kanüle um Kanüle.

Ich verlasse die Praxis mit Pflastern an beiden Armen und falle fast nebenan beim Espresso Haus ein – jetzt darf ich endlich frühstücken! Eine Kardamomschnecke muss sein und dazu gibt es einen Caffè latte – original schwedisch wäre natürlich der Filterkaffee gewesen, aber ich brauche dringend etwas in den Magen. Weil es jetzt schon später ist als vorher gedacht, fahre ich die eine Station mit der S-Bahn und bin so etwa 10 Minuten schneller wieder zuhause und am Schreibtisch. Die Handwerker sind inzwischen für heute fertig und haben sich bereits bis morgen verabschiedet. Der Mitbewohner und ich schieben noch schnell meinen Schreibtisch zur Seite, denn morgen soll darüber eine Ecke gestrichen werden. Notiz an mich: Hintergrundbild für Videokonferenzen einrichten, das sorgsam zusammengestellte Arrangement funktioniert heute und morgen nicht.

Ich arbeite zwei Stunden lang – inkl. eines Meetings mit Paris – dann mache ich Mittagspause, bringe Müll runter und gehe rüber zum Lieblingsnachbar, gieße seine Pflanzen und packe die Dinge zusammen, die er für ein paar Tage Krankenhaus benötigt. Dann gibt es Käsebrot, Ayran und seine Balkonerdbeeren, die es nicht bis zum Wochenende schaffen, als Mittagessen wieder auf meinem Balkon.

Um 14 Uhr habe ich ein Meeting mit Dublin und danach laufe ich los zum Krankenhaus. Es ist dasselbe Krankenhaus und fast dieselbe Station, wo mein Bruder vor einigen Wochen noch lag. Nach etwa einem Viertel der Wegstrecke sagt das FitBit, dass die 10.000 Schritte voll sind. Im Krankenhaus angekommen ist der Lieblingsnachbar gerade zur Untersuchung. Ich gebe seine Sachen bei den Pfleger*innen ab. Auf dem Heimweg telefoniere ich mit einem Kollegen.

Wieder zuhause arbeite ich weiter. Zwischen drin schreibt der Lieblingsnachbar und bedankt sich für die Sachen. Dann klingelt es an der Tür und mein Paket Crowdfunding-Maracujas aus Sizilien kommt an. Ich werfe gleich den Inhalt von zwei Maracujas in ein Glas mit Sprudelwasser und habe so einen leckeren Nachmittagsdrink.

Gegen 18 Uhr ist Feierabend und ich ruhe mich ein wenig im Liegestuhl auf dem Balkon aus. Dann ist es aber auch schon wieder Zeit, aufzubrechen. Ich bringe den Papiermüll weg und mache mich auf den Weg zum Sport. Wieder einmal fährt die Ringbahn um diese Zeit nicht, diesmal wegen eines Kabelbrands. Ich fahre also einen Umweg mit Tram und S-Bahn und komme gerade eben noch rechtzeitig im Wasser zum AquaFitness-Kurs an.

Das Training ist anstrengend, aber weckt noch einmal für einen Moment meine Lebensgeister. Hinterher gibt es zwei Saunagänge für mich und dann laufe ich im Sonnenuntergang und zwischen einzelnen Regentropfen hindurch zurück zum Ostkreuz. Die Ringbahn fährt wieder und bringt mich in meinen Heimatkiez. Auf dem Weg zurück in die Wohnung telefoniere ich mit dem Liebsten. Zuhause angekommen, esse ich etwas Skyr mit Johannisbeergelee und Haferflocken und trinke meine Feierabendlimo (Dattel-Granatapfel).

Dann siebe ich das Katzenklo durch und lege mich in die Badewanne – etwaige Reste vom Saunaschweiß loswerden und Haare waschen sind angesagt. Außerdem will ich richtig runterkommen und Bettschwere haben, damit ich gut schlafen kann, denn morgen um 7 klingeln ja wieder die Handwerker. Gegen halb 12 liege ich im Bett. Das FitBit meldet 24.646 Schritte (neuer Rekord) und ich schlafe gleich wie ein Stein.

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