Das war so eine Nacht, in der ich mich erst nur neben die Bettdecke lege und mit ihr und den Katzen kuschele. Irgendwann stecken die Füße unter der Decke, nach dem nächtlichen Klogang gegen 3 ziehe ich die Decke bis zur Hüfte und am Morgen wache ich dick darin eingemummelt auf. Die Temperaturen sind in diesem Zeitraum um knapp 10 Grad gefallen und die Balkontür steht ja die ganze Zeit offen. Ich erwache nicht vom Weckerklingeln oder von alleine, sondern weil Nimbin mich anschreit und Aufmerksamkeit respektive Futter haben will. Immerhin ist es gar nicht mehr so früh, da geht das in Ordnung. Ich widme mich der Morgenroutine und als der Liebste gegen halb 8 schreibt, dass das Teilzeitkind auf dem Weg in die Schule ist, telefonieren wir direkt das erste Mal an diesem Tag.
Später sitze ich mit Erdbeermüsli mit Joghurt, Kaffee mit Hafermilch (andere Milch war aus, aber so schmeckts auch) und Wasser mit Johannisbeersirup am Schreibtisch und beginne die Arbeitswoche. Da zwei meiner montäglichen Meetings abgesagt wurden, habe ich nur zwei insgesamt (eins mit Bochum – währenddessen flattert die Todesmeldung von Berlusconi rein – eins mit Berlin) und ansonsten viel Zeit, mich um Dinge zu kümmern, die letzte Woche wegen der re:publica liegen geblieben sind. Ich ernte die Früchte, die ich letzte und vorletzte Woche gesät habe und habe nun diese Woche drei Termine für das nächste Großprojekt im Kalender (das letzte wurde letzten Freitag endlich abgeschlossen). Ich löse eine Aufgabe mit sinnvollem Einsatz von ChatGPT, was mich nicht von Sorgfalt und Nachdenken befreit, aber den Prozess definitiv beschleunigt. Ich bereite administrativen Kram vor, der mir während der Woche Zeit sparen wird und räume im Projektmanagementtool auf.
In der Mittagspause hänge ich Wäsche auf, lege vorher trockene zusammen und setze eine zweite Maschine an – jetzt bin ich auch da wieder auf „Inbox zero“. Dann schnappe ich mir die fünf Mehrwegdosen, die sich in den letzten zwei Wochen hier angesammelt haben, spaziere zu einem Restaurant in der Nähe, das alle vorhandenen vier Formate annimmt und gebe diese zurück. Essen muss ich noch nichts, das Frühstück war reichlich. Am Nachmittag habe ich nachdem alle Aufgaben erledigt sind noch etwas Zeit und schaue die letzten beiden Webinare an, die noch in meinen Bookmarks rumhingen und zu denen ich nach dieser Woche den Zugang verloren hätte. Und telefoniere das zweite Mal heute mit dem Liebsten.
Danach gehe ich nochmal nach draußen und besorge im Bio-Supermarkt Wollwaschmittel (habe ich heute alle gemacht), Milch (war ja alle), Rohrzucker und Pistazien. In den Rohrzucker lege ich wieder zuhause die restlichen Holunderblüten vom Wochenende ein. Damit und mit den Pistazien will ich für meinen Geburtstag nächste Woche backen. Dann mache ich mir zwei dicke Stullen mit dem Rest Pastrami und zwei Sorten Käse (der letzte Waldmeisterkäse und den royalen Käse) und bastele mir dazu einen Salat aus Lollo bianco, Gurke, lila Möhren und Fenchel mit Zitronendressing. Dazu gibt es Ayran und eine Feierabendlimo (Orange-Vanille). Ich esse auf dem Balkon und dann wird es dort im Schatten überraschend schnell kühl.

Also lege ich mich aufs Bett, trinke die Limo weiter und schaue mir verpasste re:publica-Sessions an – Kübra Gümüşay, Tupoka Ogette, Galerie Arschgeweih – während der Mitbewohner mit einem Freund pakistanisches Essen kocht. Dann gehen die beiden spazieren und ich mache mich bettfertig. Zwischendurch noch das dritte Telefonat mit dem Liebsten und dann lese ich noch in paar Seiten. Um 23:30 Uhr fallen mir die Augen zu und ich lege den Kindle weg und beschließe den Tag.