Je nach Situation mache ich ja viel Homeoffice, Balkon-Office, Bett-Office und selten Büro-Office (das heißt doch so?), muss ja auch mal sein. Heute zum Beispiel. Und da ich um 9:30 Uhr einen wichtigen Termin habe, für den ich noch Technik aufbauen muss, stelle ich mir den Wecker auf 7 Uhr. Die heiße Nacht, die Katzen und meine Aufregung wecken mich allerdings schon kurz vor 6 Uhr. Für meinen Geschmack deutlich zu früh, aber so komme ich zu einem ganz entspannten Morgen, kann mir noch in Ruhe Frühstück vorbereiten und dann trotzdem kurz vor 9 im Büro sein.

Dort begrüße ich die Kolleg*innen, die schon da sind, gieße mir Milch ins Erdbeermüsli und hole mir einen Cappuccino. Dann baue ich mir in einem Meetingraum einen zweiten Monitor auf, schließe diverse Kabel an und bereite mir drei Tabs auf zwei Displays vor, während ich den Kaffee trinke und ein wenig Müsli löffle. Um 9:30 Uhr ist es soweit und ich führe ein einstündiges Interview mit Tonaufzeichnung. Das direkte Aufzeichnen in Schrift funktioniert leider nicht wie geplant, so dass ich mir nebenbei noch Notizen machen muss. Das nervt ein bisschen, sorgt aber dann auch dafür, dass ich mir die Inhalte direkt besser merke und im Kopf schon strukturiere. Hinterher frühstücke ich zu Ende und bearbeite eingetrudelte Mails und Nachrichten.
Danach folgt ein anderthalbstündiges Meeting. Wir sind zu dritt vor Ort, zwei per Videokonferenz zugeschaltet. In dieser Konstellation ist das selten geworden. Die Mehrheit im Büro, was ist das denn bitte? Hinterher nochmal ein wenig Mails bearbeiten und dann schlüpfe ich mal schnell in den Drogeriemarkt nebenan und hole mir dringend benötigte Blasenpflaster – jedes Jahr dasselbe mit Ballerinas und Co.!
Um 14 Uhr treffe ich mich mit zwei Kolleg*innen in der Büroküche und wir schnappen uns jede*r so viel Pfandflaschen, wie wir mit einem Mal wegbekommen. Die geben wir im Supermarkt nebenan zurück und kaufen dann Süßigkeiten für den morgigen Team-Tag im Büro, der Rest des Geldes kommt in unsere Kasse für zukünftige Anwendungen. Außerdem hole ich mir noch eine „Korean Veggie Bowl“ und esse dann gemeinsam mit dem einen Kollegen in der Büroküche.

Danach habe ich ein Meeting mit Atlanta und beschäftige mich dann damit, die Interviewaufzeichnungen von heute morgen in Form zu gießen. Zwischendurch schneide ich noch mit einer Papierschneidemaschine Papierkärtchen für morgen zurecht, die der Kollege dann gemeinsam mit den Süßigkeiten verteilt. Noch ein kurzes Webinar um 17 Uhr und dann sitze ich noch bis kurz nach 18 Uhr weiter an dem Interview. Kurz vor halb 7 verlasse ich das Büro und fahre mit U- und S-Bahn zum Yoga.

Die Yogarunde ist heute zu viert und macht Spaß, auch wenn ich nicht alle Asanas komplett durchhalte und ab und an Schmerzen habe. Hinterher laufe ich nach Hause und telefoniere nebenbei mit dem Liebsten. Zuhause bastle ich mir ein schnelles Gericht aus Reis-Vermicelli, Sesamöl, Gochuang-Paste, Knoblauch-Ingwer-Paste, Erdnussmus, Sesam, Rührei und Gurken. Nächstes Mal noch etwas mehr Sojasauce und dann ist es perfekt. Dazu gibt es Feierabendlimo (Pflaume-Ingwer) und TikTok, bis ich gehen halb 12 die Augen zu mache.
