09.06.2023 – Putzen und Pizza

Puh, nach den ganzen letzten Tagen (inklusive gestern) brauche ich heute dringend mal weniger Action und weniger Menschen. Dafür werde ich liebevoll von Noosa geweckt, die findet ja auch alle Menschen außer mir völlig überbewertet. Mich findet sie allerdings so großartig, dass ich mich ihrer Liebe oft nicht erwehren kann. So auch heute morgen, als sie sich an mich kuschelt und ihren Kopf für eine gute Viertelstunde auf meinem Gesicht ablegt.

Der Homeoffice-Tag ist trotzdem geprägt von vielen Meetings – allerdings heute mehr menschelnde dabei. Fünf finden statt, das sechste wird kurzfristig abgesagt. So komme ich dann schon gegen 16 Uhr dazu, mich den für diese Woche noch ausstehenden Arbeiten zu widmen. Fertig bin ich kurz vor 18 Uhr, seit auf Arbeit so viel los ist, sind die geruhsamen Freitagnachmittage mit frühem Start ins Wochenende, die es viele Jahre lang gab (nach den ersten Start-up-Zeiten, in denen Freitage mindestens bis 22 Uhr und oft bis nach Mitternacht gingen und dann am Wochenende auch noch was getan werden musste – passé.

Das schränkt mich mehr und mehr in meiner Planung von Wochenenden ein, merke ich. Oft mag ich nicht noch nach der Arbeit nach Südberlin fahren, so dass Wochenenden beim Liebsten dann nur noch von Samstag bis Sonntag gehen. Oder ich komme gar nicht erst auf die Idee, am Wochenende richtig wegzufahren, weil sich das ja gar nicht richtig lohnt, wenn man erst Freitagabend los kann. Muss mich dann wieder erinnern, dass ich sowas auch zu Start-up-Zeiten gemacht habe. Da hat man dann ausnahmsweise mal „früher“ (zwischen 20 und 21 Uhr) und ist dann noch drei Stunden nach Rostock oder Hamburg gegurkt. Heute denke ich freitags um 22 Uhr darüber nach, ob ich noch was gucken oder mich schon bettfertig machen will. Dringend wieder flexibler werden im Kopf!

Anyway, damit ich so viel wie möglich vom Samstag und Sonntag in Südberlin habe, fange ich fast direkt nach der Arbeit mit dem Wohnungsputz an. Da es ja noch lange hell ist, kriege ich das irgendwie mental hin, im Winter wäre das nicht möglich, ich brauche Tageslicht zum Putzen! So ist dann 20 Uhr wirklich Wochenende (wie putzen andere Leute schneller?). Ich bin so platt von der Woche, dass ich die Feierabendlimo (Ingwer-Estragon) auf dem Bett liegend trinke und mir eine Pizza bestelle, die auch die Katzen interessiert (Mortadella, Pistazien, Fior di Latte. Eigentlich wollte ich die Quattro Formaggi mit Feigen, habe mich aber in der Eile vertippt und die ist auch lecker.)

Ich schaue mir einige der re:publica-Sessions an, die ich verpasst habe und dann die Closing Ceremony. Schade, dass es nächstes Jahr wieder in der Station ist, aber die Gründe (zu wenig große Bühnen und fehlende Barrierefreiheit) sind absolut nachvollziehbar. Werde trotzdem die Hoppetosse, den Strand, das viele Grün und das Wasser vermissen. Dafür wird dann diese ganze Woche sehr interessant und ggf. wieder anstrengend werden. Ist zwar alles gut getimed und glücklicherweise ohne Überschneidungen, aber

  • Sonntag 11. Geburtstag des Teilzeitkinds
  • Montag bis Mittwoch re:publica
  • Donnerstag bis Sonntag Immergut

Wird trotzdem anspruchsvoll – logistisch, physisch und mental. Aber ich ziehe das natürlich durch – doing it for the plot, wie großartig ist das denn! Aber ich nehme mir dann diesmal auf jeden Fall komplett frei und habe keine Arbeit neben den Sessions. Wahrscheinlich wäre der Montag nach dem Immergut auch noch gut, aber das sind dann schon wieder ein Fünftel meiner Urlaubstage fürs Jahr… Hui. Auf jeden Fall bin ich dann geistig ebenso raus wie bei einem dreiwöchigen Urlaub, auch schön.

Kurz vor Mitternacht streiche ich die Segel. Als ich aus dem Bad komme, spielt Noosa noch mit ihrem Lieblingsbällchen, aber sobald ich im Bett liege kuscheln sich beide Miezen gechillt an mich und obwohl das ziemlich warm ist bei der Hitze, schlafe ich so lang, tief und fest wie schon lange nicht mehr. Der freie Abend war dringend nötig.

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